Thüringen & Sachsen 23.12.2022 - 08.01.2023

Freitag, 23. Dezember 2022

Bonn - Alsfeld

193 km

Unsere Tour begann mit starkem Regen in Bonn. Schon beim Beladen des Wohnmobils wurden wir nass.

Je weiter wir Richtung Osten fuhren, umso mehr ließ der Regen nach. Der Verkehr hielt sich auch in Grenzen, weshalb wir nach knapp 3 Stunden Alsfeld erreichten.

Auf unserem ausgesuchten Stellplatz mühte sich gerade ein anderes Wohnmobil, wieder aus der weichen Wiese zwischen den Stellplätzen zu kommen. Es hatte den Eingangsweg verpasst und war quer durch die Wiese gefahren. Mit seinem Frontantrieb hatte es sich festgefahren. Leider konnten wir ihm auch mit unseren Sandbrettern nicht helfen, da er bereits zu tief im Matsch steckte.

Für das Abendessen gingen wir in das Restaurant „Kartoffelsack“. Als wir das letzte Mal im Sommer da waren, konnten wir draußen sitzen. Bei der Witterung heute allerdings zogen wir es vor, drin zu sitzen. Das Essen war wie immer sehr lecker und sehr reichhaltig.

Wieder zurück im Wohnmobil, fielen uns sehr schnell die Augen zu.

 

Samstag, 24. Dezember 2022

Heiligabend

Alsfeld - Bad Salzungen

180 km

Die halbe Nacht über hat es geregnet. Uns störte es nicht, da wir in unserem wohlig warmen Wohnmobil lagen.

Am nächsten Morgen fuhren wir Richtung Monte Kali. Diesen hatten wir schon häufig von der Autobahn aus gesehen und wollten ihn nun einmal aus der Nähe anschauen. Auf dem Weg dorthin sahen wir am Straßenrand ein größeres, graues Tier, was wie ein Hund aussah. Später zeigte uns ein Hinweisschild, dass hier Wölfe durch die Gegend streifen.

Als wir am Monte Kali ankamen, war alles geschlossen. Dies hatten wir bereits im Internet gelesen, wollten uns aber den Berg aus der Nähe ansehen. Der Monte Kali als Wahrzeichen der Kaliregion ist bis zu 240 m hoch aufgeschüttet und etwa 140 Millionen t schwer. Pro Stunde werden etwa 750 t Steinsalz aufgehaldet. 1976 hat man damit begonnen. Am Eingang des Berges kann man noch Bilder sehen, wie die Region früher aussah. 

Anschließend befuhren wir die Naturpark Route Thüringen. Diese wird die nächsten Tage unsere Strecke sein.

In Oberellen hielten wir an, um das dortige Schloss zu besichtigen. Ein bisschen waren wir enttäuscht, denn dieses Schloss entpuppte sich als etwas heruntergekommenes Haus und war zudem geschlossen.

Den nächsten Stopp legten wir in Wilhelmsthal ein. Einst ein weitläufiges Schlossensemble, verfallen heute die einzelnen Gebäude immer mehr. Echt schade, denn die Anlage selbst ist sehr schön. Zum Teil wird an den Gebäuden renoviert, zum Teil werden lediglich Sicherungsmaßnahmen gegen den Einsturz durchgeführt.

Am Busen der Natur 😉🤭
Am Busen der Natur 😉🤭

Auf unserem weiteren Weg waren die Attraktionen geschlossen. Erst das Schloss und der Park Altenstein hatten geöffnet. Es gab zwar keine Führungen, aber wir konnten in Ruhe den Schlosspark durchstreifen.

Am Ende unseres kleinen Rundgangs wartete auf uns eine kleine Ritterkapelle. Diese ist allerdings seit 1884 geschlossen. Aber auch so hatten wir einen schönen Rundblick über das Thüringer Land.

Da es gegen 16:30 Uhr dunkel wird, beendeten wir die heutige Rundfahrt und fuhren nach Bad Salzungen. Erwartungsgemäß hatten wir auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz reichlich Auswahl.

Nachdem wir bezahlt hatten und das Wohnmobil für die Nacht fertig gemacht hatten, stärkten wir uns mit Stollen und Glühwein.

Anschließend planten wir unsere weitere Tour.

Und dann wurde es auch schon Zeit, sich auf den Heiligen Abend vorzubereiten. Nachdem wir geduscht und uns schick gemacht hatten, gab es Bescherung. Anschließend kochten wir ein leckeres Menü. Den Abend beschlossen wir mit dem chaotischen Film „Single Bells“. Und so ging ein sehr schöner Tag zu Ende.

 

Sonntag, 25. Dezember 2022

1. Weihnachtstag

Bad Salzungen - Schmalkalden

97 km

Nachdem wir alles hergerichtet und neues Wasser gebunkert hatten, führte uns unser Weg zum Trusetaler Wasserfall. Da keine Saison war, war er abgeschaltet (!).

Da sollte eigentlich das Wasser runter laufen
Da sollte eigentlich das Wasser runter laufen

Direkt neben an war der Klangpfad. Hier hatten wir richtig Spaß, da wir verschiedene Instrumente ausprobieren konnten.

Anschließend kürzten wir den offiziellen Weg etwas ab, um noch pünktlich zur Marienglashöhle zu kommen. Die Marienglashöhle ist ein Schaubergwerk mit einer natürlich entstandenen Kristallgrotte in Gips. Früher wurden die Kristalle abgebaut und in Kirchen und Klöstern für die Ausschmückung von Altären, Kronleuchtern und Marienbildern verwendet. Daher stammt auch der Name Marienglas für diese Form des Gipses. 

Am unterirdischen See in der Höhle
Am unterirdischen See in der Höhle

Nach einer einstündigen Führung waren wir durchgefroren. Zum Glück ist nebenan ein Café mit selbst gebackenen Kuchen. Dieser war sehr, sehr lecker. Der heiße Kaffee brachte uns unsere Lebensgeister wieder zurück.

