USA & Kanada 2011

Freitag, 27.05.2011

Unser Flug von Düsseldorf nach Atlanta verlief trotz Verspätung ganz gut. Peter wurde wieder verstärkt kontrolliert wegen seiner Fotoausrüstung, aber auch er kam durch die Sicherheitskontrolle :-).

Der Aufenthalt in Atlanta war leider etwas lang und der Flieger hatte auch noch Verspätung, die er aber wegen des Rückenwindes fast ganz wett machte. Wir tranken in der Zwischenzeit einfach zwei Bier. So schlief es sich für Bealein ganz gut und da machte es nicht mehr soviel aus, dass wir total getrennte Sitzplätze hatten.

Die Mietwagenübernahme in Salt Lake City dauerte auch etwas länger, da der bestellte „Kleinwagen“ uns erst bereit gestellt werden musste. Der sogenannte „Kleinwagen“ war ein Nissan 4-Türer und für deutsche Verhältnisse gar nicht klein. Wir machten uns dann auch direkt auf den Weg in die Stadt Salt Lake City, um dort die Mormonen-Tempel-Anlage anzusehen – ganz nett.

Die Suche nach einem Motel oder Hotel scheiterte beim ersten Versuch (kurz hinter Salt Lake City), da es uns eindeutig zu teuer war. Das nächste Hotel (Comfort Inn in Layton) auf dem Weg in Richtung Norden haben wir dann genommen, weil wir müde waren und keine Lust mehr auf langes Suchen hatten.

 

Samstag, 28.05.2011

Das Frühstück im Hotel war o.k. (es gab frische Waffeln zum Selbermachen, Cornflakes, Muffins, Toast, Saft, Kaffee).

Auf der 89 ging es dann in Richtung Grand Teton NP los.

Unterwegs hielten wir in Jackson, um zu tanken und etwas für die Abende in der Lodge zu essen zu kaufen.

Die Polizei hätten wir auch fast am Hals gehabt: Peter und die 4 Autos vor uns waren schneller als erlaubt, hinter uns drehte er um und nahm quasi die Verfolgung auf. Mittlerweile fuhren aber alle die erlaubte Geschwindigkeit, nur ein Idiot überholte und den schnappte sich der Sheriff mit Blaulicht – ein Lacher für alle anderen.

Im Grand Teton fuhren wir erstmal zum Visitor Center, um für den Parkausweis von Beatrice Aufkleber und Stempel zu kaufen.

Unterwegs hielten wir noch an einigen Aussichtspunkten an, um ein paar schöne Bilder zu machen.

Überall lagen noch Schneereste, aber die Sonne schien und mit dem blauen Himmel, den grünen Flecken Wiese und den sprudelnden Bächen waren schöne Fotos möglich.

Kurz vor Parkende löhnten wir 25 Dollar Parkeintritt, der für beide NP galt.

Im Yellowstone NP angekommen wollten wir einchecken, waren jedoch im Old Faithful Inn verkehrt; erst im Old Faithful Lodge passte es.

Wir bekamen eine Cabin, die sehr einfach war (ein kleines Zimmer mit Bett und Waschbecken und eine separate Dusche mit Klo).

Zum Abendessen hatten wir uns für das Diner im Inn einen Tisch reservieren lassen.

Auf dem Weg dahin warteten wir noch, dass der Old Faithful (pünktlich) ausbrach.

Auf den reservierten Tisch mussten wir trotzdem noch eine Dreiviertelstunde warten.

Nachdem wir Bier und Burger bestellt hatten, hat Piti vom Nebentisch (in der Annahme die Gäste wären schon weg) zwei Brötchen aus dem Korb gemopst.

Leider waren die Leute nur am Buffet, so hat Piti sich entschuldigt. Aber unsere Brötchen wollten die beiden auch nicht.

Der Burger von Beatrice war etwas trocken und angebrannt, aber sonst war das Essen in Ordnung.

Ein Rülpser ist Beatrice glatt laut rausgerutscht – wie peinlich !

Nachtisch haben wir vom Nachbartisch bekommen (ganz offiziell von der Kellnerin), weil die dort sitzenden Asiaten den gar nicht angerührt hatten.

