Chile

Impressionen unseres Aufenthaltes in Chile: Das über 4.000 Kilometer lange Land haben wir mit dem Auto, Fernbussen und per Flugzeug bereist. Jede Landschaft hatte dabei ihren eigenen Reiz:

Die Atacama-Wüste mit dem endlosen Sternenhimmel und den weiten Salzseen, die Städte Santiago und Valparaiso mit ihren Kolonialbauten und unkonventionellen bunten Häusern, das Seengebiet mit seinen neblig-feuchten Küstenlandschaften und Patagonien mit seinen Bergen und Gletschern.

Wir haben die Zeit sehr genossen.

 

Erster Teil unserer Chile-Rundreise:

 

Donnerstag, 19. November 2015

 

Der alltägliche Verkehrslärm weckte uns schon vor unserem geplanten Aufstehen um acht Uhr. Da wir beide nicht mehr schlafen konnten, standen wir auf und gingen frühstücken. Dieses wurde im Imbissrestaurant nebenan serviert. So saßen wir im Fettdunst und verzehrten unser frugales Mahl, bestehend aus Baguettescheiben, Tütenkaffee, Marmelade, Saft und Rührei.

Anschließend fuhren wir mit dem Taxi zum internationalen Teil des Busbahnhofes. Dort wurden wir schon gleich von Taxifahrern „in Empfang genommen“, die uns die Fahrt nach Arica in Chile für 100 Soles anboten. Im Sammeltaxi mit fünf Personen sollte es 20 Soles pro Person kosten. Diese Zahl hatte uns auch der Taxifahrer gestern Abend genannt. Aber wir wollten erst einmal selber sehen, was im Terminal angeboten wird.

Dort fanden wir schnell die Ecke, in der die Sammeltaxis besetzt werden. Eine Fahrt inclusive der Erledigung aller Formalitäten kostete den Festpreis von 15 Soles pro Person. Wir hatten noch nicht ganz „ja“ gesagt, da saßen wir schon in einer großen Ford-Limousine auf der Vordersitzbank. Auf der Rücksitzbank des Autos warteten schon drei Personen auf die Abfahrt. Der Fahrer sammelte alle Pässe ein und ließ schnell die Karten für die Einreise nach Chile drucken. Anschließend verteilte er die Einreisebögen für den chilenischen Zoll und ab ging die rasende Fahrt zur Grenze. Dort geleitete er uns durch die einzelnen Stationen und ruck-zuck waren wir in Chile. Bis Arica war es nicht mehr weit und schon bald setzte unser Taxifahrer uns am Busbahnhof in Arica ab.

Unser erster Eindruck von Chile: Die Städte kommen uns sauberer und gepflegter vor als in Peru oder Ecuador. Auch wird - zumindest in Arica - nicht so viel gehupt, was unsere Ohren dankbar zur Kenntnis nahmen :-)

Nachdem wir unsere letzen Soles in chilenische Pesos umgetauscht und per SparCard zusätzlich Geld geholt hatten, waren in unserem Geldbeutel mehrere Hunderttausend Pesos ! Klingt nach sehr viel Geld, aber 1.000 Pesos sind etwa 1,30 € :-(

Wir buchten noch schnell am Schalter der Firma Turbus zwei Busfahrten von Calama nach Santiago und von Santiago nach Puerto Montt und fuhren anschließend mit dem Taxi zum Hotel. Nach unserer Uhr war es gerade einmal 11 Uhr. So begrüßten wir den Taxifahrer mit einem freundlichen „Buenos Dias“. Er meinte nur, dass es doch schon eine Stunde nach Mittag sei und es deswegen „Buenos Tardes“ heißen müsse. Oh Sch….., das haben wir ganz vergessen, dass die Uhren in Chile gegenüber Peru zwei Stunden vorgehen :-( Der Taxifahrer war aber sehr nett und schwärmte uns von seinem Besuch in Dresden vor. Auch erzählte er ein bißchen über Chile und dass es in Arica im Vergleich zum Rest von Chile besonders billig sei. Wir konnten direkt erleben, wie günstig es hier ist, denn die Taxifahrt kostete uns gerade mal 2,60 € :-)

Unser Hotelzimmer ist schön groß. Da aber die Sonne vom Himmel schien, gingen wir gleich los, um Arica zu erkunden. Bei der Tourist-Information bekamen wir hilfreiche Unterlagen und konnten nach einem kurzen Imbiß - bestehend aus Empanadas - die Stadt unsicher machen. 

Der Stadtkern ist nicht besonders groß. Demzufolge hatten wir die Sehenswürdigkeiten schnell abgehakt. Zudem ist die Kathedrale gerade wegen Renovierung eingerüstet. Da sie bis auf das Eingangstor aus Eisen (!) besteht, mußten die Arbeiter die alte Farbe mühsam abklopfen. Das Hämmern konnten wir weithin hören.

Der Markt war nicht so bunt und vielfältig, wie wir es bisher in Südamerika kennen gelernt hatten.

Komm', spiel mit mir !
Komm', spiel mit mir !

Auch der sog. Hippiemarkt war nicht unser Ding, da hier viel Billigware verkauft wurde.

Nach einer Stärkung mit einem Mangoshake fanden wir einen Schneiderbedarf und kauften für 2 € Stoff, um die Weste des Greyhound mal wieder reparieren zu lassen. Eine Schneiderin will die Weste bis morgen für 4 € flicken.

Anschließend kauften wir in einem Supermarkt alkoholfreies Bier (!) für den Greyhound und gingen ins Hotel, um die restlichen Bilder von Peru durchzusehen und auf unserer Homepage einzustellen.

Danach gingen wir essen. Es war sehr lecker, aber eine Portion hätte für uns beide gereicht. Dazu gab es alkoholfreies Bier :-) :-)

Nach unserer inneren Uhr früh, aber für chilenische Verhältnisse spät gingen wir ins Bett.

 

Freitag, 20. November 2015

 

Nach dem Aufstehen um acht Uhr - für uns ist es aufgrund der Zeitverschiebung gefühlt erst sechs Uhr - bekamen wir eine E-Mail des Mietwagenvermittlers Autoescape, dass unser gewünschter Wagen ab Punta Arenas nicht verfügbar sei. So buchten wir den Mietwagen jetzt direkt beim Vermieter Europcar und bekamen auch sofort die Bestätigung der Buchung. Jetzt haben wir ein Problem weniger.

Nach dem Frühstück gingen wir zu Hertz, um unseren Mietwagen für den Norden Chiles abzuholen. Es ist ein fast neuer Suzuki Vitara, der aber schon am Schweller eine Macke hat. Ansonsten sieht er gut aus.

Mit unserem Gefährt fuhren wir aus Arica hinaus in Richtung des Azapa-Tales. Die Autofahrer hier sind nicht so hektisch wie in Ecuador oder Peru. Von daher konnten wir uns langsam an unser Auto gewöhnen.

Je weiter wir aus der Stadt fuhren, desto mehr sahen wir im Gegensatz zu gestern sehr einfache Behausungen. Anscheinend gibt es auch hier viele Menschen, die sich eine vernünftige Wohnung nicht leisten können. Auch fallen in Arica die vielen Grafitis auf. Diese hatten wir bislang in Südamerika eher selten gesehen.

Im Azapa-Tal fuhren wir zum archäologischen Museum. Dort ist die Geschichte der Besiedlung der Gegend von Anfang an in Schaukästen dargestellt. Sogar eine deutsche Beschreibung bekamen wir, um die einzelnen Gegenstände besser verstehen zu können.

In einem zweiten Gebäude waren die Mumien ausgestellt. Besonders schön sahen sie nicht aus. Wir hielten uns deshalb nicht länger als unbedingt nötig dort auf.

Nach einer kurzen Mittagsrast mit Keks, Muffin und Cola fuhren wir wieder Richtung Arica. Unterwegs wollten wir den Aussichtspunkt sowie die Felsbilder von Cerro Sagrado besichtigen. Allerdings ist die Ausschilderung derart schlecht, dass wir mehrere Versuche brauchten, um die Sehenswürdigkeiten zu finden. Entweder standen die Schilder nur in einer Fahrtrichtung oder waren zwar gut zu sehen, wobei dann aber keine weiteren Hinweise folgten. Die Felsbilder fanden wir nur durch Zufall, da Zäune und Planen diverser Plantagen die Sicht beeinträchtigten. Als wir dann endlich die Felsbilder betrachten konnten, stellte sich kein „Wow“-Effekt ein, denn sie waren nur eine Ansammlung von Steinen, die heutzutage auch von Spaßvögeln gemacht worden sein könnten.

Wieder in Arica, versuchten wir, den Weg zum Aussichtsfelsen Morro zu finden. Auch hier sahen wir zwar wieder einen Wegweiser, dem dann aber keine weiteren folgten. So kurvten wir bis ans Meer und sahen dort wenigstens ein paar beeindruckende Wellen. Als wir die Strecke ein zweites Mal abfuhren und auf Verdacht abbogen, kamen wir irgendwann an einen weiteren Wegweiser, der uns dann zum Morro führte.

Die Sicht von oben auf die Stadt war sehr schön - auch wenn wir jetzt gut sehen konnten, dass in Arica nur die Innenstadt einen Besuch lohnt.

Anschließend besichtigten wir noch die große Jesusstatue, die ebenso auf dem Felsen steht. Danach fuhren wir zum Hotel und stellten unser Auto auf dem bewachten Parkplatz ab.

Nach einer Pause gingen wir zur Schneiderin, um die Weste des Greyhound abzuholen. Sie war noch nicht fertig. So nutzten wir die Zeit, um eine Sim-Karte für Chile zu kaufen und einen leckeren Fruchtsaft zu trinken. Anschließend holten wir die Weste ab. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn der Stoff immer brüchiger wird. Die nächste Reparatur ist absehbar :-(

Zum Abendessen gingen wir in eine kleine Pizzeria. Auch hier gab es wieder alkoholfreies Bier :-) und die Pizza war lecker, da sie aus dem Holzofen kam.

Nach dem Duschen beendeten wir den Tag mit der Heute-Show.

 

Samstag, 21. November 2015

 

Nach dem Frühstücken wollten wir eigentlich noch eine Nacht in diesem Hotel buchen, wenn wir wieder aus Putre zurück sind. Aber leider waren schon alle Zimmer ausgebucht. So werden wir wohl von unterwegs eine Unterkunft in Arica buchen müssen.

Um für die abgelegene Gegend des Altiplano gerüstet zu sein, tankten wir unser Auto noch in Arica voll. Anschließend fuhren wir zunächst durch das Azapa-Tal. Die Strecke kannten wir schon von gestern, weshalb wir uns damit nicht lange aufhielten.

Das nebenan gelegene Lluta-Tal dagegen war neu für uns. Wir stoppten deshalb mehrfach, um das einzigartige Panorama von grünem Talgrund und beigefarbenen Bergen vor blauem Himmel zu fotografieren.

In Poconchile besichtigten wir die Kirche. Sie ist die älteste Kirche in diesem Gebiet und sehr schlicht gehalten. Beeindruckender fanden wir den sog. Wüstenfriedhof von 1580. Bei den meisten Gräbern konnte man nicht mehr erkennen, wer hier beerdigt worden war. Auch sind die Gräber nicht wie bei uns in Reihe, sondern ohne erkennbare Ordnung angelegt worden. Neuere Gräber sind mit Plastikblumen geschmückt oder gleich ganz aus Beton und Fliesen hergestellt. Während wir den Friedhof abgingen, errichteten gerade mehrere Arbeiter neue Grabstellen aus Beton. Dazu spielte ein Radio in voller Lautstärke südamerikanische Rhythmen und beschallte den ganzen Friedhof.

Am Mirador Valle de Lluta stoppten wir ein letztes Mal, um einen Blick in das Tal zu werfen und die Sandsammlung zu vergrößern. Anschließend ging es in langgezogenen Serpentinen bergauf. Nahezu der einzige Verkehr waren schwere LKW aus Bolivien, die wahrscheinlich Waren aus dem Freihafen in Arica nach Bolivien bringen. Wie wir im „Weltspiegel“ vor unserer Abreise sehen konnten, hat Chile mit Bolivien ein Abkommen geschlossen, welches den Bolivianern freien Zugang zum Meer erlaubt.

Im Monumento Nacional Quebrada de Cardones „Cactus Candelabro“ konnten wir rechts und links der Straße übermannsgroße Kakteen bestaunen.

Die Stacheln waren ganz schön spitz, aber wann habe ich schon einmal die Gelegenheit, einem Kaktus so nahe zu kommen ?
Die Stacheln waren ganz schön spitz, aber wann habe ich schon einmal die Gelegenheit, einem Kaktus so nahe zu kommen ?

Zu den ersten Exemplaren mußten wir noch hingehen - später standen sie dicht an der Straße :-)

Als wir die Höhe von 2.800 Metern überwunden hatten, hörte der Kakteenbewuchs auf.

Ein Auto, welches sowohl der Greyhoundin als auch der Maus gut gefällt :-)
Ein Auto, welches sowohl der Greyhoundin als auch der Maus gut gefällt :-)

So hatten wir freie Sicht auf die beiden Ruinen von Pukará de Copaquilla und Tambo de Zapahuira. Beide haben wir besichtigt - und beide haben uns nicht beeindruckt. Ein Haufen Steine, ohne dass irgendwelche Erklärungen angebracht waren. Das hatten wir schon besser gesehen.

Nach so viel Besichtigungen wollte unser Magen sein Recht. So stoppten wir im Örtchen Zapahuira, um dort im einzigen Restaurant zu essen. Es gab ein typisches chilenisches Mittagsmahl, bestehend aus Salat, Tomate, Hühnchen, Kartoffel und Reis sowie ein Brötchen mit roter Salsa als Vorspeise. Wie bei diesen Gerichten üblich, mußten wir nur etwa 3 € pro Person bezahlen.

In Socoroma verließen wir kurz die Straße nach Putre und fuhren in dieses Dorf. Leider ist nur die Kirche mit Stroh gedeckt. Alle anderen Gebäude - und sehen sie noch so baufällig aus - sind mit weißem Wellbech gedeckt, was der Dorfansicht vor den beeindruckenden Bergen optisch schadete. So beließen wir es bei ein paar Fotos der Kirche von außen und fuhren die restlichen Kilometer nach Putre. 

Kurz vor dem Abzweig hielten wir noch an einem Aussichtspunkt, von welchem wir einen tollen Blick auf das im Tal liegende Putre und den Vulkan Taapaca hatten.

Von unserer Unterkunft für die Nacht hatten wir nur den Namen. Da wir im Dorf selbst keinen Hinweis fanden, nutzten wir die neu erworbene Sim-Karte und riefen an. Trotz unserer nicht perfekten Spanisch-Kenntnisse konnten wir uns gut verständigen und fanden deshalb die einzelnen Häuschen der Unterkunft sehr schnell.

Groß war unsere Enttäuschung, als wir unser Zimmer sahen: Zwei Einzelbetten in einem kahlen Zimmer ! Das Bad gehört uns zwar alleine, ist aber nur über den Flur erreichbar. Kein kleines Häuschen für uns, da diese schon ausgebucht sind. Vielleicht klappt es morgen mit einem Doppelbett ?

Nachdem wir das Permit für die Ausreise mit einem Leihwagen nach Argentinien beantragt und noch fehlende Unterkünfte vorgebucht hatten, schrieben wir Tagebuch und ruhten uns aus.

Da es hier im Altiplano nur in Putre eine Tankstelle gibt und wir sowieso mit dem Auto ins Dorf fahren mußten, wollten wir noch vor dem Abendessen tanken. Doch wo ist die Tankstelle ? Wir hatten bei der Fahrt durch das Dorf keine gesehen. Nachdem wir nochmals die Straßen abgesucht hatten, fragten wir einen Polizisten. Er schickte uns in die Richtung eines kleinen Tante-Emma-Ladens. Dort sei die Tankstelle. Wir fahren also dort hin, sehen aber keine Tankstelle. Wir fragen nochmals einen Einheimischen, der uns in den Laden schickt. Dort gebe es Benzin. Wir schauten wohl etwas ungläubig drein, denn zwischen Obst und sonstigen Lebensmitteln soll es auch Benzin geben ??