Unser nächstes Ziel war Schloss Tenneberg in Waltershausen. Eigentlich sollte es heute geöffnet sein. Als wir oben ankamen, waren jedoch alle Türen verschlossen. Das Äußere des Schlosses lud uns auch nicht ein, ein Foto zu machen, weshalb wir gleich weiter fuhren zum Schloss Reinhardsbrunn in Friedrichroda.

Dort angekommen, stellten wir fest, dass die gesamte Anlage wegen Renovierungsarbeiten eingezäunt ist. So erhaschten wir ein, zwei Blicke auf das Gebäudeensemble und fuhren weiter Richtung Schmalkalden.

In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und damit einhergehender Dunkelheit hielten wir uns unterwegs nicht mehr auf und erreichten schon bald Schmalkalden. Der dortige Stellplatz ist neben dem Busbahnhof. Die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sind alle abgeschlossen. Aber egal, wir haben ja alles dabei.

Für den Abend reservierten wir uns einen Tisch im Restaurant „Grünes Tor Zum Hopfengarten“.

Die Zeit bis zum Abendessen planten wir die weitere Route. Da wir nur zwei Wochen zur Verfügung haben, werden wir ab morgen die Naturpark Route verlassen müssen, um unsere Besichtigungspläne umsetzen zu können.

Unser Abendessen bestand aus leckerem Würzfleisch, Rinderroulade mit Knödeln und Kraut und Saalfelder Bier. Ganz schön lecker und ein würdiger Abschluss des 1.  Weihnachtstages.

 

Montag, 26. Dezember 2022

2. Weihnachtstag

Schmalkalden - Schleusingen

111 km

Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns auf, um das Schloss Wilhelmsburg zu besichtigen. Unser Weg führte uns durch die schön hergerichtete Altstadt von Schmalkalden. Oben am Schloss angekommen, kauften wir unsere Eintrittskarten und schlenderten durch die einzelnen Räume. Natürlich war Luther hier allgegenwärtig. Wir hätten stundenlang Informationen zum Thema Bibelübersetzung und Schmalkaldener Bund lesen können, hatten dazu aber keine Lust.

Anschließend steuerten wir zielsicher die Viba-Nougatwelt an. Wir hatten schon häufig an der Autobahn ein Hinweisschild dazu gesehen und wollten sie nun mit eigenen Augen ansehen.

Die Ausstellung war sehr interessant gemacht. Wir konnten auch den Frauen zusehen, wie sie die einzelnen Nougatteile mit weißer Schokolade verzierten. Natürlich konnten wir auch probieren. 

Höhepunkt der Ausstellung waren diverse Tiere und Gebäude, die aus reinem Nougat und Schokolade hergestellt worden waren. Uns gefiel am besten die 25 Kilo schwere Katze.

Nachdem wir uns im Shop mit entsprechenden Mengen Nougat eingedeckt hatten, fuhren wir weiter Richtung Ohrdruf. Leider war das dortige Schloss Ehrenstein heute geschlossen. So konnten wir es nur von außen besichtigen. Es ist wunderschön hergerichtet, da es vor einigen Jahren abgebrannt und wieder aufgebaut worden war.

Auf unserem weiteren Weg hielten wir kurz in Geraberg an, um ein 11 m hohes Thermometer zu bestaunen.

Kurz darauf erreichten wir unser heutiges Tagesziel in Schleusingen. Kaum hatten wir unser Wohnmobil abgestellt, fing es an zu regnen. Uns konnte es egal sein, denn der Glühwein wärmte uns im geheizten Wohnmobil sehr gut.

Nachdem wir die weitere Tour geplant hatten, kochten wir und schauten den Weihnachtsfilm „Tatsächlich Liebe“ an. Und damit endete ein schöner Tag.

 

Dienstag, 27. Dezember 2022 Schleusingen - Rudolstadt

88 km

Zum Glück hatte der Regen aufgehört, und so konnten wir nach dem Frühstück zum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen gehen. Wir verzichteten auf einen Rundgang durch das Innere des Schlosses, da dieses ein Heimatmuseum ist. Nur den Aufstieg auf den Turm machten wir, um von oben einen schönen Blick auf den Thüringer Wald zu bekommen.

Die alte Turmuhr aus dem 19. Jahrhundert, welche heute immer noch funktioniert.
Die alte Turmuhr aus dem 19. Jahrhundert, welche heute immer noch funktioniert.

Nach einem Rundgang durch die kleine Altstadt von Schleusingen gingen wir zurück zu unserem Maus-Mobil und fuhren nach Neuhaus am Rennweg. Wir hatten schon einiges über die dortige alte Holzkirche gelesen und wollten sie mit eigenen Augen sehen.

Als wir dort angekommen waren, war die Kirche verschlossen. Allerdings konnten wir bei der Tourist-Information anrufen und uns anschließend dort den Schlüssel holen. So konnten wir die Kirche komplett für uns alleine besichtigen.

Unser nächstes Ziel war die Glasbläser-Stadt Lauscha. Der kleine Ort wird dominiert von vielen Glasbläsereien. Wir begannen unsere Besichtigung bei einem der größten Hersteller, bei dem auch ein Museum angeschlossen ist. Es war schon interessant, was alles aus Glas hergestellt werden kann. Im Museum selbst konnten wir Glas-Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten bestaunen.

Nachdem wir noch bei einem anderen Glasbläser mehr oder weniger kitschige Gegenstände gesehen hatten, fuhren wir weiter nach Rudolstadt.

Unser heutiger Stellplatz ist beim Schwimmbad etwas außerhalb der Stadt. Für uns ist dies kein Problem, da wir heute Abend den Schinken essen wollen, welchen wir im Schloss Grünewald bei Solingen gekauft hatten. Das Brot dazu hatten wir heute Morgen beim angeblich besten Bäcker von Schleusingen gekauft.