Nach dem Duschen sind wir vor lauter Müdigkeit nur noch ins Bett gefallen.

 

Sonntag, 29.05.2011

Nach dem Aufstehen wollten wir frühstücken gehen und stellten zunächst fest, dass es schneite.

Das Auto war bereits mit einer dicken Schicht Schnee bedeckt (was wir natürlich im Bild festhielten).

Zuerst gingen wir ins Visitor Center, um die berühmten Aufkleber zu kaufen, ein Prospekt vom Park zu holen und uns über Routen und Wetter zu informieren.

Frühstück gab es dann in der Snow Lodge nebenan – einen warmen Haferbrei mit Crunchies, Milch, Blaubeeren und Zucker – klingt ätzend, war aber total lecker.

Im General Store kauften wir noch Käse für den Abend ein.

Gesättigt machten wir uns mit den Kameras bewaffnet mit dem Auto auf den Weg. Zunächst fuhren wir Richtung Madison.

Das erste Tier, das wir vor die Linse bekamen, war ein Bison – leider sind die Aufnahmen wegen des starken Schneefalls nicht ganz so spektakulär.

Ähnlich sieht es mit den Bildern von der Besichtigung des Biscuit Basin aus, dennoch waren die Löcher, sprudelnden Minigeysire und die Wasserbecken sehr schön.

Als nächstes ging es zum Grand Prismatic Spring, wo wir allerdings nicht viel sahen (Schnee und Wasserdampf) und es auf den Walks ganz schön rutschig war.

Danach fuhren wir den Fire Hole Lake Drive – ganz nett, aber keine wilden Tiere.

Dann beschauten wir die Gibbon Falls, die recht spektakulär waren.

Auf dem weiteren Weg sahen wir eine Traube von Menschen, also anhalten und was wir sahen, war ein Schwarzbär – schon mal ein Highlight (auch wenn durch den starken Schneefall auch hier die Bilder nicht preisverdächtig sein werden).

Danach fuhren wir zu Mammoth Hot Springs, die wir wegen des Wetters allerdings nicht ansahen, sondern wo wir lediglich ein lecker Eis gegessen haben.

Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft sahen wir unterwegs noch eine Elchkuh am Wasser grasen – Bilder o.k.

Wieder zurück, wollten wir unsere Akkus aufladen und der Strom fiel mal wieder aus.

Also gingen wir ins Visitor Center holten die Stempel für den Pass von Beatrice, schauten uns um, sahen einen Film über den YNP und beobachteten Old Faithful beim „spucken“.

Bei der Rezeption beschwerte sich Piti wegen des Stromausfalls vergeblich, lediglich eine Decke wurde angeboten und dass wir die Akkus dort laden könnten und dass man sich bemühe, den Strom wieder in Gang zu bringen.

Hier kriegt man eben für teures Geld wenig Leistung und Service.

Wieder in der Cabin duschten wir (der Strom ging wieder), Beatrice schrieb das Tagebuch und dann machten wir uns einen gemütlichen Abend (so gut es eben unter den Umständen ging) mit Wein, Käse und Brezeln.

 

Montag, 30.05.2011 (Memorial Day)

Über Nacht hatte es wieder geschneit.

Frühstück gab es wieder in der Snow Lodge, den berühmten Haferschleim.

Nachdem wir uns im Visitor Center über Wetter und Straßenverhältnisse informiert hatten, starteten wir den Tag mit unserem Rundkurs.

Bereits am Ausgang konnten wir sehr schöne Nahaufnahmen von zwei Bisons machen, die gerade grasten.

Als allerdings ein Rangerauto kam, war Schluss mit lustig, denn Peter war viel zu nah an den einen Bison rangegangen (recht haben die Ranger ja, wenn die Bisons mal loslaufen, gibt es kein Halten mehr und wahrscheinlich Verletzte).

Dann ging Richtung Madison, wo wir als erstes eine kleine Bisongruppe mitten in den Dampfschwaden eines Geysirs beobachten und später (aufgrund des Menschenauflaufes) einen Bären sehen und fotografieren konnten.