Tatsächlich, Benzin wird hier in 20-Liter-Kanistern verkauft - und nur in 20-Liter-Kanistern ! Braucht man weniger, freut sich die Ladeninhaberin, denn der Rest läßt sich nicht abfüllen und die Mitnahme von Ersatzkanistern ist in Chile verboten. Sollten wir weniger benötigen, sollten wir in den Laden nebenan gehen. Dort gäbe es auch kleinere Gebinde. Da wir wahrscheinlich etwas weniger als 20 Liter brauchten, gingen wir nach nebenan. Dort gab es aber heute kein Benzin mehr. Wir sollten morgen früh kommen. Das war uns zu umständlich und so kauften wir 20 Liter Benzin zum sagenhaften Preis von 25.000 CLP (normalerweise kosten 25 Liter etwa 18.000 CLP). Zum Kanister bekamen wir eine Einfülltülle, bestehend aus einer halben Plastikflasche und einem dünnen Schlauch, und dann befüllten wir unseren Tank. Mit Rütteln und Schütteln bekamen wir etwa 19 Liter in den Tank, ehe er überlief.

Anschließend fuhren wir in das Dorfgasthaus. Eine Speisekarte gab es nicht. So ließen wir den Kellner erzählen und erklären, was es gebe. Unsere Wahl war in Ordnung, denn wir bekamen Truthahn mit Reis und Salat - für etwa 2,60 € pro Person ! Der Wein (im Sektglas serviert) kostete 3,90 €.

Anschließend fuhren wir zu unserer Unterkunft, wo wir die Betten bereits heute nachmittag zusammen gestellt hatten. Nach dem Duschen war noch ein bißchen lesen angesagt.

 

Sonntag, 22. November 2015

 

Und wieder war es die Höhenluft, die verhinderte, dass wir gut schliefen. Wir wachten mehrmals in der Nacht auf und hatten das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen.

Unsere Toilettenartikel vertragen die Höhe auch nicht. Wir hatten sie auf Meeresniveau eingepackt. Beim Auspacken hier oben stellten wir fest, dass die Duschgel- und Sonnencremeflaschen durch den geringen Druck hier auf 3.500 Metern Höhe wie aufgeblasen aussahen. Beim Deoroller ploppte sogar die Kugel aus der Fassung, da der Druck auf Meeresniveau größer ist als hier oben. War eine witzige Erfahrung :-)

Das Frühstück war reichhaltig. So gab es sogar Haferflocken ! Wir stärkten uns ausgiebig, denn heute wird ein langer Tag für uns. Wir wollen über den Lauca NP zum Salzsee Salar de Surire fahren, was eine einfache Entfernung von 150 Kilometern bedeutet.

Zunächst fuhren wir bis auf 4.500 Meter Höhe Richtung Bolivien. Die  Straße wird gerade ausgebaut, weshalb nur eine Fahrspur frei ist. So mußten wir mit vielen LKW an den einzelnen Stoppstellen warten. Aber dann begann die über 100 Kilometer lange Schotterstrecke zum Salzsee, der auf 4.250 Metern Höhe liegt. Die vielen mit Salz beladenen LKW wirbelten auf der Piste ordentlich Staub auf. Das hatte aber den Vorteil, dass wir sie rechtzeitig sahen. Dank unserem Allradantrieb kamen wir flott voran. Linker Hand grüßten mehrere, zum Teil mit Schnee bedeckte Vulkane und rechter Hand hatten wir prärieähnliches Gelände.

Piste und Vulkane - unsere Begleiter für heute
Piste und Vulkane - unsere Begleiter für heute

Nach Erreichen der Reserva Nacional Las Vikunjas sahen wir wieder die uns mittlerweile vertrauten Lamas, Alpakas und Vikunjas in freier Wildbahn. Ehrensache, dass wir versuchten, die Tiere vor den Vulkanen gut abzulichten. Einmal allerdings wurden alle Tiere durch eine Kameradrohne eines übereifrigen Fotografen verscheucht. Das hatten wir so noch nie beobachtet, dass die Technik jetzt auch schon bei den Amateuren der Naturfotografie eingesetzt wird.

Unterwegs kamen wir durch zwei Indianerdörfer. Da bei einem Anbieter von Chilereisen im Internet extra darauf hingewiesen worden war, hatten wir große Erwartungen. Groß war allerdings unsere Enttäuschung, als sich die Dörfer als eine Anzahl von halb und ganz verfallenen Steinhütten erwiesen. Lediglich in Guallatiri war wenigstens die Kirche ansehnlich, so dass wir hier einige hübsche Aufnahmen der Kirche vor einem rauchenden Vulkan machen konnten.

Auf dem weiteren Weg zum Salzsee sahen wir mehrere straußähnliche Vögel. Sie werden hier Suri genannt und sind sehr scheu. Aber wir schafften es, sie ein paar Mal gut abzulichten.

Am Salzsee herrschte geschäftiges Treiben. Das Salz wird mit Baggern abgebaut und mit den uns schon hinlänglich bekannten LKW auf der Schotterpiste zur Weiterverarbeitung transportiert.

Wir entschieden uns, den See im Uhrzeigersinn zu umrunden. Mit Ausnahme von zwei anderen Touristenpaaren waren wir alleine unterwegs.

Am Salzsee Salar de Surire
Am Salzsee Salar de Surire

So ist es kein Wunder, dass es keine kommerziellen Angebote wie Restaurants oder Cafés gibt. Wir hatten zum Glück Wasser, Cola und Maiskörner (noch aus Cuzco) dabei und mußten nicht verhungern :-)

Der Salzsee ist aufgrund der zu Ende gehenden Trockenzeit nahezu ausgetrocknet. Nur einige wenige Wasserflächen sind noch zu sehen. In diesen tummeln sich drei verschiedene Arten von Flamingos. Beeindruckend war das rosa Gefieder der Vögel vor dem gleißend weißen Hintergrund des Salzsees. Leider waren die Tiere so weit entfernt bzw. flogen weg, dass wir mit unseren Teleobjektiven arbeiten mußten.

In Polloquere kamen wir an eine naturbelassene Thermalquelle. Wir konnten sie schneller riechen als sehen. Aber trotz des Geruchs ging der Greyhound baden. Es war sehr angenehm warm - und schlammig. Maus wollte auch baden, traute sich dann aber doch nicht ins Wasser, da sie Angst hatte, das Wasser wäre zu heiß.

Die Maus, die sich nicht traut.
Die Maus, die sich nicht traut.

Für den Rückweg nach Putre wollten wir eine andere Strecke als beim Hinweg fahren. Wir fanden auch den beschilderten Abzweig und folgten der Piste Richtung Itisa. Ein bißchen wunderten wir uns zwar, dass eine in der Karte gelb markierte Strecke und mit dem hochoffiziellen Namen A-317 versehene Route nur ein besserer Feldweg war, aber ok, wir kamen ja gut voran. Nach etwa 8 Kilometern wurde aus dem Feldweg eine Savannenpiste und bald darauf konnten wir nur unser Auto nur noch in der höchsten Getriebe-Übersetzung über die Felsen manövrieren. Da eine Besserung nicht in Sicht war und wir mit dieser Geschwindigkeit heute nicht mehr nach Putre kommen würden, entschlossen wir uns, umzudrehen. Nur wo, wenn das Auto zwischen Felsen entlang schaukelt ? Zum Glück kamen wir an ein klitzekleines Plateau und konnten gaaanz vorsichtig wenden und die Strecke zurück rumpeln.

Wieder am Salzsee angekommen, suchten wir die in der Karte ebenso verzeichnete Alternativstrecke nach Putre, fanden sie aber nicht. Wahrscheinlich ist in der Karte vieles aus der Erinnerung gezeichnet worden. Dasselbe galt auch für einen Wegweiser. Auf der dort abgebildeten Karte war ganz groß vermerkt, wo man sich angeblich befindet. Dumm nur, dass dabei Nord und Süd verwechselt wurde und so dem Wanderer fälschlicherweise vorgegaukelt wurde, dass er sich südlich des Salzsees befindet. Anscheinend habe die Nordchilenen ein kleines Problem mit Ausschilderungen und Wegweisern. Auch ändern sich Straßenbezeichnungen ohne ersichtlichen Grund. So entnahmen wir z.B. der Karte, dass wir auf der A-95 fahren müssen, um wieder auf die Verbindungsstraße Arica - Bolivien zu kommen. Aus der „alten“ A-95 wurde plötzlich eine A-3xx, wohingegen die Bezeichnung A-95 auf einen Feldweg hinwies, der wahrscheinlich im Nirvana endet. Zum Glück können wir uns gut orientieren und fielen auf diese Abänderung der Straßenbezeichnung nicht herein.

In Putre tankten wir 20 Liter per Kanister und gingen anschließend wieder sehr preiswert essen. Danach lasen wir noch ein bißchen und versuchten, ohne Atemprobleme zu schlafen.

 

Montag, 23. November 2015

 

Nach Frühstück und Packen fuhren wir zum Lago Chungára, der auf einer Höhe von 4.750 Metern der höchstgelegene See der Erde ist. An der Straßenbaustelle mußten wir auch dieses mal warten, bis wir passieren durften :-(

Bevor wir den See erreichten, hatten wir schon mehrere tolle Ausblicke auf die Vulkane. Leider wehte etwas Wind, so dass sich diese nicht in den vielen kleinen Seen spiegelten. Dafür wurden wir am Lago Chungára mehr als entschädigt, denn die dortige Alpakaherde war so friedlich, dass sie kaum Notiz von uns nahm, als wir mitten in der Herde Fotos der Tiere vor dem Vulkan machten.

Was Du wolle ?
Was Du wolle ?

Selbst der Blitz der Kamera störte die Tiere kaum. So gelangen uns Fotos, wie wir sie bislang noch nicht machen konnten :-)

Anschließend fuhren wir ein Stück weiter am See entlang und sahen - wie gestern auch schon - Flamingos, aber dieses Mal vor dem Panorama der Vulkane. Wir gingen so nah heran, wie es der Untergrund zuließ. Der Gestank nach Vogelkot sowie die Mücken machten die Bilder der schönen Vögel nicht leicht für uns. Aber wir nehmen für gute Fotos ja einiges auf uns :-)

Neugierig wie wir sind, fuhren wir bis fast an die bolivianische Grenze, um vielleicht einen Blick auf Bolivien zu erhaschen. Aber die chilenische und bolivianische Grenzstation sind räumlich getrennt, weshalb aus unserem Plan nichts wurde. Dafür sahen wir jede Menge Plastikflaschen im Straßengraben, je näher wir der Grenze kamen. Stellenweise ähnelte es mehr einer Müllhalde denn einem Straßengraben.

Kurz vor der bolivianischen Grenze: Der Hinweis "Keinen Müll entsorgen" sieht nach unserem Verständnis anders aus !
Kurz vor der bolivianischen Grenze: Der Hinweis "Keinen Müll entsorgen" sieht nach unserem Verständnis anders aus !

Keine Ahnung, warum das so sein muß ! Dürfen nach Bolivien keine Plastikflaschen eingeführt werden oder warum entsorgen die LKW-Fahrer ihren Müll hier ? Anscheinend ist auch das Wasser in Bolivien sehr teuer, denn die von dort kommenden Fahrer hielten an einem Rohr, aus dem Wasser kam und füllten ihre leeren Flaschen.

Auf dem Rückweg nach Arica fuhren wir noch eine kleinen Schlenker nach Parinacota, um das dortige Dörfchen zu besichtigen. Lonely Planet lobt die Kopfsteinpflasterstraßen und weiß verputzten Lehmziegelhäuser, die zum Bummeln einladen. Vielleicht gibt es zwei Parinacota, denn das Dorf, das wir vorfanden, hatte zwar eine hübsche Kirche,

Der Glöckner von Parinacota
Der Glöckner von Parinacota
Maus im Glockenturm der Kirche von Parinacota
Maus im Glockenturm der Kirche von Parinacota

sah aber ansonsten leicht verkommen aus. Essen bekamen wir auch keines, denn dieses wird nur auf Vorbestellung bereitgestellt.

So fuhren wir weiter Richtung Arica. An der Straßenbaustelle mußten wir diesmal eine geschlagene halbe Stunde warten, ehe wir weiter fahren durften.

Unterwegs wurden wir auch noch von der Polizei angehalten, da wir tagsüber ohne Licht fuhren - was hier geschätzt 90 % der Autofahrer machen. Der Polizist wies uns darauf hin und ließ uns ohne Bußgeld weiterfahren.

Kurz vor Arica sahen wir an den Berghängen wieder Steinbilder. Sie waren aber zu weit weg, als dass wir ein vernünftiges Foto hätten machen können. Einen Weg, um näher heran zu kommen, gab es auch nicht.

In Arica mußten wir ein bißchen suchen, ehe wir unser Hotel Samana fanden. Der Parkplatz des Hotels befindet sich ein paar Straßen weiter, weshalb die Greyhoundin am Hotel ausstieg und das Gepäck mitnahm. Ein Hotelangestellter, der nicht die hellste Leuchte am Christbaum zu sein scheint, manövrierte den Greyhound anschließend zum Parkplatz.

Nach Bezug des Zimmers gingen wir Pizza essen. Anschließend gab es in einem italienischen Eiscafé einen super leckeren Espresso !

Arica scheint in der Vergangenheit viele italienische Einwanderer gehabt zu haben, denn viele Namen und auch eine Büste zu Ehren von Christoph Columbus weisen darauf hin.

Gut gestärkt, sahen wir noch einen Tatort an und schliefen anschließend bei normalen Druckverhältnissen auf Meeresniveau.

 

Dienstag, 24. November 2015

 

Trotz der rücksichtslosen Zeitgenossen, die um Mitternacht meinten, ihre Tür mehrfach geräuschvoll schließen zu müssen, haben wir gut geschlafen. Erst der Wecker schaffte es, uns um 8 Uhr aus dem Schlaf zu holen.

Nach dem Frühstück packten wir und brachten unsere Siebensachen in zwei Fuhren zum Auto. Es war zum Glück nicht weit :-)

Am Ortsausgang von Arica tankten wir und putzten unsere Scheiben von dem Wüstensand sauber. Danach sah das Auto schlimmer aus als davor, denn die Sandsuppe lief in mehreren kleinen Strömen am weißen Lack des Autos herunter.

Maus, Du sitzt im falschen Auto !! Wir haben zwar einen Suzuki als Leihwagen gemietet - aber es ist nicht dieser !!
Maus, Du sitzt im falschen Auto !! Wir haben zwar einen Suzuki als Leihwagen gemietet - aber es ist nicht dieser !!

Die Strecke nach Iquique kann man kurz zusammenfassen mit Sand, Wüste, Täler, Felsen. In der langen Version bedeutet dies, dass wir eine gut ausgebaute Strasse Richtung Süden fuhren. Mehrere Male ging es bis auf 1.400 Meter hoch, um dann wieder bis auf Meeresniveau abzusinken. Gelbe, sandige Berge säumten unseren Weg. In den Tälern waren ab und zu grüne Oasen zu sehen. Auf den Hochebenen gab es außer plattem sandigen Wüstenboden nichts. Ab und zu kamen wir uns wie der Marsrover vor, so ähnelte die Landschaft der auf dem „Roten Planeten“. Warum also in die Ferne schweifen, wenn die Marslandschaft liegt so nah ?

An mehreren Stoppstellen für Busse und LKW kamen wir vorbei. Es wurde dort nach Gemüse und Obst durchsucht. PKW waren von dieser Regelung ausgenommen, so dass wir einfach durchfahren konnten. Nur bei der ersten Stoppstelle hielten wir an, denn dort stand, dass alle Fahrzeuge anhalten müssen. Aber auch hier wurden wir einfach durchgewunken.

Bei den Tamarugal-Bäumen hielten wir kurz an, um ein Foto dieser mittlerweile seltenen Bäume vor den sandigen Bergen zu machen. Der Boden hier besteht überwiegend aus harten Salzplatten, die den aufgebrochen Boden bedecken. In einer kleinen Raststätte in der Nähe aß die Greyhoundin die schlechteste Käse-Empanada, die man sich denken kann. Dafür war der Orangen-Melonen-Saft ok. Wenigstens etwas :-)

In Huara bogen wir ab, um die weltgrößte Geoglyphe zu sehen. Die Figur ist über 80 Meter groß und wurde an einem Berghang in der Schabe- und Legetechnik hergestellt. Schabetechnik bedeutet, dass der Erdboden sorgfältig abgetragen wurde. Legetechnik heißt, dass die Umrisse mit Steinen ausgelegt wurden. Fast mehr als diese Figur beeindruckte uns die Baustelle der Zufahrt und des Parkplatzes zur Besichtigung der Figur. Wenn alles einmal fertig ist - und das wird es wohl nie, denn an einigen Stellen verfallen die Mauern bereits wieder -, kann man auf einer zweispurigen breiten Straße zu dem Felsen hinfahren, ihn auf einer breiten Straße umrunden, ist dabei gegen den Wüstensand von einer Mauer geschützt und kann nicht zu Fuß auf den Hügel steigen, da ein Zaun alles umgibt. Und das alles für ein paar Touristen, die sich hierher verirren ! Vielleicht sind deshalb die Bauarbeiten eingestellt worden. Außerdem herrschte heute ein Wind, der den Sand in hohen Wirbeln durch die Wüste trieb. Es war schon sehr beeindruckend, um uns herum überall Sandteufel zu sehen.