Nach dem leckeren Abendessen gab es noch ein Video, ehe wir uns zur Ruhe begaben.

 

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Rudolstadt - Burgk

52 km

Nach dem Frühstück gingen wir nach Rudolstadt hinein und machten einen kleinen Rundgang durch die Altstadt. Anschließend stiegen wir zum Schloss. Heidecksburg hinauf. Dort lösten wir unsere Eintrittskarten und begannen mit der Besichtigung des wunderschön eingerichteten Schlosses. Bis 1918 war es sogar noch vom Fürsten bewohnt.

Selbst die Deckengemälde waren von einer unglaublichen Farbbrillianz.

Nachdem wir das Schloss ausgiebig besichtigt hatten (aktuell wohnt sogar noch eine 80-jährige Frau seit 61 Jahren in diesem Schloss), gingen wir in den Nebentrakt, wo DIE Attraktion im Residenzschloss Heidecksburg auf uns wartete: Rococo en miniature - die Schlösser der gepriesenen Insel. Mit unglaublicher Präzision hatten Gerhard Bätz und Manfred Kiedorf in den letzten 50 Jahren Miniaturbauten samt detailreichem Innenleben im Maßstab 1 zu 50 erschaffen. Insgesamt waren es sechs Schlösser sowie Tausende von Einzelfiguren und Einrichtungsgegenständen.

So etwas hatten wir noch nie gesehen. Die beiden Künstler hatten sich zwei Königreiche ausgedacht und zur Perfektion weiterentwickelt. Jeder Gegenstand hat seine Funktion und Geschichte, selbst die kleinste Schublade in den aufwändig dekorierten Kabinettschränkchen lässt sich öffnen und deren Innenleben mit Lupe bestaunen.

Wir tauchten ein in eine bunte und lebensfrohe Welt und brauchten lange, bis wir uns davon losreißen konnten.

Die Figuren in der Puppenstube sind alle maximal 2 mm groß, aber dennoch lebensecht bemalt.
Die Figuren in der Puppenstube sind alle maximal 2 mm groß, aber dennoch lebensecht bemalt.

Nach diesem absoluten Highlight durchstreiften wir noch ein wenig Rudolstadt, ehe wir zum Wohnmobil zurück gingen. Dort angekommen, fuhren wir zur Porzellanmanufaktur in Rudolstadt. Hier konnten wir aufwändig gestaltete Porzellanfiguren bestaunen. Die teuerste Figur sollte mehr als 50.000 € kosten. Wir begnügten uns aber mit einigen Weihnachtsanhängern, die uns fortan auf der Reise und daheim an diesen Besuch erinnern werden.

Die Route nach Burgk führte uns über schmale und kurvenreiche Sträßchen. Dort angekommen, bezogen wir als einzigstes Wohnmobil den dortigen Stellplatz. Nach einer Stärkung mit Kuchen aus Rudolstadt planten wir die weitere Route.

Den Abend verschönten wir uns mit einem Nudelgericht und einem Video.

P. S.: Da der Parkscheinautomat nicht funktionierte, schlafen wir heute Nacht umsonst.

 

29. Dezember 2022

Burgk - Bad Klosterlausnitz 

72 km

Nach dem Frühstück betätigten wir uns zunächst einmal sportlich: Es galt, den Saaleturm zu erklimmen.

Von oben hatten wir einen tollen Ausblick auf unser erstes Ziel, das Schloss Burgk.

Auf unserem Fußweg zum Schloss kamen wir an einem technischen Wunderwerk vorbei: ein Auto, welches schwimmen kann.

Schloss Burgk liegt auf einem Felsrücken und thront hoch über der Saale. Das Schloss ist sehr schön hergerichtet. Beim Eingang bekamen wir eine Beschreibung des Schlosses ausgehändigt, so dass wir auf eigene Faust die einzelnen Räume erkunden konnten.

Zum Glück kann er mich nicht mehr fressen !
Zum Glück kann er mich nicht mehr fressen !
Die berühmte Silbermann-Orgel aus dem 18. Jahrhundert
Die berühmte Silbermann-Orgel aus dem 18. Jahrhundert
Überall farbenprächtige Verzierungen
Überall farbenprächtige Verzierungen
Das Schlafgemach des Fürsten
Das Schlafgemach des Fürsten

Nach diesem informativen Besuch des Schlosses wollten wir eigentlich in Neustadt an der Orla den Cranach-Altar besichtigen. Leider war die Kirche aber abgeschlossen und ein Schlüssel nirgends aufzutreiben. So machten wir nur einen kurzen Rundgang und kamen an Europas einzigen noch erhaltenen Fleischbänken vorbei.

Nachdem wir uns noch Kuchen für den Nachmittags-Kaffee geholt hatten, fuhren wir zu unserem endgültigen Ziel für heute, Bad Klosterlausnitz.

Der Parkplatz neben der Kristalltherme war sehr voll. Aber dank unseres nicht allzu großen Wohnmobils schafften wir es, noch einen Parkplatz zu ergattern.

Nach einem leckeren Glühwein und dem Kuchen ruhten wir uns aus, lasen noch etwas und bereiteten uns auf das Abendessen vor. 

Als es Zeit zum Essen wurde, gingen wir in die „Holzlandstube“ im Ort. Dort wurde uns typisch thüringisches Essen serviert: Klöße, Pferde-Roulade, Würzfleisch. Es war super lecker und preiswert.

Wieder im Wohnmobil, sahen wir uns noch ein Video an und beendeten damit diesen schönen Tag.