Am Firehole River haben wir dann eine Elchkuh vor die Linse bekommen und wenige Meilen später noch einmal zwei Stück (leider war kein Elch in Sicht).

Danach fuhren wir in Richtung Canyon Village, wo eine ganze Weile nichts Tierisches zu sehen war.

Bei Canyon Village fuhren wir zunächst den North Rim Drive ab und konnten den Lower Fall supi sehen und fotografieren.

Weiter ging es zum Inspiration Point mit Aussicht auf den Grand Canyon des Yellowstone NP und den Lower Fall im Hintergrund – Letzteres war aber nicht so spektakulär.

Als nächstes fuhren wir den South Rim Drive, wo wir den Upper Fall sehr gut sehen konnten.

Während der Weiterfahrt sprang ein Wolf über die Straße – aber bis wir die Kamera klar hatten, war er weg.

Danach hielten wir bei den Sulphur Caldron – eine unüberriechbare Gegend, viele Wasserlöcher mit sprudelnd heißem Wasser und eben Schwefelgestank.

Direkt dahinter und mit plötzlich einsetzendem Schneeregen erreichten wir die Mud Volcano Area – nicht nur wegen des Schnees war es hier nicht sonderlich spannend, auch die Schlammlöcher waren unspektakulär (da haben wir auf Neuseeland bessere gesehen).

Weiter südlich konnten wir für kurze Zeit einen Bären auf der anderen Flußseite beobachten, leider verschwand er schnell hinter den Bäumen, wodurch fotografieren sinnlos wurde.

Am Yellowstone Lake angekommen hielten wir an einem der Rastplätze, damit Beatrice Sand für ihre Sammlung holen konnte.

Ein Stück weiter am See sahen wir schon wieder eine Menschenmenge und plötzlich lief ein Bär direkt vor uns über die Straße (Fotos durch die Scheibe, ansonsten war er so schnell im Wald verschwunden, dass Beatrice nur noch seinen Hintern vor die Linse bekam).

Danach ging es recht spannungslos über den Craig Pass zurück zur Unterkunft.

Dort angekommen, war Schreiben angesagt.

Abendessen gab es diesmal in der Snow Lodge. Beatrice’s Elk-Burger war diesmal nicht verbrannt, aber das Bier war nicht das Richtige. Also trank Peter sein dunkles Bier schnell aus und bestellte ein amberfarbenes Bier – und schon war Bealein wieder froh. Der Schokokuchen-Nachtisch tat sein Übriges.

Nach ein paar Seiten Lesen fielen die Äuglein zu.

 

Dienstag, 31.05.2011 (Tag nach Memorial Day)

Nach einem schönen Traum (Peter) standen wir früh auf, frühstückten unseren Haferbrei und los ging’s, die Geysire anschauen.

Gestartet sind wir beim Black Sand Basin. Mit dem Dampf hielt es sich hier noch in Grenzen. Die Geysire waren ganz nett.

Dann ging’s weiter zum Biscuit Basin – diesmal ohne Schnee und auch hier ganz nett (wo sind die Bären ??)

Der Grand Prismatic Spring beim Midway Geysir Basin war, tja wo war er ? Dampf ohne Ende (gut, die Brillen wurden häufigst geputzt) und ohne Hubschrauber sieht man nur den Rand. Aber egal, wir waren da (noch immer keine Bären, aber Bisons waren wenigstens da).

Weiter ging’s (noch mal) über den Firehole Lake Drive, diesmal ohne Schnee und Bison). Auch hier ganz nett (White Dome Geysir) – Geblubbere, Gedampfe, Gezische).

Anschließend fuhren wir zum Fountain Paint Pot. Diverse Geysire säumten unseren Weg, nachdem wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten. Vom Geysir über Mudlöcher war alles vorhanden. Besonders eindrucksvoll waren die abgestorbenen Bäume.

Auf der Weiterfahrt stand plötzlich ein Bison auf der Straße. Eigentlich kein Problem, denn wenn alle schön langsam sind, ist alles ok. Mein Schisser Bea unkte zwar rum, machte dann aber doch Fotos aus dem Auto („die sehen total blöd aus“).