Kurz vor Iquique fuhren wir von der Route ab und besichtigten die Geisterstadt Santiago Humberstone y Santa Laura.

Gaucho Maus und Gauchine Beatrice
Gaucho Maus und Gauchine Beatrice

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dort Nitrat als Grundstoff für Salpeter abgebaut. Um alle Arbeiter vor Ort zu haben, baute man eine Stadt für über 3.000 Menschen mit Schule, Theater, Krankenhaus und Wohnungen. Zu dieser Zeit deckte Chile über 60 % des weltweiten Bedarfs an Nitrat und Salpeter. Erst als es einem deutschen Chemiker gelang, diese Stoffe auch künstlich herzustellen, ging der Marktanteil deutlich zurück und pendelte sich am Schluß bei etwa 3 % ein. Viele der Fabriken - und damit Städte - wurden verlassen und rosten heute still vor sich hin. Obwohl: „Still“ stimmt nicht ganz, denn der heutige starke Wind rüttelte an den rostigen Wellblechen und sorgte für einen gehörigen Krach.

Wir durchstreiften die verlassenen Häuser, die zum Teil noch mit Möbeln ausgestattet waren. In der Schule standen auch noch die Schulbänke. Selbst im Theater waren noch die Stühle. Auch sonst luden viele Stellen ein, sich in die damalige Zeit zurück versetzen zu lassen.

Mein erstes eigenes Auto. Jeder fängt mal klein an !
Mein erstes eigenes Auto. Jeder fängt mal klein an !

Im Zuge einer Renovierung der Stadt in den 1930er Jahren wurde sogar ein Schwimmbad mit einem Schwimmbecken aus Eisen errichtet. Auch wenn alle Reiseführer schreiben, dass dazu ein altes Schiffswrack genutzt wurde, wollen wir diesen Abschreibefehler nicht fortsetzen. Richtig ist laut Erörterungstafel vor Ort, dass dazu alte Tanks aus der Produktion verwendet wurden. Das Wasser für das Schwimmbad wurde nicht einfach in die Wüste geleitet, sondern in der Produktion weitergenutzt.

Nach über zwei Stunden fuhren wir weiter nach Iquique. Die letzten Kilometer ging es von über 1.400 Metern Höhe an einem Berghang parallel zur Stadt am Meer hinunter. Besonders beeindruckt hat uns die riesige Düne, die direkt hinter Iquique emporragt. In der Stadt selbst war die Greyhoundin gefragt, denn ausgestattet mit einem Hauch von Stadtplan mußte sie uns durch die große Stadt zum Hotel leiten. Und sie schaffte es, dass wir ohne große Umwege direkt bis zum Hotel kamen. Dort stellten wir unser Auto auf dem bewachten Parkplatz gegenüber dem Hotel ab und bezogen unser Zimmer. Für ein paar Euro mehr hatten wir das Familienzimmer gebucht und somit viel Platz. Das Zimmerfenster geht zum Meer hin. Der Blick war einfach herrlich.

Das Abendessen nahmen wir in einem italienisch-peruanischen Restaurant ein. Teuer war es, aber dafür hatten wir Meerblick. Da der Greyhound noch nicht satt war, kauften wir im Supermarkt noch ein paar Büchsen Kartoffelbrei, welcher nur noch mit heißem Wasser aufgegossen werden mußte. Dazu gab es bleifreies Bier - und schon war das Loch im Magen zugekleistert.

Anschließend ging es heia.

 

Mittwoch, 25. November 2015

 

Punkt Mitternacht erglühte ein Feuerwerk über dem Hafen von Iquique. Da wir noch nicht richtig eingeschlafen waren, schauten wir uns das Spektakel vom Fenster aus an. Nach zehn Minuten war der Lichterzauber vorbei und wir konnten endgültig schlafen.

Das Frühstück war sehr reichhaltig. Der Greyhound nahm sich noch zwei belegte Brötchen mit, um unterwegs etwas zu essen zu haben.

Wir hatten beschlossen, statt auf der Panamericana auf der Küstenstraße zu fahren. Die ersten Kilometer bedeckten noch Wolken den Himmel, was ein eigenartiges Licht schuf. Auf unserer linken Seite ging es steil den Hang hinauf und auf der rechten Seite hatten wir das Meer. Das Ufer bestand aus Felsen; nur ab und zu war ein kleiner Sandstrand zu sehen. Aber dieser lud nicht zum Spaziergang oder gar zum Baden ein, da abertausende Vögel aller Größen ihn und die Felsen bevölkerten. Das Geschrei der Tiere war ohrenbetäubend.

Von den Bergen scheint immer wieder Wasser herunter zu laufen, denn wir konnten farbige Spuren sehen, die zum Teil bis zur Straße herunter reichten.

An der Grenze der Region Iquique zum Rest von Chile kamen wir an eine Zollstation und mußten eine halbe Stunde warten, ehe wir abgefertigt wurden. Hintergrund der Kontrolle ist, dass die Region im Norden Zollprivilegien genießt und auf diese Weise verhindert werden soll, dass zollvergünstigte Ware aus dem Norden in den Rest von Chile gelangt.

Mittlerweile hatte die Sonne die Wolken vertrieben. Jetzt leuchteten die Felsen zur Linken in kräftigen Orange-, Braun- und Gelbtönen. Dazu schimmerte das Meer zur Rechten in einem kräftigen Blau. Wir genossen die den optischen Augenschmauß !

In Tocopilla verließen wir die Küstenstraße und fuhren Richtung Calama. Dazu ging es wieder bis auf 3.400 Meter hoch. Die Strecke verlief oftmals kerzengerade, weshalb wir uns einen Tempomat gewünscht hätten. Die Landschaft wechselte wieder zu einer fast flachen Ebene. Nur am Horizont waren im Dunst Berge erkennbar. Kurz vor Calama sahen wir eine Ecke des Kupfertagebaus Choquicamata. Auch ein paar der riesigen, über 8 Meter breiten und über 200 Tonnen schweren LKW konnten wir sehen. Leider kamen wir nicht nahe genug heran, denn das funktioniert nur im Rahmen einer Führung. Wie wir in Calama erfuhren, sind diese allerdings Wochen im Voraus ausgebucht :-(

Calama selbst empfing uns mit starkem Verkehr und - wie so oft in Chile - fehlenden Straßenschildern. Aber mit etwas Suchen und Knobeln schafften wir es doch, die Kathedrale zu finden. Die im Plan vermerkte Touristinformation dagegen versteckte sich so gut, dass wir sie nicht sahen.

Die Kathedrale in Calama ist in ihrem Innenraum vollkommen anders gestaltet, als wir es bisher gesehen hatten: Kein Gold, keine verzierten Seitenaltäre, keine überbordende Pracht, nein, richtig schlicht war der Innenraum gestaltet.

Nach einem kurzen Fußweg durch die Fußgängerzone fuhren wir die letzten 100 Kilometer zu unserem heutigen Ziel San Pedro de Atacama. Unterwegs zeugten noch viele Pflanzen von der Blütenpracht, die hier vor kurzem geherrscht haben muss, als ein Regenguss sich hierher verirrt hatte.

Die Wüste lebt !
Die Wüste lebt !
Die Wüste lebt Teil 2
Die Wüste lebt Teil 2

Dieses Naturwunder kommt anscheinend alle Jubeljahre vor, denn ansonsten gilt die Atacama als trockenste Wüste der Welt.

In San Pedro angekommen, wunderten wir uns zunächst, denn die bisherige geteerte Straße wurde im Ort zur staubigen Piste. Auch waren keine Hotels ausgeschildert, sondern es sah eher nach einem Dorf aus. Wir suchten unsere Unterkunft „Hostal Pablito“ und fanden sie relativ schnell, da wir uns von dem Lageplan im Internet einen Bildschirmschuß gemacht hatten. Im Vergleich zu bisherigen Unterkünften ist diese hier sehr teuer, aber immer noch billiger als die anderen Unterkünfte im Ort. San Pedro ist anscheinend eine Gelddruckmaschine für die hier lebenden Menschen !

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir in den Ort. Zunächst versuchten wir, unsere Geldbestände wieder aufzufüllen. Dies war schwerer, als wir dachten, denn die zwei Geldautomaten des Dorfes zickten ganz schön herum. Anderen Touristen erging es genauso. Aber mit viel Geduld und mehrfachen Versuchen schafften wir es, wieder flüssig zu sein.

Anschließend nutzten wir den Tipp unserer Zimmerwirtin und aßen relativ günstig zu Abend. Wieder im Zimmer, versuchten wir noch, Karten für die Sternwarte Alma Observatorium zu bekommen. Aber auch diese ist auf Wochen hinaus ausgebucht. Da wir gerade Vollmond haben, veranstalten die anderen „Sterngucker“ keine Touren, da der Himmel zu hell ist :-( Jetzt werden wir wohl die Sterne alleine anschauen müssen.

Als wir noch Unterkünfte buchen wollten, brach das Internet zusammen. So blieb uns nur noch, ins Bett zu gehen.

 

Donnerstag, 26. November 2015

 

Trotz der Höhe haben wir gut geschlafen. Nach einem leckeren Frühstück gingen wir zunächst in den Ort, um Pesos in Dollar zu tauschen. Unser Hostel akzeptiert keine Karten-, sondern nur Barzahlung. Laut chilenischem Gesetz muss auf alle Übernachtungspreise 19 % Mehrwertsteuer drauf gerechnet werden, es sei denn, der Gast ist Ausländer und zahlt in US-Dollar. Da wir davon keine mehr haben, mußten wir also unsere chilenischen Pesos eintauschen. Banken, die Geld tauschen, gibt es hier im Ort nicht. So nutzten wir einen Geldwechsler. Der Kurs war aber ok.

Anschließend fragten wir in der Tourist-Information nach dem Weg zum Salar de Atacama. Da eine Zufahrtsstraße gesperrt ist, malte uns der Mitarbeiter eine Wegbeschreibung auf ein Blatt Papier.

Was er nicht konnte, waren Straßennamen im Ort anzubringen. Jedes Hostel und auch sonst jede nur halbwegs besichtigungswerte Sehenswürdigkeit ist ausgeschildert, aber einfache Straßennamen fehlen fast völlig. So mußten wir auch hier wieder unserem Gefühl vertrauen und auf gut Glück fahren. Nach ein paar Kilometern merkten wir aber, dass wir richtig waren :-)

Den ersten Stopp legten wir bei den Ojos del Salar ein. Inmitten der Salzwüste liegen rechts und links der Piste zwei kreisrunde, etwa 20 Meter große Wasserlöcher und wirken wie Augen - daher der Name. Zum Hineinsteigen ist der Rand zu steil. So begnügten wir uns mit einem kurzen Halt.

In der trockensten Wüste der Welt habe ich Durst !!!
In der trockensten Wüste der Welt habe ich Durst !!!

Zur Laguna Tebinquiche war es nicht mehr weit und nachdem wir unseren Eintritt bezahlt hatten, durften wir am Rand der Lagune entlang spazieren. Anfangs sahen wir nur Salz, Wasser und Berge im Hintergrund. Dann aber explodierten die Farben: Das Wasser war türkis und an anderen Stellen dunkelblau. Dazwischen lugte etwas Grün der Pflanzen hervor. Das Weiß des Salzes blendete das Auge und das Braun der Berge kontrastierte dazu. Wir waren überwältigt !

Nach diesem Augenschmaus fuhren wir zur Laguna Céjar. Hier konnten wir nach Zahlung von 15.000 CLP pro Person im Salzwasser baden. Der Preis ist zwar sehr stolz, aber das Wetter ist so schön und warm, weshalb wir uns diesen Spaß gönnten. Maus kam auch mit, traute sich aber nicht ins Wasser. So probierte sie mehrere Möglichkeiten, das Wasser zu genießen,

Was ist bequemer ? So......
Was ist bequemer ? So......
.....oder so ?
.....oder so ?

war letztendlich aber froh, wieder trockenen Boden unter den Stummelfüßchen zu haben.

Der Salzgehalt ist nicht so hoch wie im Toten Meer, aber es war trotzdem angenehm, sich im erfrischend kalten Wasser abzukühlen. Anschließend duschten wir und machten noch ein paar Fotos von der nebenan liegenden Laguna de Piedra. Sogar ein paar Flamingos waren dort !

Nach einer etwas längeren Fahrt kamen wir zur Laguna Chaxa. Hier gibt es besonders viele Flamingos. Trotzdem ist hier - zumindest für Menschen - der lebensfeindlichste Ort der Atacama: Die Gegend besteht nur aus großen Salzbrocken und sieht aus, als hätte jemand den Boden umgepflügt.

In der Salar de Atacama
In der Salar de Atacama

Zum Glück für uns waren Wege aus purem Salz angelegt worden, denn über die Salzbrocken hätten wir nur schwerlich laufen können.

Einige der Flamingos waren in Ufernähe. Da es für ein kurze Zeit windstill war, spiegelten sich die Körper im Wasser. Welch ein Anblick !

Auf dem Rückweg nach San Pedro de Atacama hielten wir in Toconao, um uns das Valle de Jére anzusehen. Aber auch hier sollten wir Eintritt bezahlen. Da es schon früher Abend war, sparten wir uns das Geld und sahen uns das Tal von der Straße aus an.

In San Pedro befindet sich kurz vor unserer Unterkunft eine Zollstation. Da wir keine Lust hatten, wieder auf eine Abfertigung warten zu müssen, umfuhren wir - wie andere Fahrzeuge auch - die Zollstation auf einer Parallelstraße. Jetzt muß uns nur noch jemand den Sinn dieser Einrichtung erklären !?!

Nach kurzem Duschen gingen wir in das Dorf zum Essen. Wie gestern Abend auch, schmeckte es wieder sehr gut, ohne zu sehr unsere Kasse zu strapazieren.

Anschließend buchten wir noch Unterkünfte für die nächsten Orte und gingen dann ins Bett.

 

Freitag, 27. November 2015

 

Nach dem Frühstück besichtigten wir kurz die Kirche von San Pedro de Atacama - von außen, denn sie war geschlossen. Dennoch konnten wir ein paar schöne Aufnahmen des Gebäudes und vom Eingangstor, welches aus Kakteenholz gefertigt ist, machen :-)

Nachdem wir trotz fehlender Straßennamen die Tankstelle gefunden hatten und unser Auto wieder genügend Benzin hatte, fuhren wir zur ehemaligen Festung Pukara de Chitor. Dort erwarteten uns ein paar Mauerreste an einem steilen Hang. An der Hangkante entlang führte ein Weg nach oben. Dabei war die Sicht ins Tal besser als die Sicht auf die Mauerreste. Die einzelnen Gebäude durften nicht besichtigt werden, um nicht noch mehr zu zerstören. Über einen zweiten Weg hoch zu einem Mirador, sollten wir angeblich die Festung gut von oben sehen können. Ja, es gab ein paar gute Stellen, um die Anlage zu sehen. Jedoch hatte der Mirador nichts mit der Festung zu tun. Dafür hatten wir einen guten Blick in die Gegend.

Maus und ein Atacamabewohner
Maus und ein Atacamabewohner

Wieder beim Auto, schauten wir uns noch einen 2007 errichteten Platz mit zwei verschiedenen Lehmmasken und einem Torbogen an. Naja, er war ganz nett.

Unser nächstes Ziel war das Valle del Arcoiris, auch Regenbogental genannt. Die Farben der Felsformationen reichten von allen möglichen Brauntönen über diverse Rottöne bis hin zu verschiedenen Grüntönen, je nachdem, welche chemischen Stoffe jeweils vorherrschten. Wir waren sehr beeindruckt und konnten uns gar nicht satt sehen. Dank unserem 4x4 - Auto konnten wir alle Feldwege befahren und jede nur erdenkliche Farbkombination anschauen. Logisch, dass unser Kamerachip gut zu tun hatte :-) Natürlich hatte der Greyhound auch Spaß daran, Wasserfurten mit größstmöglicher Geschwindigkeit zu durchfahren.