 

Freitag, 30. Dezember 2022

Bad Klosterlausnitz

0 km

Heute war Entspannung angesagt. Wir verbrachten den ganzen Tag in der Kristalltherme, welche sich direkt neben unserem Stellplatz befindet. Viele verschiedene Arten von Saunen und Thermalsolebecken gibt es hier. Größtes Manko allerdings ist die Anzahl der Liegestühle. Da sich jeder Besucher seinen Stuhl reserviert, gibt es keine freien Liegeplätze. Offiziell geht das Personal dagegen vor, in der Praxis allerdings passiert nichts. Auch die Sonderaufgüsse können mit denen in Euskirchen nicht mithalten. Aber dennoch hat es uns sehr gut gefallen und wir blieben bis in den späten Abend.

 

Samstag, 31. Dezember 2022

Bad Klosterlausnitz - Radeberg

194 km

Nach dem gestrigen Ruhetag führten wir heute unsere Tour fort. Einen kurzen Zwischenstopp legen wir bei Chemnitz ein, um für die kommenden Tage einzukaufen. Kurz vor Dresden bogen wir ab und steuerten in Radebeul das kleine Schloss Wackerbarth an. Dieses wird heute von einem Winzerbetrieb genutzt und kann für Festivitäten gemietet werden. Da das Gelände  schön angelegt ist, konnten wir dort einige hübsche Fotos machen.

Nach einer kleinen Pause mit Kaffee und Eierschecke ( = sehr leckerer Kuchen) fuhren wir zu unserem heutigen Tagesziel nach Radeberg. Dort stellten wir unser Mausmobil auf dem Parkplatz des Hotels Kaiserhof ab. Für heute Abend haben wir dort Eintrittskarten für die Silvesterparty.

Da noch Zeit bis zum Beginn der Party war, gingen wir trotz der vorgerückten Zeit zur Radeberger Brauerei. Ein netter Wachmann führte uns ein bisschen über das Gelände und gab uns einige Erläuterungen zur Radeberger Brauerei. So erfuhren wir, dass die Radeberger Exportbierbrauerei im Jahr 1872 gegründet wurde. 1905 erfuhr die Brauerei eine ganz besondere Würdigung: durch königliches Dekret durfte sie ihr Pilsner fortan als „Tafelgetränk seiner Majestät des Königs Friedrich August III. von Sachsen“ bezeichnen. Die Radeberger Exportbierbrauerei gehört heute zu den modernsten deutschen Brauereien.  Nur hier werden alle Radeberger Biere gebraut und weltweit verschickt. Jeden Tag werden 1 Million Liter Bier gebraut und abgefüllt.

Auf unserem kleinen Rundgang konnten wir sowohl die alten wie auch die neuen Braukessel sehen.

Nach diesen Erläuterungen machten wir einen kleinen Rundgang durch Radeberg. Es war zwar schon dunkel, aber die Häuser waren hübsch beleuchtet.

Bis zum Beginn der Party richteten wir uns her, damit wir gut gekleidet erscheinen.

Bevor wir zur Feier gingen, musste natürlich „Dinner for One“ angesehen werden.

Nach einem Sektempfang wurden uns unsere Plätze gezeigt. Wir teilten den Tisch mit einem Ehepaar aus Dresden. Und dann wurde die Veranstaltung stilvoll von einem Herold eröffnet.

Die Zeit bis um Mitternacht verging wie im Flug. Essen vom Buffet wechselte sich mit Tanzeinlagen ab. Wir hatten die Auswahl zwischen einem DJ und einer Live Band. Auf unseren Wunsch hin spielte der DJ sogar „Leev Marie“. Die Live Band dagegen war für den rockigen Part zuständig. Hier hatten wir besonders viel Spaß beim Tanzen.

 

Sonntag, 01. Januar 2023

Radeberg - Görlitz

97 km

Um Mitternacht gingen alle nach draußen, da das Hotel ein eigenes Feuerwerk aufgebaut hatte. Fast 10 Minuten lang explodierte eine Rakete nach der anderen und erhellte den Himmel.

Gegen 3:00 Uhr hörte die Live Band auf zu spielen. Wir hatten dann auch genug und gingen in unser Wohnmobil zum Schlafen. Es war ein schöner Silvesterabend gewesen.

Am Morgen standen wir etwas später auf. Kein Wunder, wir waren ja auch erst spät ins Bett gegangen.

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Bautzen. Der dortige Stellplatz ist sehr zentrumsnah und kostenfrei. Das Wetter spielt mit und so hatten wir fast durchgehend blauen Himmel bei unserer Stadtbesichtigung.

Bautzen präsentierte sich uns als hübsches kleines Städtchen. Es waren aber alle Museen und Geschäfte geschlossen, weshalb wir uns auf die Außenbesichtigung beschränken mussten.

Nachdem wir genug gesehen hatten, fuhren wir das kurze Stück bis nach Görlitz weiter. Bei Reisemobile Hoke fanden wir zentrumsnah einen schönen Stellplatz. Im Preis von 8 Euro ist sogar der Strom inklusive.

Da es früh dunkel wird, gingen wir sofort das kurze Stück in die Stadt und starteten unsere Besichtigung.

Görlitz wird oft für Filmaufnahmen als Kulisse verwendet. An vielen Gebäuden wird man darauf hingewiesen und es werden die Filme genannt, die dort gedreht wurden.

Die meisten Häuser sehen wunderschön aus. Auch sind die Straßen breit, so dass wir sehr gut Fotos machen konnten. Um ein Bild von der polnischen Seite aus zu bekommen, gingen wir über die Fußgängerbrücke nach Polen hinein. 

Leider wird es schon recht früh dunkel, weshalb wir um 17:00 Uhr wieder im Wohnmobil waren. Dort bereiteten wir die weitere Tour vor und kochten unser Abendessen.

Nach dem TATORT des heutigen Sonntags gingen wir früh zu Bett. Immerhin fehlen uns ein paar Stunden Schlaf der letzten Nacht.