Aber dann kam der „große“ Wurf: Ein bislang gesperrter Rundweg war offen und wir fuhren den Firehole Canyon Drive lang. Die Firehole Falls waren hübsch, aber die Squirrels waren hübscher. Aber fotografier’ die mal. Die wuseln durch die Gegend, dass es eine wahre Pracht war. Aber „irgendwann kriegen wir Euch“, hähä.

Dann fuhren wir zu den Artist Paint Pots. Ein Fußweg führte uns hoch und runter durch den Wald (ohne Bären), aber ohne, dass wir in Aaah und Oooh ausbrachen. Kleine Anmerkung am Rande: Wir sind sehr kurzatmig und bei Peter klopft nachts schon mal das Herz ganz schön schnell. Da wir nicht ganz untrainiert sind, führen wir es auf die Höhe (>2000 Meter) zurück.

Dann ging’s zum Steamboat Geysir im Norris Geysir Basin. Toll, aber seit dem letzten Ausbruch 2005 dümpelt er so vor sich hin – und wegen uns brach er auch nicht aus !

Die Weiterfahrt zum Yellowstone Lake war ereignislos, sieht man mal von dem Stop ab, bei dem eine Menschentraube durch ein Fernglas ein Pünktchen am Horizont als Grizzlymama plus zwei Bärenkinder identifiziert hatte.

Auch der Rest war langweilig, weshalb mein Bealein öfters mal Augenpflege betrieb.

Bei der Unterkunft trennten sich unsere Wege: Peter suchte die beste Stelle für ein Foto des Old Faithful und Beatrice ging den Rundweg um diesen Geysir ab.

Nach Einkauf von Käse (mit Chilischoten – der war sehr würzig) und Dauerwurst besuchten wir noch einen Bildervortrag eines Rangers im Visitor Center über die Schönheit des Yellowstone Parks. War sehr schön !

Nach dem Duschen gab’s wieder Brezeln, Käse und Wein.

 

Mittwoch, 01.06.2011

Früh waren wir wach und deshalb nutzten wir die Gunst (und das schöne Wetter), packten und gingen ein letztes Mal frühstücken im Yellowstone Park. Gut, dass Peter die Kamera mitgenommen hatte, denn bei tollem Himmel brach Old Faithful bilderbuchmäßig aus.

Nach dem Frühstücken (es gab – Haferschleim J) und Auschecken fuhren wir Richtung Norden. Aber schon bald gab es einen Fotostop, denn eine Herde Bisons mit Jungtieren lagerten neben der Straße. Supi, und das bei Sonnenschein.

Nur kurz währte die Weiterfahrt, denn ein Elchbulle mit großem Geweih graste neben der Straße. Also wieder Kamera raus und Fotos machen.

Kein Bär bremste unseren weiteren Weg nach Mammoth Hot Springs L. Dort angekommen, liefen wir die Wege ab, machten beeindruckende Fotos und hatten dann genug von Geysir und Co.

Nach einem Tankstop in Gardiner befuhren wir Montanas Erde (Beatrice nahm am Yellostone River gleich Sand mit). In Livingstone ging’s auf die I 90 West Richtung Seattle. Die Fahrt auf der stellenweise total leeren Interstate verlief problemlos. In Butte gönnten wir uns einen Kaffee und Muffin. Vor der Grenze nach Idaho kamen wir in ein Gewitter, welches nicht von schlechten Eltern war.

Nach einem Tankstop in St. Regis (Montana) fuhren wir noch 40 Meilen über den Pass und waren in Idaho (und damit eine Stunde früher wegen des Zeitzonenwechsels). Dort suchten wir in Wallace ein Motel, um anschließend jeder eine super leckere (aber viel zu große) Pizza zu essen.

Im Motel suchten wir per Internet erfolglos eine bezahlbare Unterkunft in Seattle. So werden wir dann halt auf Verdacht in Seattle suchen. Peter freut sich schon auf den Verkehr und die Parkplatzsuche L.

 

Donnerstag, 02.06.2011

Früh sind wir aufgewacht, haben gepackt, einen Kaffee im Zimmer gekocht und sind bei dunklen Wolken losgefahren.