Der Greyhound in seinem Element !
Der Greyhound in seinem Element !

Dass dabei die Fotografin nicht ganz trocken blieb, wurde unter „Kollateralschaden“ abgebucht :-)

Nach diesem Highlight fuhren wir zum Valle de la Luna. Bei der ersten Ausschilderung bogen wir auf eine Piste ab. Ein spanisch sprechender Tourist kam uns entgegen und bedeutete uns, zu halten. Seinem Wortschwall entnahmen wir, dass er über 20 Kilometer auf dieser Piste gefahren war, aber das Valle de la Luna nicht gefunden hatten. Wir erklärten ihm darauf hin mit unseren rudimentären Spanisch-Kenntnissen, dass es eine zweite Zufahrt zum Tal gebe, die wir selbst dann auch nahmen. Wir wollten in Anbetracht des fortgeschrittenen Nachmittags nicht auch noch in der Gegend umher irren.

Beim Kassenhäuschen für das Tal erfuhren wir nebenbei, dass die erste Zufahrt gesperrt sei. Die Abfahrtsschilder blieben trotzdem stehen, da sich wohl niemand dafür verantwortlich fühlt, entsprechende Hinweise anzubringen. Chile und seine Ausschilderungen - da gibt es noch viel zu verbessern !!

Maus im Valle de la Luna
Maus im Valle de la Luna

Den ersten Stopp legten wir bei einem Canyon ein, dessen Gestein total versalzen war. Auch sollte es dort eine Art Stollen geben, den man abgehen konnte. Aber wie schon gesagt: Chile und seine Ausschilderungen ! Wir fanden keinen Hinweis und stolperten so wie andere Touristen auch durch die Gegend. Dass dabei viel kaputt gemacht wird, kann man sich denken, denn jeder sucht sich seinen eigenen Weg. Mit ein paar Schildern könnte man hier Wunder wirken ! Durch Zufall fanden wir dann auch den Stollen und gingen ihn Richtung Ausgang. Dort sahen wir auch ein kleines Hinweisschild - aber so winzig, dass es auch ja nicht auffällt.

Finde die Maus im Pampasgras
Finde die Maus im Pampasgras

Danach fuhren wir zu einer Gesteinsformation, die sich die „Drei Marias“ nennt. Hmm, toll :-( Also schnell weiter zur großen Sanddüne, um den Sonnenuntergang zu erleben. Wir waren nicht die Einzigen, und so stapften wir durch den Sand und atmeten staubige Luft ein :-(

Oben angekommen, warteten wir auf den Sonnenuntergang.

Wir warten zu Dritt auf den Sonnenuntergang
Wir warten zu Dritt auf den Sonnenuntergang

Bei dem heutigen wolkenfreien Himmel war es ein schönes Schauspiel, die Farbänderungen bei den Felsen in der Umgebung zu sehen.

Greyhoundin und Maus bestaunen die Farben beim Sonnenuntergang
Greyhoundin und Maus bestaunen die Farben beim Sonnenuntergang

Da wir erst spät zum Hostel zurück kamen, gab es demzufolge auch ein spätes Abendessen. Anschließend sahen wir noch fast die ganze „Heute Show“, bis das Internet zusammenbrach. Danach versuchten wir zu schlafen, denn morgen stehen wir kurz nach vier Uhr auf, um den Sonnenaufgang bei den Geysiren zu erleben. Das Einschlafen wurde von einem lang anhaltenden Hundegebell gestört. Hier laufen - wie in Peru auch - viele große Hunde frei herum und bevölkern die Straßen. Daran scheint sich keiner zu stören, auch wenn die Gehwege mit Tretminen gespickt sind, die Tiere sich munter vermehren und wie jetzt gerade die halbe Nacht lauthals bellen.

 

Samstag, 28. November 2015

 

Um 4:10 Uhr weckte uns mit unerbittlichem Vibrationsalarm unser iPhone. Netterweise konnten wir um diese Uhrzeit schon frühstücken, um nicht mit leerem Magen zu den Geysiren von El Tatio fahren zu müssen. Diese sind die höchstgelegenen Geysire der Welt. Sie liegen auf fast 4.500 Metern Höhe. Neben dem Yellowstone Park und einem Geysirfeld in Rußland ist es das Drittgrößte der Welt. Als Besonderheit muss man hier zwischen sechs und sieben Uhr morgens da sein, denn wenn einmal die Sonne aufgegangen ist und den eisigen Boden erwärmt hat, vermindert sich die Dampfbildung und es sind nur noch schwache Dampffahnen zu sehen. Wir wollten deshalb so früh wie möglich dort sein.

Als wir losfuhren, war es noch stockfinster. Lediglich die Rücklichter der anderen Autos und Kleinbusse, die ebenso dorthin fuhren, erhellten die Landschaft. Dank unserem Allradantrieb und einem kleinen Bleifuß des Greyhound überholten wir alle vor uns fahrenden Fahrzeuge und kamen so pünktlich am Geysirfeld an. Nach Zahlung des Eintrittspreises von 10.000 CLP durften wir bis zum Parkplatz bei den Geysiren vorfahren. Eisig kalt war es - immerhin sind wir ja auf über 4.000 Metern Höhe ! Deshalb zogen wir unsere Wanderstiefel sowie Jacke bzw. Fleece an. Die Greyhoundin nutzte des Weiteren ihren Schal und ihre Mütze aus Peru, um nicht zu frieren.

Da wir mit die ersten Besucher waren, hatten wir fast freie Sicht auf die über 80 dampfenden Geysire.

Maus beobachtet noch vor dem Sonnenaufgang die Geysire von El Tatio
Maus beobachtet noch vor dem Sonnenaufgang die Geysire von El Tatio

Aber sehr schnell füllte sich der Park mit anderen Touristen, die nun nach und nach ankamen. Zunächst waren die weißen Dampfwolken das Highlight. Als dann aber die Sonne über den Berg lugte, kam noch das Gelb der Berge dazu. Es war einfach wunderschön !

Nach einer guten Stunde verließen die ersten Touristenbusse das Geysirfeld. Wir aber hatten Zeit und schlenderten über das gesamte Gelände.

Wer von den drei Schatten ist die Maus ??
Wer von den drei Schatten ist die Maus ??

Als wir gegen 9 Uhr auch gingen, waren die Fontainen schon nicht mehr so groß, um später dann nur noch schwach zu dampfen.

Maus ganz mutig
Maus ganz mutig

Nach der Rundtour fuhren wir zum Open-Air-Schwimmbecken, welches durch einströmendes heißes Wasser gespeist wird.

Maus neben kochend heißem Wasser
Maus neben kochend heißem Wasser

An manchen Stellen war es uns zu heiß. Aber es war ein schönes Gefühl, in der kalten, sonnigen Luft im warmen Wasser zu liegen und die Seele baumeln zu lassen.

Frisch gebadet, fuhren wir die Abkürzung nach Calama. Wir kamen gut voran und nach einer navigatorischen Meisterleistung der Greyhoundin fanden wir unser Hotel in der Innenstadt von Calama. Unser Zimmer im Geotel Calama war noch nicht bezugsfertig. So gingen wir in die Cafeteria und wollten für 600 CLP einen Espresso aus dem Automaten ziehen. Das Geld nahm er gerne, aber den Kaffee wollte der Automat nicht herausrücken. Da der Geldrückgabeknopf nicht funktionierte, klopfte der Greyhound etwas stärker gegen den Automaten, woraufhin 1.300 CLP ausgeworfen wurden :-)

Nach Wäschewaschen und Kofferinhalt sortieren fuhren wir in einen Supermarkt, um noch etwas Verpflegung einzukaufen. Dort herrschte ein Betrieb, als gäbe es morgen nichts mehr.

Anschließend gingen wir in die Stadt, um einen Tipp des Lonely Planet zu testen. Leider scheint dieses Restaurant geschlossen zu sein, weshalb wir nach etwas Suchen einen Pizzabäcker mit angeschlossenem kleinen Restaurant fanden. Der Boden der Pizza war knusprig-kross und schmeckte uns sehr lecker.

Anschließend sahen wir ein paar Bilder durch und gingen ins Bett.

 

Sonntag, 29. November 2015

 

Heute ist 1. Advent - aber wir sind nicht in vorweihnachtlicher Stimmung. Kein Wunder, bei fast 30 Grad Lufttemperatur und strahlend blauem Himmel !

Die Zutaten für unser Frühstück wurden uns bereits gestern Abend auf das Zimmer gebracht. Wir waren deshalb an keine Frühstückszeiten gebunden und konnten den Tag entspannt beginnen. Für das Auschecken hatten wir bis 12 Uhr Zeit. So wurden die Koffer mal wieder richtig gepackt, die Kamera gereinigt und ein paar Telefonate über Skype getätigt.

Wir tankten noch in der Innenstadt von Calama und fuhren dann zum Flughafen, um unser Auto nach 2.345 Kilometern abzugeben. Gut, dass wir bereits getankt hatten, denn am Flughafen gibt es keine Tankstelle.

Da heute Sonntag ist und fast keine Flüge ab Calama abgehen, gibt es auch keine Taxis vom Flughafen in die Stadt. So mußten wir den etwas teureren Flughafen-Shuttle nehmen, um zum Terminal von Tur-Bus zu kommen.

Dort wurden wir von einer Mitarbeiterin ermahnt, auf unser Gepäck aufzupassen. So setzten wir uns auf eine Wartebank und legten bzw. stellten unser Gepäck direkt zu uns.

Um die Zeit bis zur Abfahrt des Busses zu nutzen, sahen wir ein paar Bilder durch.

Kurz bevor wir die Aufforderung erhielten, in den Bus einzusteigen, fielen einem älteren Mann neben uns mehrere Münzen auf den Boden. Der Greyhound - hilfsbereit wie immer - bückte sich und hob die Münzen auf. Der Mann wollte die Münzen nicht zurück und entfernte sich. Als wir wieder zu unserem Gepäck sahen, bemerkten wir, dass der Kameratragegurt mit dem Weitwinkel- und Teleobjektiv, dem Blitz, dem kleinen Stativ und unserer Taschenlampe fehlte ! So ein Mist ! Da sind wir wahrscheinlich voll auf einen Trick von Dieben hereingefallen !

Da der Bus nach Santiago abfahrtbereit war, machte es keinen Sinn, die Polizei in Calama zu rufen. Das werden wir in Santiago nachholen und die Versicherung informieren. Wir stiegen ganz schön geknickt in den Bus. Zum Glück hatte der Dieb nicht die Kamera mit dem Normalobjektiv geklaut - so können wir wenigstens noch Bilder machen. Aber komisch ist es schon: Da reisen wir durch Asien, Australien, Fiji und Neuseeland - und nichts wird geklaut. Dagegen sind wir in Südamerika jetzt schon das zweite Mal Opfer von Dieben geworden. Hoffentlich hat das jetzt ein Ende, denn sonst erhalten die schönen Momente in Südamerika einen sehr schalen Beigeschmack !

Für die 22-stündige Busfahrt hatten wir uns Sitze gebucht, die zu einem flachen Bett umgebaut werden können. Zunächst funktionierte die Klimaanlage des Busses nicht. Wir konnten aber ein Fenster öffnen, so dass die Temperatur verträglich war. Die Zeit vertrieben wir uns mit Lesen. Abends gab es von Tur-Bus ein Sandwich und eine Büchse Cola. Gegen 23 Uhr bauten wir die Sitze zu Betten um und versuchten zu schlafen. Richtig tief geschafen haben wir unserem Gefühl nach nicht, denn die ungewohnten Geräusche und die Bewegungen des Busses ließen uns immer nur wegnicken. So wachten wir am

 

Montag, 30. November 2015

 

um 5 Uhr auf, stärkten uns mit Saft und Keksen und warteten darauf, in Santiago anzukommen.

Santiago empfing uns mit Sonne und fast 30 Grad. Ein Taxi brachte uns zu unserer Unterkunft für die nächsten Tage. Es ist ein Apartment mitten in der Stadt. Hotels wären viel zu teuer gewesen. Außerdem können wir hier auch etwas selbst zu essen vorbereiten, da eine kleine Küche vorhanden ist.

Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, gingen wir zur Polizei, um den gestrigen Diebstahl anzuzeigen. Dazu mußten wir ein Blatt ausfüllen, welches dann von der Polizei gegengezeichnet wurde. Das war es ! Eine Verfolgung des Sachverhaltes findet nicht statt, denn dann hätte die Polizei zu viel zu tun.

Nach einem Mittagessen in einem Straßenrestaurant machten wir die Schadensmeldung an die Versicherung fertig und schlenderten anschließend ein bißchen durch die Stadt.

Unser Abendessen nahmen wir in einem chilenischen Restaurant ein. Wir hatten Kaninchen mit gekochten Kartoffeln und Rindfleischeintopf.

Nach einem Tatort schliefen wir unsere erste Nacht in dieser großen Stadt.

 

Dienstag, 01. Dezember 2015

 

Wir haben sehr gut geschlafen. Keine Hiobsbotschaften, kein Luftschnappen wegen der Höhe - nein, es gab nichts, was unseren Schlaf gestört hätte.

Die Zutaten für unser Frühstück wurden uns in das Apartment geliefert. Es war aber nur eine Grundausstattung, weshalb wir schnell in den Supermarkt gegenüber gingen und noch zusätzliche Leckereien kauften.

Gestärkt zogen wir los, um Santiago de Chile zu erkunden. Zunächst gingen wir zum Palacio de la Alahambra. Der Innenhof des Gebäudes, welches heute als Schulungszentrum für Kunst genutzt wird, ist der Alahambra nachempfunden - erreicht diese in ihrer Pracht aber nicht. Dennoch konnten wir einige schöne Fotos machen :-)

Auf dem Weg zur Kathedrale kamen wir am Ex-Congreso Nacional mit angeschlossenem Park vorbei. Wir fragten - und durften in den Park, um zu fotografieren. Ein richtiges Kleinod in der Stadt empfing uns. Wir schlenderten durch den Park und genossen die Ruhe, denn außer uns war niemand da.

Anschließend besichtigten wir die Kathedrale. Ein langes Kirchenschiff, welches im Lauf der Zeit gedunkelt war, empfing uns. Die Kirche wurde von 1748 bis 1800 im neoklassizistischen Stil (das hat uns die Maus erzählt - und sie weiß ja alles) erbaut, zählt aber nicht zu den Schönsten, die wir bislang gesehen haben.

Wir hatten im Reiseführer gelesen, dass die Estacíon Mapocho ein imposanter alter Bahnhof sein sollte. Wir sind deshalb dort hin gegangen, waren aber nicht besonders beeindruckt, denn der Innenraum wurde gerade für eine Kunstausstellung hergerichtet und auch so fanden wir das Gebäude nicht besonders umwerfend. Nur die ehemaligen Fahrkartenschalter nutzten wir für ein Foto.

Am Fahrkartenschalter in der Estacíon Mapocho
Am Fahrkartenschalter in der Estacíon Mapocho

Da schon wieder Mittagszeit war, gingen wir in den Mercado Central. Fisch und sonstige Meerestiere werden in dieser Markthalle verkauft. Es roch aber nicht besonders streng, weshalb wir dort unser Mittagessen einnahmen.

Maus beim Mittagessen mit Ceviche und Lachs
Maus beim Mittagessen mit Ceviche und Lachs

Die Ceviche wird hier nicht so scharf wie in Peru oder Ecuador serviert. Das tat dem Geschmack aber keinen Abbruch :-)

Diesen Busfahrer trafen wir beim Mittagessen und später am Bushalteplatz. Er "bettelte" förmlich um ein Foto - da ist es !
Diesen Busfahrer trafen wir beim Mittagessen und später am Bushalteplatz. Er "bettelte" förmlich um ein Foto - da ist es !

Gestärkt gingen wir durch das Barrio Bellavista zum ehemaligen Haus von Pablo Neruda.

Maus entdeckte diese alte Feuerwehrspritze und mußte natürlich sofort darauf herumturnen.
Maus entdeckte diese alte Feuerwehrspritze und mußte natürlich sofort darauf herumturnen.

Dieses Barrio ist sehr künstlerisch angehaucht und nicht mit der Innenstadt, die mehr von Bank- und Verwaltungsgebäuden geprägt ist, zu vergleichen. Es machte uns Spaß, hier durch die Straßen zu schlendern. Viele kleine Läden säumten unseren Weg. Die Häuser sind bunt gestrichen und oftmals künstlerisch verziert. Das ehemalige Haus des Schriftstellers Pablo Neruda allerdings liegt hinter hohen Mauern versteckt und kann nur im Rahmen eines Museumsbesuches besichtigt werden. Dazu hatten wir aber keine Lust !