 

Montag, 02. Januar 2023

Görlitz - Pirna

100 km

Nach dem Frühstück fuhren wir über die deutsch-polnische Grenze zum Tanken. Leider wird dort mittlerweile auch die Mehrwertsteuer berechnet, so dass wir kaum eine Ersparnis hatten.

Für die Fahrt zur Burg Hohnstein wählten wir die Landstraße und nicht die Autobahn. Wir kamen deshalb durch viele kleine Ortschaften durch, deren Name zum Teil Programm war. So hieß ein Ort zum Beispiel „Gebirge“ und machte seinem Namen alle Ehre. Die Straße ging stellenweise steil hoch, aber auch wieder steil hinab.

Bei Schloss Hohnstein angekommen, stellten wir uns direkt vor der Burg auf dem Parkplatz. Dieser ist zwar schräg, aber wir wollen dort ja nicht übernachten.

Die Burg selbst wird heute anscheinend als Jugendferienlager genutzt. In der Vergangenheit war sie Gefängnis und Internierungs- sowie Kriegsgefangenenlager. Da heute alles geschlossen war, besichtigten wir die Anlage von außen.

Anschließend fuhren wir die restlichen Kilometer zu unserem heutigen Tagesziel Pirna. Dort parkten wir oben am Schloss neben dem Rehazentrum. Der Stellplatz ist sehr klein und war für uns schwer zu finden, da direkt vor dem Hinweisschild ein Fahrzeug parkte.

Nachdem wir unser Mausmobil abgestellt hatten, gingen wir hinab in die Altstadt. 

Die Altstadt ist sehr schön hergerichtet. Besonders groß ist sie aber nicht, so dass wir jede Gasse mindestens einmal abgegangen sind. Hübsch fanden wir die Idee, an Schaufenstern Sinnsprüche anzubringen.

Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und Kuchen traten wir den Rückweg zum Schloss an. Zu unserem Glück hatten wir heute sonniges Wetter, so dass das Schloss in warmen Farben leuchtete.

Wieder beim Wohnmobil angekommen, planten wir auch heute für morgen die weitere Tour. Anschließend gab es leckeren Schinken, Käse, frisches Brot sowie Rotwein zur Stärkung.

Und so endete ein weiterer schöner Urlaubstag.

 

Dienstag, 03. Januar 2023

Pirna - Seiffen

87 km

Unterbrochen von einigen Regenschauern verbrachten wir eine ruhige Nacht auf unserem Stellplatz. Am nächsten Morgen richteten wir alles her und fuhren nach dem Frühstück zu Schloss Weesenstein. Eigentlich nur ein paar Kilometer entfernt, brauchten wir doch länger als geplant. Unser Navigationssystem wollte uns über eine Straße schicken, die gerade gebaut wird und noch nicht für den Verkehr freigegeben ist. So mussten wir einmal durch Pirna kreuzen, um auf die richtige Straße zu kommen.

Direkt unterhalb von Schloss Weesenstein fanden wir direkt einen Parkplatz.

Die Besonderheit des Schlosses ist, dass es nicht von unten nach oben, sondern von oben nach unten gebaut wurde. So befindet sich zum Beispiel der Pferdestall im obersten Geschoss. Wir konnten in Ruhe das ganze Schloss durchstreifen. Es ist sehr schön hergerichtet und die Erläuterungstafeln bringen einem die Geschichte des Schlosses näher.

Nachdem wir genug gesehen hatten, fuhren wir die gewundene Straße zum Spielzeugdorf Seiffen. Es gab so gut wie kein einen Teil der Strecke, bei dem wir geradeaus fahren konnten. Ständig ging es hoch beziehungsweise runter. Dazu kam die meist sehr übersichtliche Breite der Straße, so dass wir sehr gut aufpassen mussten.

In Seiffen führte uns unser Weg zuerst zum Hersteller ULMIK. Von diesem Hersteller haben wir bereits sehr viele Schleifenengel und wollten nun die „Geburtsstätte“ dieser Engel sehen.

Leider war heute kein Betrieb. Der Inhaber aber führte uns durch das ganze Haus und zeigte uns alles.

Natürlich vervollständigten wir unsere Sammlung um weitere fünf Engel.

Anschließend fuhren wir zum Stellplatz am Ferienpark Seiffen. Dieser liegt etwa 3 km außerhalb des Ortes. Dort angekommen, stellten wir fest, dass das dazugehörige Restaurant geschlossen ist. Auch war niemand vor Ort, bei dem wir unseren Stellplatz hätten bezahlen können. So drehten wir um und fuhren nach Seiffen zurück. Auf dem dortigen Parkplatz mitten im Ort stellten wir uns für die Nacht hin. Es gibt zwar keinerlei Versorgungsmöglichkeiten, aber das störte uns nicht.

In Seiffen dreht sich alles um die Spielzeugherstellung. So besuchten wir einen Laden nach dem anderen und bestaunten die sehr schönen Kunsthandwerke.

Obwohl wir bislang alle Kirchen nur geschlossen vorgefunden hatten, war die berühmte Kirche in Seiffen geöffnet. Sie ist schlicht geschmückt, verbreitet aber einen wunderschönen Eindruck.

In einem der vielen Kunsthandwerkerläden war ein Café integriert. Hier stärkten wir uns mit Kaffee und Eierschecke.

Mittlerweile war es dunkel geworden, und so konnten wir auf unserem Rückweg zum Wohnmobil die Seiffener Kirche noch einmal schön beleuchtet sehen.

Die Zeit bis zum Abendessen überbrückten wir mit Tagebuch schreiben und Bilder durchsehen.

Für das Abendessen hatten wir im Restaurant „Holzwurm“ einen Tisch reserviert.