In Coeur d’Alene haben wir kurz die Interstate verlassen, damit Beatrice am Seeufer Sand aus Idaho mitnehmen konnte. War zwar kein Sand, sondern Lehm, aber egal.

Der Bundesstaat Washington empfing uns mit viel Verkehr, da wir genau rechtzeitig in den Berufsverkehr von Spokane kamen. Aber der Verkehr ist mitnichten mit dem Bonner Berufsverkehr zu vergleichen. Es waren zwar viele Autos, aber es lief ohne Stopps.

Frühstücken und eine Pause einlegen wollten wir in Moses Lake, denn auf der Landkarte sah es ganz nett aus. Wir fuhren auch ab, aber außer Stadtverkehr sahen wir keinen See. Also wieder auf die Interstate, zweimal den See queren und weiter gings bis nach George, wo wir bei Subway ein Frühstück einnahmen. Auch das Auto bekam sein Frühstück in Form eines aufgefüllten Tanks und weiter ging die Fahrt. Der Bundesstaat Washington ist ziemlich langweilig, was die Landschaft angeht: sanfte Hügel, Weiden, Felder und Steppe. Kaum Häuser...mmh, also nix besonderes. Erst am Columbia River war der Blick in die Schlucht im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, denn ein sehr starker Wind wehte uns auf dem Weg zum Aussichtspunkt fast vom Trail weg. War schon beeindruckend, der Blick in die Schlucht.

Kurz vor Seattle in Issaquah fuhren wir zu einer Touristinformation, um Karten und Tipps für Seattle zu bekommen. Das Gespräch mit der Dame am Schalter war zwar nett, aber wenig erhellend.

Seattle empfing uns um 15 h mit viel Verkehr. Also suchten wir im Stadtgebiet Capitol Hill eine ruhigere Querstrasse, um nach B&B Ausschau zu halten. Um es kurz zu machen: B&B sind nicht ausgeschildert, überhaupt sind B&B nicht wie bei uns Privatzimmer, sondern (meist) luxuriöse hotelähnliche Anwesen ohne Ausschilderung nach außen. Also war außer nervigem Herumfahren nix los. Bei einem Hotel fragte Peter nach freien Zimmern. Die erste Nacht sollte 149 $, die zweite Nacht 179 $ und die dritte Nacht 299 $ kosten (Später erfuhren wir, dass an diesem Wochenende die britische Band U2 spielt und ein Basketball-Match stattfindet). Da haben wir lieber verzichtet und fuhren nach weiterem Suchen leicht genervt zur Touristinformation in Downtown.

Parkplatz bei der Touristinformation am Straßenrand – Fehlanzeige ! Und einfach kurz hinstellen – davor warnte uns ein Polizist. Ruckzuck gibt es ein Ticket und der Abschleppwagen kommt auch gleich. Also fuhren wir ins Parkhaus (die halbe Stunde 7 $ !) und gingen in die (kleine) Touristinformation. Dort erfuhren wir, dass nur noch am Flughafen Zimmer zu einem vernünftigen Preis zu bekommen sind. Aber wir wurden getröstet, dass von dort regelmäßig der Lighttrain nach Seattle verkehrt, von daher brauchen wir kein Auto und können uns trotzdem frei bewegen. Die Nacht im Best Western Airport Executel kostete im Durchschnitt 98 $ (plus Tax) einschließlich Frühstück und freiem Parken. Das haben wir dann gebucht, denn mittlerweile war es 17:30 h und unsere Lust auf weiteres Suchen war Null.

Die Wegbeschreibung zum Hotel druckte uns die nette Dame auch gleich aus und ab ging’s durch den Feierabendverkehr von Seattle Richtung Hotel. Mit viel Aufpassen und Schauen fanden wir es auch, checkten ein und kamen erstmal von unserem Adrenalinspiegel runter.

Nachdem Piti Tagebuch geschrieben hatte, gingen wir ins hoteleigene Restaurant, um dort Abendbrot zu essen. Das Völlegefühl nach dem gestrigen Pizzaessen vergessend, bestellten wir uns wieder je eine Pizza. Auch die war wieder ziemlich groß, aber sehr lecker (knuspriger Boden und nicht matschig). Dazu gab’s Bier und zum Dessert nahm Piti einen doppelten Jack Daniels „on the Rocks“.