So gingen wir zum Funicular und fuhren auf den „Hausberg“ von Santiago, um von oben auf die Stadt herab sehen zu können.

Maus zu Füßen des Hl. Josef - eine Figur der überlebensgroßen Krippe aus Holz
Maus zu Füßen des Hl. Josef - eine Figur der überlebensgroßen Krippe aus Holz

Oben ist auch eine Statue der Virgen Cumbre. Das Kirchlein nebenan war eine Oase der Ruhe und in seiner Schlichtheit ein Ruhepunkt für die Augen und Ohren.

Wieder in der Stadt, tranken bzw. aßen wir wie schon gestern das chilenische Nationalgetränk Mote con Huesillas. Es handelt sich dabei um eingeweichte Weizenkörner mit kaltem Pfirsichsaft und gekochten Pfirsichen. Sehr lecker, sehr erfrischend und sehr sättigend !

Maus stärkt sich am Mote con Huesillos
Maus stärkt sich am Mote con Huesillos

Kurz vor Erreichen des Apartments kaufte sich die Greyhoundin noch ein Paar Sommerschuhe und kann jetzt endlich die in Australien gekauften Sommersachen anziehen. Mit Trekkingsandalen sah es doch etwas schräg aus.

Unser Abendessen gab es heute im Zimmer: Schinken, Käse, frisches Brot, Wein und alkoholfreies Bier reichten uns, um satt zu werden.

Beatrice probiert zum ersten Mal den Wein aus der Weinpfeife - einem handgearbeiteten Produkt aus Chile
Beatrice probiert zum ersten Mal den Wein aus der Weinpfeife - einem handgearbeiteten Produkt aus Chile

Dazu sahen wir uns den aktuellen Tatort aus Kiel an. Anschließend ging es in die Heia.

 

Mittwoch, 02. Dezember 2015

 

Heute waren es keine 30 Grad mehr, sondern nur noch 22 Grad. Es war aber trotzdem angenehm warm für unsere sonnen- und wärmeverwöhnten Körper.

Zunächst gingen wir zur Plaza de la Constitución. Der Wind wehte nur schwach, so dass die vielen chilenischen Flaggen überwiegend schlapp herab hingen. Gegenüber war der Palacio La Moneda.  Leider ließen uns die wachhabenden Soldaten nicht in den Innenhof. Wir mußten uns deshalb mit einem Blick durch das Tor begnügen.

Da in der Kirche San Agustin gerade eine Messe gefeiert wurde, gingen wir zunächst zur Kirche und dem Museum von San Franciscus. In der Kirche herrschte - bedingt durch die von oben einstrahlende Sonne - ein ganz tolles Licht, was wir gleich für ein Foto nutzten.

In der Iglesia San Francisco
In der Iglesia San Francisco

Das nebenan liegende Museum war interessant, aber da hatten wir schon Schönere gesehen. Auch der Kreuzgang mit dem zugewachsenen Innenhof war nicht besonders beeindruckend. So gingen wir zurück zur Kirche San Agustin, wo mittlerweile die Messe beendet wurde. Die Kirche bot nicht nur Ruhe für unsere Augen und Ohren. Auch war das Licht so weich, dass wir eine schöne Gesamtaufnahme vom Innenraum machen konnten.

Am Theater warfen wir einen kurzen Blick in den Innenraum, denn dort wurden die vielen Kostüme vergangener Aufführungen verkauft. Unsere Taschen sind aber schon voll, weshalb wir keine Garderobe kauften :-)

Vom Cerro Santa Lucia hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt. Wir sind angenehm überrascht von Santiago. Trotz seiner Größe fühlen wir uns hier wohl und genießen es, durch die Straßen zu schlendern. Die Hektik von Lima ist hier nicht zu spüren. Auch die hügeligen Straßen von Quito gibt es hier nicht :-)

Vom Cerro Santa Lucia fuhren wir mit dem gläsernen Aufzug zurück in die Stadt. Dort stärkten wir uns in einem Café mit Sandwich und Salat. Qualitätsmäßig kam es aber nicht an unser gestriges Mittagessen heran.

Die Kalorien verbrannten wir bei einem Spaziergang durch den Parque Forestal und seinem deutschen Brunnen, welcher 1912 dem Staat Chile vom deutschen Reich geschenkt wurde.

Auf dem Weg zurück zum Apartment besichtigten wir noch kurz das schlichte Kirchlein Vera Cruz und machten einen kulinarischen Stop in der Eisdiele Emporio La Rosa. Sie zählt sich zu den 25 Besten der Welt. Das Eis war sehr lecker, die Kugel so groß, dass sie fast einen Becher ausfüllte und der Preis dafür war auch ok. So wollen wir es einfach glauben, dass sie zu den Besten der Welt gehört :-)

Im Apartment ruhten wir uns ein bißchen aus und gingen anschließend in den Patio Bellavista. Ehrlich gesagt, war das Essen den langen Weg nicht wert. Aber dafür haben wir in schöner Atmosphäre gegessen. Anschließend gab es noch einen Crêpe mit Nutella bzw. Schinken und Ananas.

Wieder zurück in der Unterkunft, schauten wir noch ein paar Bilder durch und gingen dann ins Bett.

 

Donnerstag, 03. Dezember 2015

 

Santiago zeigte sich heute morgen bedeckt. Dazwischen waren aber auch ein paar dunklere Wolke zu erkennen. Es soll uns aber egal sein, denn heute verlassen wir die Stadt und fahren nach Valparaiso - oder wie die Einheimischen kurz sagen: nach Valpo.

Gepackt war schnell. Selbst die Kamera passte jetzt in die Sporttasche, so dass äußerlich nichts auf Gegenstände von Wert hinwies.

Der Taxifahrer, der uns zum Terminal von Turbus bringen sollte, wollte zuerst 5.000 CLP, aber ein Wort des Greyhoundes genügte, und schon waren wir bei 4.000 CLP angekommen.

Dort kauften wir zwei Tickets nach Valpo. Gegen Zuzahlung von 700 CLP pro Person bekamen wir zwei extra breite und bequeme Sitze in der ersten Reihe. So konnten wir uns ausstrecken und die Fahrt genießen.

Maus bringt Weihnachtsgeschenke mit der Isetta
Maus bringt Weihnachtsgeschenke mit der Isetta

Nach gut 1,5 Stunden kamen wir bei strahlendem Sonnenschein in Valparaiso an. Nachdem wir sicherheitshalber die Rückfahrttickets nach Santiago schon heute geholt hatten, brachte uns ein Taxi zu unserem Hotel „Brighton“. Ein ansprechendes kleines Hotel auf einem Hügel erwartete uns. Unser Zimmer hat Balkon mit Blick zum Meer und zur Stadt hin, weshalb wir uns erst einmal eine Pause auf dem Balkon gönnten und die Stadt von oben betrachteten.

Maus und Greyhoundin fühlen sich bei einem Spritz im (Val-)Para(d)iso :-)
Maus und Greyhoundin fühlen sich bei einem Spritz im (Val-)Para(d)iso :-)

Im Hafen, der mehr ein Industriehafen ist und deshalb keine nette Uferpromenade hat, sahen wir ein Schiff von Greenpeace vor Anker liegen. Keine Ahnung, welche Aktion sie planen.

Anschließend fuhren wir mit dem ältesten Aufzug in die Stadt hinunter. Es ist schon spannend, mit diesen hölzernen Kabinen auf Schienen einen sehr steilen Hang hinab zu fahren - nur von einem Stahlseil gehalten, was hoffentlich stabil genug ist :-)

Unten in der Stadt suchten wir uns ein Restaurant zum Mittagessen. Eigentlich wollten wir nur ein Sandwich, aber dann wurde es doch ein kleines Menü, da einzelne Sandwiches nicht angeboten wurden. Egal, wir bewegen uns noch so viel, da können es schon ein paar Kalorien mehr sein.

Anschließend besichtigten wir den Arco Britannico und gingen weiter zur Kathedrale, die aber geschlossen war.

Mit einem anderen, genauso steilen Aufzug fuhren wir auf den Bellavista-Hügel. Die dortige Kirche war natürlich auch geschlossen :-( So gingen wir an bunten Häusern und künstlerisch bemalten Wänden vorbei zum Haus von Pablo Neruda.

Pablo Neruda mit einem Teil der Reisegruppe
Pablo Neruda mit einem Teil der Reisegruppe

Wir besichtigten es aber nur von außen, denn an einem Besuch des Inneren gegen Zahlung von 5.000 CLP waren wir nicht interessiert.

Da es nicht möglich ist, auf ebener Strecke von einem Hügel zum anderen zu gelangen, gingen wir zunächst den Weg in die (Unter-)Stadt zu Fuß, um dann wieder mit dem ältesten Aufzug nach oben auf den Hügel zu fahren, wo unser Hotel liegt.

Dort angekommen, beschlossen wir kurzfristig, heute nicht mehr essen zu gehen, sondern uns von Nüssen, Mais, Wein und Bier zu ernähren und dabei die Bilderausbeute von Chile zu begutachten. Anschließend ging es in die Heia.

 

Freitag, 04. Dezember 2015

 

Der morgendliche Himmel hatte nur wenig Lust, uns die Sonne zu zeigen. Nach dem Frühstück mit einem sehr aromatischen Kaffee (damit ist der Beweis erbracht, dass die Chilenen auch etwas anderes können als immer nur den Instantkaffee aufzubrühen) zeigte sich aber langsam die Sonne. So starteten wir zu unserer zweiten Runde durch Valpo.

Zunächst gingen wir zum Museo Palacio Baburizza, schauten es uns aber nur von außen an. Stattdessen bewunderten wir die zum Teil sehr kunstvollen Wandbilder an den Häuserwänden.

Kein Foto, sondern ein Wandbild
Kein Foto, sondern ein Wandbild
So sehen kleine Mauern doch gleich viel schöner aus !
So sehen kleine Mauern doch gleich viel schöner aus !

Der weitere Weg führte uns zur Plaza Justicia, wo uns gleich das wenig ansehnliche Gerichtsgebäude auffiel. Da bot das nebenan liegende Marineoberkommando schon mehr für das Auge. Leider durften wir nicht hinein, denn von außen konnten wir gut sehen, dass ein hübscher Innenhof auf uns gewartet hätte.

Der Ascensor Cordillera war wegen Reparaturarbeiten außer Betrieb. So mußten wir viele steile Treppenstufen erklimmen, um auf eine Aussichtsplattform zu gelangen. Diese gehörte zu einem Museum. Eintritt kostete es keines, aber ausgestellt war auch nichts ! Alle Räume waren leer ! So besichtigten wir ein Museum ohne Inhalt, genossen dafür aber den (kostenfreien) Blick über die Stadt :-)

Anschließend gingen wir zum Hafen. Auf eine Hafenrundfahrt durch den Industriehafen hatten wir keine Lust. Dafür erfuhren wir aber, dass wir uns für die morgen geplante Besichtigung des Greenpeace-Schiffes im Internet anmelden müssen - was wir auch gleich erledigt haben :-)

Nach einer Stärkung mit einem leckeren Sandwich in der Fuente Bavara, in der selbst der Schuhputzer vor der Kneipe eine Deutschlandflagge am Ärmel hat, gingen wir in unser Hotel und planten bis zum Abend den weiteren Aufenthalt in Südamerika. Wir unterbrachen unsere Ideensammlung nur für einen leckeren und nahezu „kalorienfreien“ Kuchen :-)

 Nach so viel Planung meldeten sich unsere geschrumpften Bäuche und verlangten nach Füllung. Wir gingen deshalb nicht weit weg, sondern stärkten uns in einem Restaurant um die Ecke. Und es war eine gute Wahl !! Von der Vorspeise bis hin zum Nachtisch war alles sehr lecker. Sogar alkoholfreies Weizenbier gab es.

Gut gestärkt machten wir uns für das Bett fertig, sahen noch die „Heute-Show“ und schliefen eine letzte Nacht in „Valpo“.

 

Samstag, 05. Dezember 2015

 

Und wieder war der Himmel nicht richtig blau, als wir aufwachten. Im Verlauf des Frühstücks aber verschwanden die Wolken und das Wetter wurde immer besser.

Wir hatten uns gestern im Internet für den Besuch des Greenpeace-Schiffes ESPERANZA angemeldet. Dieses hatte über Nacht an der Mole in der Stadt festgemacht. Wir konnten allerdings nicht direkt dorthin gehen, sondern mußten zur Mole Barón gehen. Diese liegt einen kleinen Fußmarsch außerhalb der Innenstadt, was aber bei dem - mittlerweile - schönen Wetter kein Problem war.

Eine kleine Menschenschlange wartete schon auf den Einlass. So stellten wir uns hinten an und kamen nach etwa einer Stunde Warten in den Bereich, wo wir uns registrieren mußten. Unsere Internetregistrierung wäre gar nicht notwendig gewesen, denn hier wurde jeder nochmals neu erfasst.

In schnellem Spanisch erklärte ein junges Mädchen die Zielsetzung von Greenpeace in Chile. Die Organisation erfasst hier alle Gletscher und will erreichen, dass Chile dieses Gebiet als „Gletscher-Republik“ anerkennt und unter Schutz stellt. Wer jetzt glaubt, das hätten wir so verstanden, irrt. Vielmehr konnten wir dies anhand der aushängenden Plakate „erraten“ :-)

Nach der Registrierung wurden nochmals alle namentlich aufgerufen und dann durften wir in den Bus einsteigen, der uns zum Schiff bringen sollte. Dort begann die Schiffsführung auf dem Achterdeck. Wieder erfolgte die Führung auf Spanisch, dem wir in dieser Schnelligkeit aber nicht folgen konnten. So machten wir ein paar Bilder mit der Maus, schauten den Pelikanen und Seehunden im Hafen zu und und genossen die Sonne.

Nach dem Achterdeck gingen wir aufs Vordeck und die Brücke. Anschließend wurden wir verabschiedet und mit dem Bus wieder zum Ausgangspunkt gebracht. Hätten wir gewußt, dass die Führungen in dieser Weise ablaufen, hätten wir wahrscheinlich nicht daran teilgenommen. Trotz der Sprachschwierigkeiten war das Ganze nett, aber eben nur nett….

Wieder in der Innenstadt, stärkten wir uns mit einem reichhaltigen Mittagssnack. Anschließend schlenderten wir über den Friedhof für die Einheimischen. Statt der Kreuze mit Plastikblumen sind es hier gemauerte Sarkophage bzw. Mausoleen. Viele Gräber zeigen allerdings deutliche Spuren des Verfalls.

Neben diesem Friedhof war der Friedhof für die Einwanderer und Menschen aus anderen Ländern, die in Valparaiso gestorben waren. Viele deutsche und englische Namen konnten wir an den Gräbern lesen. Manche Gräber stammten sogar aus diesem Jahrtausend.

Um zum Hotel zu kommen, fuhren wir ein letztes Mal mit einer der Seilbahnen - in diesem Falle die Reina Victoria von 1902 - den Berg hinauf. Wieder war es beeindruckend, wie steil die Aufzüge damals angelegt worden waren.

Im Hotel riefen wir ein Taxi, welches uns zum Terminal von TUR-BUS brachte. Dort warteten wir auf unseren Bus, ohne bestohlen zu werden :-)

Der Bus fuhr pünktlich ab und so verließen wir die bunte, hügelige Stadt am Meer mit ihren farbenfrohen Häusern und den Wandmalereien.

Nach gut 1,5 Stunden waren wir in Santiago. Dort kauften wir uns ein paar Sandwiches und Wasser, da wir nicht wußten, wie die Verpflegung an Bord des Busses sein würde.

Der Bus kam pünktlich und wir bezogen unsere Sitze in der ersten Reihe im Oberdeck. So haben wir morgen nach dem Aufwachen beste Panoramasicht auf die Gegend.

Nach der Abfahrt wurde ein Nußsnack und eine Flasche Wasser als Abendessen serviert. Gut, dass wir die Sandwiches dabei haben. So stärkten wir uns und fuhren in die Nacht hinein. Nach ein paar Stunden, die wir mit Lesen verbrachten, bauten wir unsere Sitze in Betten um. Dieses Mal legten wir auch die vorhandene Auflage auf den Sitz - und schon war es bequemer ! Wie bei der letzten Fahrt schliefen wir zwar nicht durch, denn der Bus rumpelte manchmal arg, wenn der Straßenbelag schlecht war. Aber relativ ausgeschlafen und erfrischt wachten wir am

 

Sonntag, 06. Dezember 2015

 

inmitten einer saftig grünen Graslandschaft auf. Kein Wunder, dass es viele deutsche Auswanderer hierher zog - erinnert die Gegend doch an eine Mischung aus Schleswig-Holstein und das Alpenvorland.