Und wir wurden nicht enttäuscht! Das Restaurant ist sehr hübsch und regionaltypisch eingerichtet. Dazu gibt es leckeres regionales Essen. Zum Abschluss unseres Essens probierten wir das brennende Grubenfeuer. Dieser 60-prozentige Kräuterschnaps brannte ganz ordentlich. Ein zweites Mal müssen wir das nicht haben.

Dank unseres ortsnahen Stellplatzes hatten wir es nicht weit bis in unser Bett.

 

Mittwoch, 04. Januar 2023

Seiffen - Scharfenstein

67 km

Nach einer ruhigen Nacht begrüßte uns eiskaltes und windiges Wetter.

Nach dem Frühstück fuhren wir als erstes nach Marienberg. Entgegen dem hübschen Bild des Marktplatzes in unserem Reiseführer präsentierte sich dieser zentrale Ort als großer und nichtssagender Platz inmitten der Stadt. Auch boten die Häuser keinen besonderen Anblick. So machten wir, dass wir bei diesem regnerischen und windigen Wetter zurück in unser Mausmobil kamen. 

Einer von ehemals vier Stadttürmen in Marienberg
Einer von ehemals vier Stadttürmen in Marienberg

Unser nächstes Ziel war das nahe gelegene Schloss Augustusburg. Wir parkten zu Füßen des Schlosses und stapften einen naturbelassenen Weg hoch zum Schloss.

Highlight des Schlosses ist eine große Motorrad-Ausstellung. Die Tour begann mit den Anfängen der heute oftmals schweren Maschinen.

Schwerpunkt der Ausstellung waren aber die in Zschopau hergestellten Motorräder samt den dazugehörenden Rennerfolgen.

Auch konnten wir Videos von ehemaligen Mitarbeitern der Werke in Zschopau ansehen. Zusätzlich waren Modellentwürfe ausgestellt, die aber leider nicht zum Tragen kamen.

Nach dieser eher technisch geprägten Tour kam der zweite Teil der Besichtigung des Schlosses Augustusburg. Hier konnten wir viel über die heimische Tierwelt erfahren. Leider waren die Räume aber nicht mit Möbeln und anderem Inventar ausgestattet, weshalb wir uns nicht in die damalige Zeit zurückversetzt fühlten. Auch waren wir nicht besonders an der Ausstellung über damalige Jagdmethoden und Jagdwaffen interessiert. So begaben wir uns als letzten Besichtigungspunkt hinab in die Folterkeller. Dort wurde anschaulich erläutert, wie damals Gefangene gequält beziehungsweise getötet worden. Für uns war das nichts, weshalb wir schnell die Anlage verließen und die Altstadt von Augustusburg erkundeten.

Leider war das Wetter heute den ganzen Tag nasskalt und windig. So beschränkten wir unseren Rundgang auf das Nötigste und fuhren mit dem Wohnmobil weiter zur Burg Scharfenstein. Auf dem großen Parkplatz am Fuße der Burg fanden wir einen Stellplatz für die Nacht. Anschließend marschierten wir hoch zur Burg. 

Hier besichtigten wir zunächst die Ausstellung über die Erzgebirgische Schnitzkunst. Es war fantastisch zu sehen, mit welcher Detailliebe schon im vergangenen Jahrhunderten Pyramiden, Figuren und Leuchterspinnen hergestellt worden waren.

Anschließend besichtigen wir die Sonderausstellung über Germanen und Römer. Hier konnten wir uns als Römer verkleiden beziehungsweise das Leben der Römer und Germanen in Deutschland vergleichen.

Zum Abschluss sahen wir uns noch die Ausstellung über den sächsischen Robin Hood, Karl Stülpner, an.

Wieder zurück in unserem Mausmobil leerten wir die Reste des noch vorhandenen Glühweins und aßen dazu originale Pulsnitzer Lebkuchen. Anschließend planten wir unsere weitere Tour und bereiteten ein internationales Abendessen vor: als Vorspeise gibt es Tomate-Mozzarella, als Vorsuppe folgen schwäbische Maultaschen in der Brühe und als Hauptgang haben wir Brot mit Schinken.

Nach dem beeindruckenden Film „The Green Book - eine besondere Freundschaft“ endete dieser schöne Tag.

 

Donnerstag, 05. Januar 2023

Scharfenstein - Annaberg-Buchholz

34 km

Da wir mit unserem Mausmobil nahe einer kopfsteingepflasterten Straße standen, wurden wir auch ohne Wecker wach.

Nach dem Frühstück fuhren wir zur Burg Wolkenstein. Einen Parkplatz fanden wir direkt davor. Von außen ist die Burg sehr fotogen.

Das Burginnere ist als Heimatmuseum eingerichtet. Wir konnten sehr viel über den Beruf der Posamentierer und Klöppler erfahren. Ein nettes Detail war, dass die Garnspulen der Klöppler mit Holz verkleidet sind, da auch Männer nach getaner Arbeit geklöppelt haben. Mit diesem Holzüberzügen wurde verhindert, dass das weiße Garn mit schmutzigen Händen in Berührung kam.

Unser weiterer Weg führte uns zum Dorothea-Stollen in Annaberg-Buchholz. Eigentlich wollten wir dort eine unterirdische Schiffstour machen. Diese war heute allerdings nicht mehr zu bekommen. So nahmen wir an einer Führung durch den engen Stollen zu Fuß teil. Im Stollen war es sehr kalt und nass. Unglaublich, dass hier Menschen 12 Stunden am Stück gearbeitet haben. 

Unser Führer sprach sehr breites Sächsisch und erinnerte in seinem Tonfall manchmal an Erich Honecker. Vor allem der Greyhound hat deshalb nicht immer alles verstanden.

Highlight der Tour war tief im Berg eine Vorführung der pneumatischen Bohrer.

Wir konnten auch selbst Hand anlegen.

Der Lärm war atemberaubend. Zum Glück für uns staubte es nicht, denn sonst hätten wir noch unsere Lungen geschädigt.