Je näher wir Puerto Montt kamen, umso mehr zog sich der Himmel zu :-( Ein bißchen nieselte es sogar ! Und wir hatten noch unsere Kleidung aus wärmeren Gefilden an !

Am Terminal in Puerto Montt kauften wir uns zwei Bustickets zum Flughafen für je 2.500 CLP. Ein Taxi hätte uns 12.000 CLP gekostet. So wird unsere Kasse wenigstens ein ganz kleines bißchen geschont.

Am Flughafen zogen wir uns erst einmal Socken, Halbschuhe und Jacken an und warteten darauf, unseren Mietwagen in Empfang nehmen zu können. Wir hatten ihn auf 13 Uhr bestellt, um bei der Rückgabe zeitlich flexibel zu sein.

 Netterweise konnten wir den Wagen bereits vor 12 Uhr übernehmen. Da es regnete, verstauten wir schnell unsere Siebensachen im Auto und fuhren nach Puerto Varas. Dort angekommen, suchten wir unser vorgebuchtes Hotel und bekamen einen Riesenschrecken, als wir es gefunden hatten: Das Haus sah von außen richtig abgewohnt aus. Die Holztreppe vom Parkplatz zur Rezeption war an einigen Stellen schlicht und ergreifend nicht mehr vorhanden. Mit einem mulmigen Gefühl gingen wir zur Rezeption. Dort wurden wir gebeten, doch erst einmal Platz zu nehmen und zu warten. Hmm, haben die vielleicht gar kein Zimmer für uns frei gehalten ?

Nach einer Weile wurde uns bedeutet, mit in den Garten zu kommen. Es regnete immer noch sehr kräftig, weshalb wir gespannt waren, was jetzt kommt. Im Garten wurde uns eine - zugegebenermaßen sehr geräumige - Gartenhütte als Zimmer für die nächsten drei Nächte übergeben. Alles ist dort vorhanden: Badezimmer, Doppelbett, Heizung, großflächige Fenster bis zum Boden mit Blick in den Garten - was bestimmt sehr schön ist, wenn der Regen in Sonnenschein übergehen würde.

Nachdem wir zusätzlich in die Geheimnisse der Türschließanlage eingewiesen worden waren, stand unserem Aufenthalt nichts mehr im Wege und wir richteten uns häuslich ein.

Um unsere Magennerven mit Nahrung zu versorgen, gingen wir in das Dorf. Im ersten Restaurant hatten wir Probleme, Essen zu bestellen, denn was wir wollten, gab es nicht und was die Bedienung uns stattdessen vorschlug, machte die Küche nicht. So gingen wir ein Restaurant weiter. Dort setzten wir uns trotz der ungemütlichen Temperaturen nach draussen, denn im Fettdunst des Restaurants wollten wir nicht essen. Die Pizza war aber dann sehr lecker und unsere Magenwände klatschten Beifall !

Nach einem kurzen Rundgang setzten wir uns ins Auto und fuhren am Ufer des zweitgrößten Sees von Chile entlang nach Frutillar. Nur so als Größenvergleich: Der Lago Llanquihue ist fast 1,5 mal so groß wie der Bodensee ! Seine tiefste Stelle mißt 317 Meter.

Einst war Frutillar eine sehr deutsche Gemeinde. Heute lebt der Ort noch vom Andenken an diese Zeit. Unsere erste Begegnung mit deutscher Backkunst fand bei Tante Lilian statt, die außer dem Namen nichts mehr mit Deutschland zu tun hat, sondern eine kleine, quirlige chilenische Hausfrau ist. Viele Kuchen und Strudel warteten in der Auslage darauf, dass sie gekauft und gegessen werden. Wir „opferten“ uns und aßen insgesamt drei große Stücke Kuchen bzw. Apfelstrudel. Da der Regen mittlerweile aufgehört hatte und die Sonne ab und zu durch die Wolken lugte, erkundeten wir gestärkt den Ort und seine deutsche Vergangenheit. Viele Geschäfte mit Handarbeiten warteten auf zahlungskräftige Besucher. Beide Kirchen der Gemeinde waren leider geschlossen. Wir konnten aber durch die bunten Glasfenster der Eingangstür der ersten Kirche einen Blick in den schlichten Innenraum werfen. Hübsch war auch eine überdimensionierte Kuckucksuhr am Straßenrand. Da die Stadt vom Tourismus lebt, war hier alles nett hergerichtet.

Wieder zurück in Puerto Varas, wuschen wir kurz unsere schmutzige Wäsche. Anschließend kauften wir für ein kleines Abendessen ein, denn die Kuchenstücke signalisierten uns immer noch „Voller Bauch voraus !“. So aßen wir belegte Brötchen und schauten dabei den aktuellen Tatort im Internet an. Anschließend gingen wir ins Bett, denn letzte Nacht hatten wir ja nicht ausgeschlafen.

 

Montag, 07. Dezember 2015

 

Nach einer ruhigen Nacht ohne Autohupen und ähnliche Ruhestörer wachten wir in unserer Gartenlaube auf. Wir haben gut geschlafen ! Die Luft war zwar etwas kalt, aber nach einer heißen Dusche war uns richtig wohl. Wir finden es bemerkenswert, dass die Häuser hier oftmals nur einfache Fensterscheiben anstelle von Doppelverglasung haben und statt fest eingebauten Heizkörpern vielfach nur Elektrolüfter zum Einsatz kommen. Und das bei einer Durchschnittstemperatur von 6 Grad im Winter und 14 Grad im Sommer !

Das Frühstück war reichhaltig und der Himmel eine Mischung aus Sonne und Wolken. Was wollen wir mehr ?

Zunächst fuhren wir am Lago Llanquihue entlang Richtung Petrohué. Die Vulkane Osorno und Calbuco hielten sich noch hinter Wolken versteckt. So steuerten wir zunächst die Wasserfälle „Saltos del Petrohué“ an. Leider war der Zugang zum Aussichtspunkt an den Wasserfällen wegen Renovierung gesperrt. Wir konnten deshalb nur aus der Ferne die Gischt sehen, die das Wasser hervorbringt. Schade ! Um nicht ganz umsonst die Parkplatzgebühr bezahlt zu haben, gingen wir die anderen ausgeschilderten Wege am Fluss ab. Es hatte etwas, durch den knöcheltiefen Lavasand der Wege zu stapfen. Zwar waren die Stromschnellen nicht so spektakulär wie der Wasserfall, aber notgedrungen freuten wir uns auch darüber.

Maus ganz mutig am Rande der Stromschnellen
Maus ganz mutig am Rande der Stromschnellen

Anschließend fuhren wir nach Petrohué. Aufgrund der Beschreibungen im Reiseführer erwarteten wir ein kleines Dorf. Von drei vorhandenen Häusern waren aber zwei, nämlich das Museum und ein Restaurant, geschlossen. Mehr gab es in dem „Ort“ nicht zu sehen. Eine Schiffstour auf dem See wollten wir nicht machen, da die beiden Vulkane sich immer noch nicht zeigten. So stellten wir unser Auto auf dem sandigen Parkplatz ab und aßen unsere mitgebrachten Brote.

Anschließend fuhren wir die Straße zum Vulkan Osorno hoch, um von dort einen Überblick über den See zu haben. Im Winter ist dies wohl ein großes Skigebiet, aber jetzt lief außer dem leeren Sessellift nichts. Der Blick auf den See war aber ganz nett, auch wenn Wolken einen Teil der Aussicht verdeckten.

Wieder unten am See hielten wir an einem Café und stärkten uns wie gestern mit Kuchen. Und wie gestern war es wieder total lecker, aber viel zu viel :-)

Schild an einem Restaurant in Puerto Varas
Schild an einem Restaurant in Puerto Varas

Auf dem Rückweg nach Puerto Vagas sahen wir zum ersten Mal beide Vulkane, da sich die Wolken für eine kurze Weile verzogen hatten. Vor allem der Vulkan Osorno mit seiner Schneekappe ist beeindruckend !

Zurück in Puerto Vagas, besichtigten wir ein paar der alten Häuser und die beiden Kirchen - von außen, da alles geschlossen war. Die katholische Kirche ist angeblich ein Nachbau einer Kirche aus dem Schwarzwald. Zumindest stand dies auf der Infotafel. Es war aber nicht angegeben, welche Kirche im Schwarzwald es sein soll.

Angeblich der Nachbau einer Kirche im Schwarzwald
Angeblich der Nachbau einer Kirche im Schwarzwald

Zum Abschluss unserer Tour durch Puerto Vagas gingen wir in ein Museum, welches ein Maler hier im Ort in Eigenregie errichtet hat. Das Haus ist mit allen möglichen Gegenständen eingerichtet und ein richtiges Sammelsurium. Vor dem Haus parken ein alter Schulbus sowie ein 2CV. Neben dem Haus steht eine begehbare Kuckucksuhr. Später will er noch einen Aussichtsturm an das Haus anbauen. An Ideen mangelt es ihm nicht - und ein Hingucker ist das Haus jetzt schon :-)

Das Museum von außen
Das Museum von außen

Da die aus Deutschland mitgebrachten Schuhe irreparable Schäden bekommen hatten, mußte die Greyhoundin sich neue Wanderstiefel besorgen. Diese bekam sie bei einem Outdoorausrüster im Ort - und das noch mit 20 % Rabatt !!

Anschließend kauften wir wieder für ein kleines Abendessen ein, denn der Kuchen füllte unsere Mägen noch reichlich. Morgen werden wir wohl auf die Kuchenbremse treten müssen :-(

Danach lasen wir noch ein bißchen und schliefen anschließend ein.

 

Dienstag, 08. Dezember 2015

 

Hätten wir beim Aufstehen gewußt, welchen Schock wir heute Abend bekommen werden, wären wir wahrscheinlich liegen geblieben. Aber von Anfang an:

Nach dem Frühstück starteten wir in einen überwiegend sonnigen Tag und Richtung Puerto Montt. Hinter Puerto Montt fuhren wir am Meer entlang und fühlten uns ein bißchen nach Norwegen versetzt: Schroffe Berge, strammer Wind, grüne Landschaft und Fischerboote.

Hochseefischer Maus auf seinem Äppelkahn
Hochseefischer Maus auf seinem Äppelkahn

Das Meer wirkte nicht einladend, sondern aufgrund der dunklen Farbe ein bißchen beängstigend.

In La Arena kamen wir gerade noch rechtzeitig an, um die Fähre nach Puelche zu bekommen. Das sparte uns etwa eine Stunde Wartezeit auf die nächste Fähre. Die Fährfahrt selbst war sehr windig und im Bug des offenen Schiffes auch naß. Wir standen aber weiter im Heck und durften deshalb die Abgase schnuppern :-) Dennoch blieben wir die ganze Fährfahrt über auf dem Deck stehen und genossen den Blick auf den Reloncari-Fjord.

In Puelche bogen wir von der Hauptstraße ab und fuhren auf einer ungeteerten Straße am Fjord entlang nach Puelo. Der Fjord wird intensiv von Fischfarmen genutzt. Wir sahen fast keine freie Stelle ohne Fischbecken ! Dennoch wirkten die Farbe des Wassers sowie die Berge im Hintergrund sehr fotogen. Aber auch direkt am Wegesrand gab es viel zu sehen, denn der Küstenurwald reichte bis an die Straße heran. Neben den uns bereits aus Neuseeland bekannten großen Farnen gab es sehr große Blätter, die uns an Rhabarberblätter erinnerten. Allerdings fühlten sie sich rau und stachlig an.

Maus im "Ur-Rhabarber" - das arme Mausketier mußte in einem harten, pelzigen Blatt posieren, um die Größe des Blattes zu zeigen.
Maus im "Ur-Rhabarber" - das arme Mausketier mußte in einem harten, pelzigen Blatt posieren, um die Größe des Blattes zu zeigen.

Vor Puelo machten wir unsere Mittagspause und aßen unsere Brote. Immer, wenn ein Auto vorbeikam, wurden die Brote eingestaubt. Naja, sind alles Ballaststoffe ;-)

Puelo selbst ist ein kleines Örtchen, das als einzige Sehenswürdigkeiten Vogelhäuschen an den Straßenecken und große rostige Vogelskulpturen an der „Hauptstraße“ des Dorfes hatte.

So fuhren wir gleich weiter Richtung Cochamá zu unserem nächsten Ziel Lago Tagua-Tagua. Laut unserer Karte mußte es an einem großen Fluss von der Hauptstraße auf eine kleine ungeteerte Straße abgehen. Und tatsächlich, wir fanden einen solchen Abzweig. Nach 10 Kilometern wurde der Weg aber so schlimm, dass wir nur noch langsam vorwärts kamen. Wenige hundert Meter später hörte er ganz auf und wir standen vor Schildern, die uns bedeuteten, dass ab hier Privatgrund ist und wir nicht weiter fahren dürfen. Also umkehren und zurück auf die Hauptstraße. Dort angekommen, fuhren wir weiter Richtung Cochamá und erreichten nach einem Kilometer tatsächlich einen Abzweig, der mit „Lago Tagua-Tagua“ ausgeschildert war. Gut, der große Fluss fehlte, aber solche Feinheiten in Bezug auf unsere Karte wollen wir nicht überbewerten.

Nach 11 Kilometern erreichten wir den See. Der Wind pfiff so stark, dass wir fast wegflogen. Da jedoch die Sonne schien, war es wenigstens nicht ganz so kalt. Aber von der Infrastruktur her war hier nichts los, weshalb wir nach einer kurzen Pause wieder auf die Hauptstrecke zurück fuhren.

Die bislang stellenweise geteerte Straße wurde wieder zur ungeteerten Piste. Die Gegend erinnerte jetzt mehr an die Schweiz mit den Bergen, Wiesen, Kühen und dem Fjord. Kurz vor Cochamá dann passierte es: Wir hatten während der Fahrt einen großen Stein hochgewirbelt, der uns von unten gegen das Auto schlug. Ab diesem Zeitpunkt hörten wir beim Fahren brummelnde Geräusche. Die Plastikabdeckung des Unterbodens hatte wohl etwas abbekommen. Da aber Bremsen und Lenkung problemlos funktionierten, fuhren wir weiter.

Das Kirchlein in Cochamá war schlicht dekoriert. Schön wirkte aber der gemalte Sternenhimmel am Kirchendach. Verständlich, dass wir von diesem Innenraum ein Foto machten, denn diese Ausschmückung hatten wir so noch nicht gesehen.

Aufgrund des Windes blieben wir nur kurz im Ort und fuhren dann weiter Richtung Puerto Varas. Unterwegs nahmen wir ein älteres Paar aus Boston mit, welches eine Wanderung gemacht hatte und nun bis nach Ensenada mitgenommen werden wollte.

Und dann kam das positive Highlight des Tages: Der Vulkan Osorno grüßte von Ferne und war wolkenfrei vor blauem Himmel. Logisch, dass wir anhielten und Fotos machten ! Dieser Anblick war postkartenreif !

Auf dem weiteren Weg nach Puerto Varas stoppten wir noch mehrmals, aber der Anblick war aufgrund aufziehender Wolken nicht mehr so beeindruckend.

In Puerto Varas gingen wir in ein italienisches Restaurant mit Seeblick und stärkten uns nach diesem ereignisreichen Tag.

Im Hostel angekommen, begannen wir, unsere Unterkünfte für Argentinien und Uruguay zu buchen. Und da traf uns der Schlag bzw. wir waren echt geschockt über die Preise der Hotels in Buenos Aires und Montevideo. Südamerika schröpft unsere Urlaubskasse ganz schön. Gut, verhungern werden wir nicht, aber es ist ein teures Pflaster !

Nachdem wir uns zu Unterkünften in Buenos Aires, Montevideo und Colonia del Sacramento durchgerungen hatten, gingen wir ins Bett, um den Schock zu verdauen.

 

Mittwoch, 09. Dezember 2015

 

Ein letztes Mal wachten wir in unserer Gartenhütte auf. Wie immer am Morgen war die Luft „erfrischend“, denn der kleine Heizkörper schafft es lediglich, die Luft im Umkreis von 50 Zentimeter zu erwärmen. Aber auch heute half uns eine heiße Dusche, um „Betriebstemperatur“ zu bekommen.