Nach mehr als 90 Minuten kamen wir wieder an die Oberfläche. Das war auch gut so, denn langsam begann die Kälte in uns hoch zu kriechen.

Nachdem wir unser Wohnmobil in Annaberg-Buchholz auf dem dortigen sehr schönen Wohnmobilstellplatz abgestellt hatten, gingen wir hinab ins Zentrum. In der Tourist-Information holten wir uns einen Stadtplan und ließen uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erläutern.

Erstes Highlight war die Bergkirche Sankt Marien. Dort stehen insgesamt 35 fast lebensgroße geschnitzte Figuren, die zusammen eine Krippe mit diversen Personen und Berufen aus dem Erzgebirge darstellen. Wir waren beeindruckt. 

Als nächste Sehenswürdigkeit der Stadt besichtigten wir die Kirche Sankt Annen. Da wir jeder zwei Euro Eintritt bezahlt hatten, konnten wir die ganze Kirche durchstreifen. Obwohl es sich um eine evangelische Kirche handelt, war noch der katholische Ursprung zu erkennen. Maus war so begeistert von der Kirche, dass sie uns folgendes erklärte: Die St. Annenkirche gilt als eines der bedeutendsten Beispiele der Spätgotik. Ihre plastische Ausstattung zeigt neben spätgotischer Kunst auch sehr frühe Formen der Renaissance in Mitteleuropa. 

Den Innenraum umschließen an drei Seiten Emporen. An den Brüstungen sind insgesamt 100 Relieftafeln angebracht. Den Beginn der Reliefs markieren an der Süd- und Nordseite die jeweils zehn weiblichen und männlichen Lebensalterdarstellungen. Dabei ist im Abstand von 10 Jahren jedem Alter ein Relief zugeordnet, das jeweils zeitgenössisch gekleidete Frauen und Männer im betreffenden Alter zeigt. Sie tragen Wappenschilder, auf denen Tiere (beispielsweise Löwe, Pfau, Fledermaus) abgebildet sind, die typische Charaktere verkörpern sollen. Dem hundertsten Jahr ist der Sensenmann zugeordnet. Die anderen Reliefs bilden eine Bilderbibel, beginnend mit der Erschaffung der Welt über den Sündenfall, der Geburt und dem Leben Jesu, die Martyrien der Apostel bis zum Weltgericht. Höhepunkt und Zentrum des Zyklus bildet die Kreuzigung Jesu in der Mitte der Westempore. Da Weihnachtszeit ist, wies Maus uns besonders auf das Bornkinnel auf dem Altar hin. Es handelt sich dabei um eine stehende Christkindfigur aus dem Erzgebirge. Die geschnitzte Altar-Figur stammt aus dem 16.  Jahrhundert.

Wir sind immer wieder überrascht, was unsere Maus alles so weiß !

Unserem fast schon traditionellen Nachmittags-Kaffee nahmen wir in einem Café am Marktplatz ein. Anschließend besichtigten wir im Rathaus noch das Berghauptmannszimmer, gingen in unser Maus-Mobil zurück und ruhten uns aus.

Für das Abendessen hatten wir im Ratskeller "Zum Neinerlaa" einen Tisch reserviert. Hier wollen wir uns heute das „Neinerlaa“ gönnen. Wie der Name schon sagt, besteht dieses traditionelle Weihnachtsessen aus neun symbolträchtigen kräftigen Zutaten: Bratwurst, die Herzlichkeit und Kraft bewahren soll, Sauerkraut, damit das Leben nicht sauer wird, Linsen sollen für das nötige Kleingeld sorgen und Karpfen, Klöße oder Hering für das große Geld, Schweinebraten, Gans und Kaninchen lassen das Glück treu bleiben, Semmel- oder Buttermilch steht für die Gesundheit, Nüsse oder Mandeln verheißen Lebensfreude und Pilze oder rote Rüben sollen Freude und Glück bringen. 

Da wir mehr als einen Kloß hatten, muss ja jetzt das große Geld kommen. Mal schauen, ob die Wünsche aus Sachsen wahr werden.

Nach einem leckeren Kräuterlikör gingen wir im Regen zurück zum Wohnmobil. Damit endete leider auch schon wieder dieser Urlaubstag.

 

Freitag, 06. Januar 2023

Annaberg-Buchholz - Zwickau

69 km

Nach einer ruhigen Nacht richteten wir unsere Maus-Mobil für die Weiterfahrt her. Anschließend fuhren wir die wenigen Kilometer bis nach Crottendorf. Dort werden die weltberühmten Räucherkerzen hergestellt und wir wollten uns das aus nächster Nähe ansehen.

Nach einem Rundgang durch den Laden ließen wir uns im nebenan liegenden Museum die Geschichte der Räucherkerzen erläutern.

Nach diesem informativen Beginn des Tages fuhren wir weiter in die kleine Stadt Schwarzenberg. Wir fanden auf Anhieb einen Parkplatz am Fuße des Aufzugs in die Oberstadt.

Nachdem wir jeder ein Ticket gelöst hatten, brachte uns der gläserne Aufzug hoch zum Schloss.

Beim Schloss selbst begnügten wir uns mit der Außenansicht, denn auf die Ausstellung hatten wir keine Lust.

Interessanter fanden wir da schon die nebenan liegende Kirche. Die Besonderheit dieser Kirche ist, dass die komplette Decke freitragend ist. Keine Säule stört den Blick auf das wunderbare Deckengemälde.

Da noch Weihnachtszeit ist, konnten wir auf unserem weiteren Rundgang durch die Stadt 41 lebensgroß geschnitzte Holzfiguren bestaunen, die verschiedene Szenen darstellten.

Leider war das berühmte Glockenspiel aus Porzellan nicht funktionsfähig, weshalb wir gleich nach Zwickau weiterfuhren. Anhand der Landschaft merkten wir, dass wir das innere Erzgebirge verlassen. Die Hügel werden flacher und die Straßen breiter. Wir hatten eine wunderschöne Zeit im tiefen Erzgebirge mit all der schönen Schnitzkunst, den hübsch geschmückten Städtchen und nicht zu vergessen, den kulinarischen Highlights. Und das Fahren bergauf, bergab, durch kurvenreiche und enge Sträßchen hat dem Greyhound irgendwie auch Spaß gemacht.

In Zwickau steuerten wir als erstes das August-Horch-Museum an. Dort werden Autos ausgestellt, die in Sachsen und Umgebung gebaut worden waren.

Endlich mal ein Auto, welches der Größe unserer Maus gerecht wird.
Endlich mal ein Auto, welches der Größe unserer Maus gerecht wird.

Der erste Teil der Ausstellung behandelte die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Prachtvolle Autos wurden dort ausgestellt. Zudem gab es einen informativen Film über die Auto Union, welche sich aus den vier Firmen Horch, Audi, Wanderer und DKW zusammengeschlossen hatte.

Nach einer Stärkung im Museumscafé erkundeten wir den zweiten Teil. Hier ging es um die Automobilherstellung in der ehemaligen DDR. Interessant war zu sehen, wie damals die Autos der Marke Trabant hergestellt worden waren.

Highlight kurz vor Schluss war ein Simulator, mit dem man in einem Trabant ein Ziel innerhalb einer festgesetzten Zeit erreichen sollte. Leider wurde der Greyhound wegen Geschwindigkeitsübertretung zweimal von der Polizei in diesem Simulator angehalten, was wertvolle Sekunden kostete. So verpasste er das Ziel um 2 Sekunden.

Am Ende konnten wir noch ein Rallye-Fahrzeug der Marke Trabant und den allerletzten jemals produzierten Trabant besichtigen. Es war ein sehr informativer und spaßiger Nachmittag!

Für die Nacht steuerten wir den Platz der Völkerfreundschaft an. Dies ist ein großer Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Altstadt von Zwickau. Hier werden wir die Nacht verbringen.

Nachdem wir alle Bilder sortiert und uns für die Nacht eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt zum Essen.

Im Restaurant „Glück Auf“ hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes Glück und labten uns an sächsischen Köstlichkeiten. Dazu gab es Bier von hier.

Gut gestärkt, gingen wir zurück zu unserem rollenden Heim. Und damit endete schon wieder ein schöner Urlaubstag.

 

Samstag, 07. Januar 2023

Zwickau - Alsfeld

290 km

Nach einer ruhigen Nacht freuten wir uns eigentlich auf die vorhergesagte Sonne. Leider stimmte aber diese Vorhersage nicht. Der Himmel war grau und bewölkt. Zum Glück regnete es nicht und so erkundeten wir Zwickau eben mit Wolken. In der Tourist-Information holten wir uns zunächst einen Stadtplan. Da das Rathaus sowie das Theater genau gegenüber liegen, fingen wir dort an.

Leider gibt es nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten, da die Stadt anscheinend im zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde. Allerdings fanden wir unterwegs diverse kleine Highlights, die uns sehr beeindruckten.

Fantastisch waren die Wandmalereien, die wir an einer Häuserwand sahen. Fast schon fotorealistisch waren die Wände großformatig bemalt. So hatte Zwickau doch einige besondere Sehenswürdigkeiten, die wir bislang in anderen Städten so nicht gesehen hatten.

Unser nächstes Ziel war die Göltzschtalbrücke in Netzschkau. Nach nur fünf Jahren wurde dieses über 500 m lange Bauwerk 1851 fertig gestellt.

Für den Bau wurden von über 1700 Bauarbeitern über 26 Millionen Ziegel verbaut. Damit ist sie die weltgrößte aus Ziegelsteinen gefertigte Brücke. Auch heute noch fahren Züge darüber. Wir waren sehr beeindruckt. Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn diese Brücke als Hintergrund einen blauen Himmel gehabt hätte. Aber wie schon gesagt, enttäuschte uns heute das Wetter.

Da sich unser Urlaub nun dem Ende nähert, gaben wir als nächstes Fahrtziel unsere Heimatadresse in das Navigationssystem ein. Um uns aber ein kleines bisschen Urlaubsfeeling zu bewahren, stoppten wir in Gera und stärkten uns ein letztes Mal in diesem Urlaub mit leckerem Kuchen.

Kurz vor 19:00 Uhr erreichten wir Alsfeld. Dieser Stellplatz ist uns mittlerweile sehr vertraut. Eigentlich wollten wir heute Abend wieder im Restaurant „Kartoffelsack“ zu Abend essen. Dieses hatte allerdings leider geschlossen. So gingen wir in das nebenan liegende Restaurant „Zum Pranger“. Auch wenn das Essen dort gut war, war die Bedienung eine einzige Katastrophe. Sie brauchte mehrere Anläufe, bis sie uns nach mehr als 20 Minuten endlich die Getränke brachte. Diese mussten wir als Wiedergutmachung nicht bezahlen.

Zurück im Wohnmobil sahen wir uns noch ein Video an, ehe wir das letzte Mal in diesem Urlaub ins Bett gingen.

 

Sonntag, 08. Januar 2023

Alsfeld - Bonn

207 km

Nach einer regnerischen Nacht (wahrscheinlich weinte der Himmel, dass unser Urlaub zu Ende geht) packten wir nach dem Frühstück alles zusammen und fuhren heim.

Nach einer problemlosen Fahrt erreichten wir unsere Wohnung. Und damit endete eine sehr schöne Zeit in den beiden Bundesländern Thüringen und Sachsen. Aber wie schon immer ist das Ende eines Urlaubs der Beginn der Planung des nächsten Urlaubs!