Nach dem Frühstück zahlten wir und fuhren bei bedecktem Himmel los. Unser Auto brummelte schon weniger als gestern.

Dank der mautpflichtigen Autobahn kamen wir schnell voran und erreichten schon bald den Fährhafen Pargua, um zur Insel Chiloé überzusetzen. Lange mußten wir nicht warten und nach einer knappen halben Stunde betraten bzw. befuhren wir erstmalig den Boden der zweitgrößten Insel Chiles. Die größte Insel - Feuerland - kommt als nächstes dran :-)

In Ancud hielten wir an, da im Reiseführer Lonely Planet von einer urig-verwitterten Stadt gesprochen wurde. So waren wir gespannt ! Aber ach, die Enttäuschung kam schneller als uns lieb war. Ja, verwittert waren die meisten Häuser. Man könnte auch sagen „angegammelt und dem Verfall anheim gegeben“. Die Kathedrale von Ancud war in der Vergangenheit eine schmucke Kirche, bis das Erdbeben 1960 ihr den Garaus machte. Danach wurde sie im damals üblichen Baustil getreu dem Motto „Beton, es kommt darauf an, was man daraus macht“ aufgebaut. Von außen war sie wirklich kein Hingucker. Zum Glück hatte der Architekt Wert auf einen hellen Innenraum gelegt, sodass wenigstens die schlichte Inneneinrichtung gut zur Geltung kam. Aus Geldnot wurde der Kirchturm erst 2013 fertig gestellt, schafft es aber auch nicht, der Kirche einen erhabenen Glanz zu geben.

Da im Ort nicht viel zu sehen war, gingen wir in ein Fischrestaurant am Hafen und aßen zu Mittag. Wir mußten zwar fast eine halbe Stunde auf das Essen warten, aber es hat sich gelohnt ! By the way: Immer, wenn wir lange auf ein Essen warten müssen, denken wir an das Restaurant „Grab the Pot“ in Seattle. Da wir dort eine Viertel Stunde auf das Essen warten mußten, war es (als Wiedergutmachung) gratis !! Aber diese Gepflogenheiten sind hier leider unbekannt :-(

Anschließend fuhren wir durch eine Wald-, Gebüsch- und Weidelandschaft nach Castro. Dort bezogen wir unser Hotelzimmer und machten uns bei überwiegend blauem Himmel auf, um die Stadt zu erkunden. Zuerst besichtigten wir die Kirche San Francisco, die neongelb gestrichen ist und pinkfarbene Turmspitzen hat.

Eine sehr mutige Farbzusammenstellung, die in Bonn z.B. beim Münster niemals denkbar wäre. Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen, was den Innenraum angeht, aber - oh Wunder - der Innenraum erstrahlte in warmen Naturholztönen. Wunderschön hell und nur spärlich dekoriert, um den Holzcharakter nicht zu zerstören. Auch die Nebenaltäre waren nicht überladen, sondern setzten in dieser Kirche schöne Farbpunkte. Wir waren begeistert !

Anschließend gingen wir zu den Stelzenhäusern und machten im Sonnenschein ein paar Fotos dieser sehenswerten Gebäude. Zur Straße hin sehen sie wie „normale“ Häuser aus, sind überwiegend sehr bunt gestrichen und gepflegt. Zur Wasserseite hin steht ein Großteil der Grundfläche der Häuser auf Holzstelzen, die aber nur bei Flut  im Wasser stehen. 

Da wir heute Mittag schon reichlich gegessen hatten, gab es heute Abend „nur“ belegte Brötchen und Bier. Anschließend planten und buchten wir unsere weitere Reise durch Südamerika.

Mit leicht viereckigen Augen vom Blick auf den Laptop-Schirm ging es heia.

 

Donnerstag, 10. Dezember 2015

 

Wir standen bereits vor acht Uhr auf, da wir um 10 Uhr am Hafen sein wollten. Gestern Abend hatte uns ein englischsprachiger Guide angesprochen und für eine Bootstour um 10 Uhr zu den Stelzenhäusern geworben. Da die Sonne ein wenig hinter den Wolken hervor lugte, wollten wir die Tour mitmachen.

Wir waren weit vor 10 Uhr am Hafen und beobachteten das Treiben. Um 10 Uhr fuhr ein Boot los, aber nur mit spanischen Erläuterungen. Eine spanische Tour hätte uns aber keinen großen Erkenntnisgewinn gebracht. Da der Guide von gestern Abend nicht kam, gingen wir wieder zum Hotel zurück und fuhren Richtung Süden los.

Den ersten Stopp hatten wir bereits am Ortsausgang von Castro (Gamboa), denn die dortigen Stelzenhäuser (Palafitos) sahen sehr fotogen aus. Als der Greyhound auf der Suche nach einem guten Standort näher an die Häuser heranging, kamen drei große Hunde auf ihn zu, bellten und versuchten, ihn einzukreisen. Zunächst half gutes Zureden, um die Tiere fernzuhalten. Als aber einer zum Angriff ansetzte, mußte der Greyhound mal laut werden - und die Hunde hielten wieder Abstand :-)

Hinter Castro besichtigten wir die Stabkirche von Nercón. Wir durften sogar auf die Empore steigen und durch ein Guckloch oberhalb des Altares auf den Kircheninnenraum schauen. Von dort aus konnte man genau verfolgen, was in der Kirche vor sich geht.

Blick durch das "Guckloch" in die Kirche
Blick durch das "Guckloch" in die Kirche

Den nächsten Stopp legten wir in Vilupulli ein. Dort mußten wir im Nebenhaus der Kirche nach dem Schlüssel fragen und konnten diese dann von innen besichtigen.

Aller guten Dinge bzw. Kirchen sind Drei, weshalb wir auch in Chonchi bei der dortigen Kirche stoppten. Auch hier war der Innenraum hübsch, aber schlicht geschmückt. Fotografien zeugten von den immensen Renovierungsarbeiten an der Kirche. Außen war sie fast so bunt wie die Kirche in Castro gestrichen.

Nach so viel geistiger Nahrung verlangte der Körper nach ganz profanem Essen. Wir kauften deshalb in einer Bäckerei diverse leckere Kuchenstücke, fuhren bis zum Lago Huillinco und setzten uns in die Sonne an den See zum Essen. Um uns herum regnete es, was der Szenerie eine eigene Atmosphäre gab.

Diese Pflanze wächst hier überall und wird - wie man sehen kann - ganz schön groß !
Diese Pflanze wächst hier überall und wird - wie man sehen kann - ganz schön groß !

Gestärkt ging es weiter nach Cucao in den Parque Nacional Chiloé. Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, konnten wir diverse, gut angelegte Wege gehen. Ein Weg führte uns auch an den Pazifik. Der Greyhound war mutig und ging bis zu den Waden ins Wasser. Es war eisig kalt !! Anschließend sammelten wir Muscheln und formten unseren (Tour-)Namen.

Die Maus nutzte die Zeit und besetzte eine bereits erbaute Sandburg.

Burgherr Maus am Strand
Burgherr Maus am Strand

Immer, wenn die Sonne hinter den Wolken hervorkam, wurde es richtig warm. Also Jacken aus ! Verschwand sie wieder hinter den Wolken, hieß es Jacken wieder an, denn die Lufttemperatur im Schatten war frisch.

Nachdem wir alle Wege abgelaufen waren, fuhren wir nach Castro zurück. Unser Abendessen bestand heute wieder aus Fisch in einem Restaurant am Plaza de Armas. Sehr lecker - und selbst die Greyhoundin war begeistert, obwohl sie bei Fisch immer etwas vorsichtig ist. Er könnte ja Gräten haben :-)

Wieder im Zimmer, planten wir unseren weiteren Aufenthalt in Südamerika. Anschließend ging es ein letztes Mal in Castro ins Bett.

 

Freitag, 11. Dezember 2015

 

Der Himmel war grau und in der Ferne regnete es bereits. Ist aber nicht ganz so schlimm, da wir heute „nur“ nach Puerto Montt fahren. Unterwegs wollen noch zwei Holzkirchen besichtigt werden, aber das geht auch mit Regen.

Nach dem Frühstück wollten wir zahlen. Allerdings war das leichter gesagt als getan, denn das Personal kannte sich nur schlecht mit dem Kartenlesegerät aus. Wir hätten ja auch bar bezahlt, aber dann wäre auf den Übernachtungspreis die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % aufgeschlagen worden. So wurde versucht, das Gerät dazu zu bringen, die Karte zu lesen. Da wir das schon häufiger gesehen hatten, halfen wir bei der Bedienung des Lesegerätes und konnten schlußendlich bezahlen :-)

Als Erstes fuhren wir zu einem Chevrolet-Händler, um die Ursache für die brummelnden Geräusche klären zu lassen. Als der Wagen auf der Hebebühne war, konnten wir schnell sehen, dass der Auspuff leicht nach oben gebogen war und gegen die Karosserie stieß - daher die Vibrationen. Mit einem langen Eisen wurde der Auspuff wieder nach unten gebogen und das Problem war behoben. Über die anderen Dellen am Unterboden aufgrund der Fahrten über unbefestigte Wege sprechen wir jetzt nicht :-)

Wieder mit einem ruhigen Auto fuhren wir zu unserem ersten Besichtigungsstopp nach Rilán. Die dortige Holzkirche war komplett renoviert worden und strahlte in frischen blauen und weißen Farben. Da niemand in der Kirche war, schalteten wir alle Sicherungen am Sicherungskasten ein und hatten so eine stimmungsvoll ausgeleuchtete Kirche. Auch auf den Turm zu den beiden Glocken stiegen wir hoch, achteten aber darauf, nicht aus Versehen an den beiden Glockenseilen zu ziehen. Bei unserem Rundgang auf den Turm und bei der Beleuchtungsaktion kamen wir uns ein bißchen so vor, als würden wir etwas Verbotenes machen - obwohl keine Verbotsschilder angebracht waren. Aber für schöne Fotos muß man auch mal etwas riskieren !

Im strömenden Regen fuhren wir nach Dalcahue zu der dortigen Holzkirche. Hier mußten wir an der Kasse fragen, ob nicht die Beleuchtung eingeschaltet werden könnte. Zunächst hieß es nein, aber nach nochmaligem Fragen und bittendem Blick ging das Mädchen los und veranlasste das Einschalten aller Lichter. Interessant war, dass die unbeleuchtete Kirche mit ihrem grünen Innendach und dem roten Läufer fast besser aussah als die beleuchtete Kirche.

Bei der Sakristei war ein kleiner museumsähnlicher Raum. Dort stand ein kleines Holzsegelboot, was unsere Maus sofort in Beschlag nahm.

Maus, der erfahrene Fischer !
Maus, der erfahrene Fischer !

Nach einem kleinen Rundgang durch den überdachten Kunsthandwerkermarkt kauften wir noch schnell Brötchen und Schinken und fuhren durch den Regen zur Fähranlegestelle nach Chacao.

Die Fähre wartete schon und so verließen wir die Insel Chiloé. Sie wird uns immer in Erinnerung bleiben als die Insel mit den vielen Goldregenbüschen, der rauen Natur, den hübschen Holzkirchen (von den 16 durch die UNESCO als Welterbe der Menschheit klassifizierten haben wir immerhin 6 besichtigt) und dem leckeren Fisch.

In Parqua angekommen, sahen wir die Insel Chiloé schon nicht mehr, da das Wetter heute keine gute Sicht beschert.

In Puerto Montt erwartete uns starker Verkehr. Dennoch fanden wir problemlos unser heutiges Hotel „Don Luis“. Nachdem das Auto geparkt war, wuschen wir ein bißchen Wäsche und erledigten viele Dinge, die durch die ganzen Aktivitäten der letzten Tage liegen geblieben waren.

Eigentlich wollten wir einen Tipp des Lonely Planet ausprobieren und in ein Steakhouse ein paar Blocks weiter gehen. So zogen wir bei Regen mit unserem Schirm los. Aber ach - das Restaurant öffnete erst um 20 Uhr. Da es gerade mal 19 Uhr war, wollten wir nicht so lange warten und gingen ins Hotel zurück. Dort setzten wir unsere Gutscheine für einen Willkommensdrink um - und blieben gleich zum Abendessen da. Das Essen schmeckte sehr gut ! Da brauchten wir gar keine Steaks !

Anschließend buchten wir einen Teil der noch fehlenden Unterkünfte, bis wir keine Lust mehr hatten. Jetzt fehlt nur noch Rio de Janeiro !

Über das Internet hatten wir Probleme, einen Bus von Concordia nach Puerto de Iguazu zu buchen, denn bei der Eingabe einer Bezahlmöglichkeit blieb das System stehen. So schrieben wir der Busgesellschaft eine Mail. Mal schauen, ob und wann sie antwortet.

Zum Abschluss des Abends gab es noch die aktuelle „Heute-Show“. Wie immer war die Sendung sehr gut. Wir amüsierten uns köstlich und schliefen mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.

 

Samstag, 12. Dezember 2015

 

Es regnete, als wir aufwachten. Überhaupt sah alles grau in grau aus. Da hatten wir wohl Glück mit dem Wetter, denn wir konnten alles unternehmen, was wir uns vorgenommen hatten. Und oftmals schien die Sonne dazu !

Das Frühstücksbuffet war sehr reichhaltig und lecker. Sogar richtigen Kaffee gab es. Wenn wir daran denken, dass wir in Puerto Varas für eine weniger komfortable Unterkunft und für dortige Verhältnisse günstige Unterkunft etwa vier Dollar pro Nacht weniger bezahlt haben und beide Städte nur 30 Kilometer auseinander sind…..

Nachdem wir gepackt hatten, gingen wir noch schnell zur Kathedrale von Puerto Montt. Sie kommt aber nicht an die auf der Insel Chiloé gesehenen Kirchen heran. Alles wirkt viel düsterer und nicht so freundlich wie in den dortigen Kirchen.

Kurz vor der Abfahrt zum Flughafen erhielten wir noch eine Mail der Busgesellschaft, dass im Bus nach Puerto de Iguazu zwei Plätze für uns gebucht seien. Mit so einer schnellen Antwort hatten wir nicht gerechnet.

Mangels Ausschilderung fuhren wir einen großen Umweg, um zum Flughafen zu kommen. Gut, so sahen wir auch einmal den Industriehafen von Puerto Montt :-(

Nach dem Tanken reinigten wir noch ein bißchen den Einstieg in das Auto mit Wasser, damit es nicht ganz so staubig aussieht. Den Kratzer von den Ästen an der Beifahrerseite sah man kaum noch - ob es am Dauerregen lag oder dem Toilettenpapier, mit dem wir ein bißchen darüber gewischt hatten, keine Ahnung. Jedenfalls wurde der Wagen nach 1.144 gefahrenen Kilometern beanstandungsfrei abgenommen :-)

Beim Einchecken fragten wir, ob wir unsere vom Computer vergebenen Sitzplätze in der 35. Reihe gegen Sitze weiter vorne eintauschen können. Der Greyhound meinte noch spaßeshalber, dass Plätze in der ersten Reihe in Ordnung wären. Und siehe da - wir bekamen Plätze in der ersten Reihe der Maschine nach Punta Arenas.

Die Zeit bis zum Abflug vertrieben wir uns mit Lesen.

Pünktlich flogen wir im strömenden Regen ab. Es war interessant, unterwegs auf dem Monitor mit zu verfolgen, wie wir immer weiter nach Süden kamen.

Auf dem Flug nach Punta Arenas - unserem bislang südlichsten Punkt der Weltreise
Auf dem Flug nach Punta Arenas - unserem bislang südlichsten Punkt der Weltreise

Punta Arenas empfing uns mit Sonnenschein und einem steifen Westwind.

Punta Arenas in der Sonne - um 20:30 Uhr !
Punta Arenas in der Sonne - um 20:30 Uhr !

Zunächst gingen wir zum Schalter von Europcar, um unseren vorbestellten Pick-Up in Empfang zu nehmen. Auch wenn es ein nahezu fabrikneues Fahrzeug mit etwa 3.500 Kilometern war, war er innen und außen verdreckt. So etwas hatten wir bei Europcar noch nie erlebt. Das Übergabeprotokoll ergänzten wir entsprechend, denn eventuelle Kratzer konnten wir bei dem Zustand nicht sehen.

In Punta Arenas angekommen, fanden wir unser Hotel sehr schnell. Ein hübsches gepflegtes Haus empfing uns für diese Nacht. Wir richteten uns häuslich ein und fuhren dann in die Stadt zum Abendessen. Für uns ungewohnt war, dass die Sonne bis 22 Uhr schien. Aber ein Blick auf die Weltkarte zeigte uns, dass wir auf nahezu demselben Breitengrad sind wie damals in Norwegen - nur jetzt eben südlicher Breite. Da hier Sommer ist, sind die Tage sehr lang und die Nächte kurz. Gut für uns, da wir so mehr bei Tageslicht sehen können. Aber auch schlecht für uns, da unser Zeitgefühl durch die lange Helligkeit komplett aus den Fugen gerät.

Im Restaurant „La Luna“ aßen wir zum ersten Mal Königskrabbe. Zu unserem Glück kam das „Tierchen“ schon zerlegt auf den Tisch.

Königskrabbe am Abend - erquickend und labend !
Königskrabbe am Abend - erquickend und labend !

Im Eingangsbereich des Restaurants waren Modelle dieser Tiere ausgestellt. Alleine der Körper hat einen Durchmesser von zwanzig Zentimetern. Dem Greyhound schmeckte es - die Greyhoundin aß lieber den Beilagensalat :-)

Wieder im Hotel, luden wir noch ein paar Bilder, planten die weitere Reise und schliefen anschließend im sehr bequemen Bett ein.

 

Sonntag, 13. Dezember 2015

 

Gegen sechs Uhr wachten wir auf. Lag es an dem Idioten, der auf der Straße hupte oder am bereits hellen Tag - keine Ahnung. Jedenfalls schliefen wir nicht noch einmal tief ein, sondern dösten nur noch eine Weile im bequemen Bett.

Das Frühstücksbuffet war sehr reichhaltig. Wir konnten uns auch wieder belegte Brötchen für die Mittagspause mitnehmen :-)

Anschließend fuhren wir Richtung Puerto Natales. Das Wetter zeigte (fast) alle Möglichkeiten, die es hier geben kann. Von Sonnenschein bis Regen war alles dabei. Das Ganze wurde mit einem strammen Westwind abgerundet, der uns beim Ausstieg aus dem Auto ganz schön durchpustete.

Auf der Straße "Ende der Welt" fahren wir in den Ort Puerto Natales, der in der Provinz "Ultima Esperanza" ("Letzte Hoffnung") liegt.
Auf der Straße "Ende der Welt" fahren wir in den Ort Puerto Natales, der in der Provinz "Ultima Esperanza" ("Letzte Hoffnung") liegt.

Die Landschaft war relativ eintönig: Flache Hügel, Gras, Buschwerk und Schafe, soweit das Auge reichte. Erst als wir auf unserer Fahrt entlang der argentinischen Grenze nahe an Puerto Natales heran gekommen waren, kamen auch Bäume dazu, die alle Richtung Osten wuchsen. Warum wohl ? Unterwegs hatten wir zwei Polizeikontrollen, die aber problemlos verliefen. In Puerto Natales angekommen, tankten wir unser Auto voll, denn wer weiß, wann es wieder Diesel gibt.

Die Unterkunft „Hotel Hallef“ fanden wir in der kleinen Stadt schnell. Das Zimmer ist groß und macht einen sehr guten Eindruck.

Nach einer kurzen Mittagspause schlenderten wir durch den Ort. In einem kleinen Café stärkten wir uns, um uns dann am See entlang pusten zu lassen.

Im Supermarkt kauften wir noch Wasser. Müsliriegel waren von anderen Outdoor-Fans schon weggekauft worden :-(

Wieder im Zimmer, planten wir unseren Aufenthalt im Torres del Paine NP.

Für das Abendessen wollten wir einen Tipp des Lonely Planet beherzigen. Aber mittlerweile reisen so viele Menschen mit diesem Reiseführer, dass das Restaurant brechend voll war und vor uns schon acht andere Reisende versuchten, einen Platz zu bekommen. Nach Auskunft der Bedienung hätten wir etwa 50 Minuten warten müssen, weshalb wir in ein anderes Restaurant gingen. Das Essen dort war nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes.

Wieder im Hotel, überlegten wir uns noch vor dem Einschlafen, wohin wir in Rio de Janeiro gehen sollen und wo wir am Besten die Unterkunft buchen. Mehr war nicht drin, da wir kein Internet am Abend hatten :-(

 

Montag, 14. Dezember 2015

 

Wir haben gut geschlafen. Der Himmel zeigte sich grau in grau, aber es wird bestimmt besser ! Das Frühstücksbuffet war für südamerikanische Verhältnisse reichhaltig. Selbst für unser Mittagsbrot konnten wir ein paar belegte Brote mitnehmen.

Nach dem Packen fuhren wir in Richtung des Torres de Paine NP. Die Höhle Cueva del Milodón sparten wir uns, da es zum einen zu viel Zeit gekostet hätte, diese und die Umgebung zu besichtigen und wir zum anderen an den ausgestorbenen Tieren kein Interesse hatten.

Die Straße wand sich zwischen schneebedeckten Bergen hindurch. Im Gegensatz zu gestern gab es viel Wald und weniger Weidefläche. Wir merkten, dass wir uns dem Nationalpark näherten.

In Cerro Castillo nahmen wir einen Franzosen aus Nantes mit, der im Nationalpark als Wanderführer arbeitet. Als sich der Weg gabelte, nahmen wir den kürzeren, der sich stellenweise als arge Rumpelpiste zeigte. Aber wir haben ja einen allradgetriebenen Pick-Up :-)

Das Wetter hatte mittlerweile ein Einsehen mit uns und ließ ab und zu die Sonne durch. So konnten wir schon aus der Ferne ahnen, was uns im Park an grandioser Natur erwarten würde.

An der Nationalparksgrenze mußten wir zunächst unser Eintrittsticket kaufen. Es gilt drei Tage, die wir bestimmt auskosten werden.

Nachdem wir unseren Mitfahrer abgesetzt hatten, fuhren wir zum Hotel „Lago Grey“ und kauften dort zwei Tickets für die Bootsfahrt zum Gletscher Grey.

Die Zeit bis zur Abfahrt vertrieben wir uns mit einem kleinen Spaziergang. Der Wind war so stark, dass wir uns stellenweise gegen den Wind lehnen konnten. Das nahmen wir aber gerne in Kauf, denn der starke Wind hatte ein paar Eisberge direkt an das Ufer getrieben. Eine schöne Kulisse für unsere Bilder, vor allem, als die Sonne die Landschaft beschien.

Maus in den Eisbergen
Maus in den Eisbergen

Kurz nach 15 Uhr legte das Boot ab. Wir blieben bis zum Erreichen des Gletschers im Boot, denn der Wind war eisig kalt und blies uns genau auf die (ständig laufende) Nase. Dann erreichten wir die erste Gletscherzunge. Hmm, der Anblick war nicht schlecht. Wären wir hierher gewandert, hätten wir denselben Anblick, nur günstiger haben können. Dann aber fuhren wir weiter zur zweiten Gletscherzunge. Und das war schon beeindruckender ! Blau schimmerte das Eis aus den Spalten und Ritzen. Im Hintergrund das beeindruckende Massiv der Berge und das alles von einer Sonne beschienen, die extra für uns aus den Wolken sah !

Vorschriftsmäßig mit Rettungsweste !
Vorschriftsmäßig mit Rettungsweste !

Als dann noch ein Stück Gletscher abbrach und ins Wasser stürzte, waren wir vollends begeistert. Diesen Anblick sowie den Anblick der dritten Gletscherzunge, die noch schöner als die zweite war, hätten wir auf keiner Wanderung haben können. Obwohl es uns saukalt war, blieben wir an Deck und genossen den schönen Anblick.

Als der Kapitän drehte und zum Ausgangspunkt fuhr, holten wir uns heißen Tee und wärmten uns im Aufenthaltsraum. Das war eine sehr schöne Bootsfahrt, auch wenn sie nicht ganz billig war. Aber sie war jeden Peso wert !!

Unser Hotel „Lago del Toro“ erreichten wir nach einer kurzen Fahrt im warmen Auto. Es war uns nicht mehr kalt, als wir dort ankamen. Unser Zimmer ist nett eingerichtet, hat aber kein Internet. Unsere Homepage können wir hoffentlich wieder pflegen, wenn wir in der nächsten Unterkunft sind.

Aufgrund der abgeschiedenen Lage der Unterkunft und da es hier keinen Supermarkt oder ähnliches gibt, aßen wir in unserer Unterkunft zu Abend. Anschließend sahen wir ein paar Bilder durch und gingen dann ins Bett, denn morgen wollen wir früher aufstehen.

 

Dienstag, 15. Dezember 2015

 

Um sieben Uhr standen wir auf. Duschen ließen wir ausfallen, da es im Bad noch nicht richtig warm war. Dafür war das Frühstück reichhaltig und lecker. Unsere Lunch-Boxen waren auch schon gepackt, so dass wir sofort losfahren konnten.

Nach 50 Kilometern auf staubiger Piste erreichten wir den Parkplatz für unsere heutige Ganztages-Tour zum Aussichtspunkt auf die Torres del Paine. Sicherheitshalber zogen wir die Regensachen an, da der Himmel bewölkt war und ein paar Tropfen vom Himmel fielen.

Der Weg war zunächst moderat, stieg aber bald an und ging von einem gepflegten Wanderweg in einen Stock-und Stein-Pfad über. Nach 1,25 Stunden erreichten wir den Chileno Shelter and Camping. Eigentlich werden für diese Strecke 2 Stunden veranschlagt - wir liegen also gut in der Zeit :-)

Maus wollte an jeder Blume riechen. Sie waren aber auch zu schön !
Maus wollte an jeder Blume riechen. Sie waren aber auch zu schön !

Um uns beim Aufstieg zu motivieren und aufzuheitern, fingen wir an, auf die Melodie amerikanischer Grundausbildungseinheiten bei Dauerläufen kurze Texte zu dichten. Gut, Goethe ist nicht unser Nachname, aber das Ergebnis kann sich doch sehen lassen:

 

„Steinig ist der Weg nach oben,

da könn’ wir unsere Stiefel loben.

 

Auf allen unseren Wanderwegen,

begleitet uns Sonne, Schnee und Regen.

 

Hasen haben wir gesehen,

manche waren am Verwesen.

 

Guanako auf des Hügels Kuppe,

dem sind wir völlig schnuppe.

 

Bea ist es heiß und kalt,

so ist das in den Bergen halt.

 

Den Rucksack müssen wir hoch tragen,

können uns am Inhalt laben.

 

Der Pferdeäpfel schlechter Duft,

verpestet hier die ganze Luft.

 

Kommen Fliegen in den Mund,

hoffen wir, sie sind gesund.

 

Unter uns der Hubschrauber,

fliegt die Faulen hin und her.

 

Maus sitzt friedlich in der Tasche,

träumt von ihrer nächsten Flasche.

 

Und jetzt schon 300 Höhenmeter,

weiß die Uhr des schlauen Peter.

 

Pfeift der Vogel auch ein Lied,

wir spüren langsam jedes Glied.

 

Der Marsch zum Torres del Paine,

geht uns ganz schön in die Beine.

 

Hoch oben gibt es keine Hasen,

es drücken nur der Füße Blasen.

 

Endlich oben angekommen,

pfeift der Wind uns um die Ohren.

 

Am See beim Tores del Paine,

aßen wir im Schutz der Steine.

 

Ein Condor kam uns vor die Augen,

wir konnten es ja gar nicht glauben.

 

Beim Abstieg müffeln wir wie irre,

das macht die ganzen Fliegen kirre.

 

Tief im Tal, da rauscht der Fluß,

mit dem Dichten ist jetzt wirklich Schluß.“

 

Der weitere Weg zum Aussichtspunkt forderte uns ganz. Der „Weg“ ging über Geröllhalden steil nach oben. Wir mußten bei jedem Schritt aufpassen, dass wir nicht umknicken oder abrutschen. Aber endlich waren wir nach insgesamt 3,5 Stunden ganz oben angekommen und hatten damit die offiziell vorgesehene Zeit um eine Stunde unterboten.

Leider hatten wir nicht das Postkartenmotiv, mit dem hier überall geworben wird, denn der Himmel war grau und die berühmten Torres waren nahezu in den Wolken verschwunden. Da half es auch nicht, abzuwarten, denn hinsichtlich der Sicht rührte sich nichts.

Wir sind oben !!!!
Wir sind oben !!!!
Auch wenn die Sicht schlecht ist - bei schönem Wetter kann jeder Fotos machen ("Blende 8, wenn die Sonne lacht.")
Auch wenn die Sicht schlecht ist - bei schönem Wetter kann jeder Fotos machen ("Blende 8, wenn die Sonne lacht.")

Dafür erlebten wir zwei Steinlawinen, die aber glücklicherweise in den See rauschten. Es spritzte ganz ordentlich und war durch den Kessel extrem laut! Aber unsere Mittagspause ließen wir uns nicht nehmen und setzten uns in den Windschatten eines großen Steines.

Der Rückweg forderte wieder unsere ganze Aufmerksamkeit. Aber nach insgesamt 6 Stunden und 10 Minuten waren wir wieder am Auto - und damit 2 Stunden 50 Minuten schneller als die offiziell veranschlagte Zeit.

Auf dem Weg ins Hotel erlebten wir, wie ein Fuchs versuchte, Gänse zu jagen. Er kannte aber wohl nicht das Lied „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“, denn er fing keine der Gänse, obwohl er sich redlich bemühte.

Nach Duschen und Abendessen fühlten wir uns wieder wohl und lasen noch ein bißchen, ehe wir nach einem Internet-freien Tag ins Bett gingen.

Weiter geht es im Tagebuch "Argentinien", da wir für drei Tage einen Abstecher nach El Calafate und zum berühmten Gletscher "Perito Moreno" machen.


 Zweiter Teil unserer Chile-Rundreise:

 

Samstag, 19. Dezember 2015

 

Nach Aufstehen, Frühstücken und Packen bezahlten wir unsere Unterkunft sowie ein Bootsticket zu den Gletschern beim Hotelier mit unseren bisher mühsam zusammen gesammelten Pesos in bar. Aufgrund der Inflation kam alles ein bißchen teurer als geplant und wir wurden alle unsere argentinischen Pesos los :-(

Anschließend fuhren wir Richtung Rio Gallegos. Die Gegend war wie schon auf der Fahrt nach El Calafate langweilig. Das Wetter bot alle Facetten von Sonne über Wolken bis hin zu Regen.

In Rio Gallegos fuhren wir auf der Ruta 3 nach Süden. Nach 70 Kilometern erwartet uns mitten im Nichts die Grenzstation. Dieses Mal hielten wir aber brav an :-)

Nach problemloser Erledigung aller Formalitäten waren wir wieder in Chile. Je näher wir Punta Arenas kamen, umso besser wurde das Wetter. In Punta Arenas schien sogar die Sonne.

Wir hatten dasselbe Hotel gebucht wie vor einer Woche. Nach dem Einchecken ruhten wir uns von der Fahrt aus.

Nach dem Abendessen schauten wir noch einen Tatort an und schliefen dann ein.

 

Sonntag, 20. Dezember 2015

 

Nach dem Frühstück besichtigten wir den städtischen Friedhof von Punta Arenas. Er wird in Chile als nationales Monument geführt. Die großen Grabbauten haben uns sehr beeindruckt. Namen auf den Grabsteinen zeugen von Einwanderern aus aller Welt.

Nach einem Besuch der Kathedrale und einem kleinen Rundgang durch die Stadt im Sonnenschein stärkten wir uns mit leckerem Kuchen in einer Chocolatería.

Vor der Rückgabe des Leihwagens konnte der Greyhound ein Teleobjektiv erstehen, um für die Schiffstour mit seinen Tierbeobachtungen gerüstet zu sein.

Nach Rückgabe des Autos trampte Peter vom Flughafen in die Stadt zurück. Zunächst wollte der Fahrer 5.000 CLP für das Mitnehmen. Als Peter ablehnte, wurde er auch ohne Bezahlung mitgenommen.

Die Greyhoundin schaute sich solange „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ an. Schließlich ist bald Weihnachten und der Film gehört immerhin zum Pflichtprogramm.

Zum Abendessen gingen wir in die Stadt. Anschließend sahen wir noch die Heute-Show mit der Verleihung des goldenen Vollpfostens. Vor einem Jahr saßen wir als Gäste in der damaligen Aufzeichnung. Irre, wie die Zeit vergeht.

Weiter geht es mit der Schiffstour von Punta Arenas nach Ushuaia im Tagebuch "Schiffstour Kap Hoorn".