Super gesättigt, duschte Bealein und Piti machte aus dem Lehm aus Idaho eine brauchbare sandähnliche Form, indem er das Zeug erst mit Wasser verdünnte, dann mit dem Föhn trocknete und schließlich klein bröselte. Außerdem wusch er auch noch unsere Unterziehhemden – eben ein richtig guter Hausmann.

 

Freitag, 03.06.2011

Um 8 h weckte uns das iPhone. Nach Reinigung von Beatrice’ Kamera ging’s zum Frühstück. Reichhaltig und lecker !

Um 10 h hatten wir den Hotelshuttle zum Flughafen vorbestellt. Von dort fuhren wir mit dem Lightrail bis zur Haltestelle Westlake Center (11 $ für 2 Tagestickets) und stiegen in den Monorail (8 $ für 2 Hin- und Zurücktickets), um zur Spaceneedle zu kommen. Diese stammt noch von der Expo 1962. Der Erbauer wurde durch den Stuttgarter Fernsehturm inspiriert ! Die Fahrt hoch und wieder runter kostete erstmal 36 $ für uns. Schluck ! Aber der Blick von oben auf Seattle bei strahlend blauem Himmel (welcher uns den ganzen Tag begleiten sollte) war schon ganz nett. Von oben konnten wir ein Foto, welches unten beim Warten auf den Aufzug (ging eigentlich ruck-zuck) von uns gemacht worden war, per Mail an unsere Mailadresse senden.

Wieder unten, durchstromerten wir noch ein bisschen das ehemalige Expo-Gelände, verweilten ein wenig beim Springbrunnen und genossen das schöne Wetter.

Mit dem Monorail ging’s zurück in die Stadt (Downtown). Zunächst gingen wir zu Hertz und versicherten uns noch mal, dass eine Tour mit dem Leihwagen nach Kanada keine Probleme machen würde. Danach liefen wir zwei kleinen Menschenkinder zwischen den Hochhäusern umher und fühlten uns ganz schön klein. Und dabei hat Seattle noch nicht mal die höchsten Wolkenkratzer !

Im Columbia-Center fuhren wir in den 40. Stock zu Starbucks (gibt’s hier an jeder Ecke – kein Wunder, Starbucks kommt aus Seattle) und genossen den Blick auf die anderen Hochhäuser bei Frappuccino und Kuchen.

Nach weiteren Straßen mit Hochhäusern und vorbei an Bäumen, welchen gestrickte bunte Leggins (!) angezogen worden waren, gingen wir mehr zufällig in das Klondike-Museum. Goldsuchen unter den damaligen Bedingungen wäre nichts für uns gewesen. Und nur 50 von 100.000 Goldsuchern wurden wirklich reich. Die anderen starben oder fanden nichts. Beim Glücksraddrehen gehörten wir auch nicht zu den 50 Glücklichen. Also bleiben wir halt Beamte – lieber reich und glücklich als arm und krank.

Danach gingen wir nach Chinatown. Verwöhnt von Chinatown in San Francisco waren wir doch sehr enttäuscht, denn dieses Chinatown hatte kein Flair !

Also zogen wir gleich zur Waterfront. Trotz der doppelstöckigen Stadtautobahn direkt an der Waterfront war es hier ganz hübsch. Wir sind bis fast zum Ende gegangen, denn irgendwann wurde es sehr industriemäßig.

Zwei Bier ließen uns den Tag und die Sonne noch mal genießen, ehe wir zum Abendessen in „The Crab Pot“ gingen. Spezialität hier ist, dass allerlei Meeresgetier, Kartoffeln und Mais auf den Tisch geleert wird und die Gäste mit den Fingern essen. Da Beatrice kein Fan von Seafood ist und Peter nicht auf Mais steht, haben wir als Vorspeise Sauerteigbrot mit Butter, eine Auster in würziger Soße (Peter) und eine Fischsuppe (Beatrice) gegessen. Danach gab’s Lachs für Beatrice und Krabben für Peter. Soweit, so gut. Das Beste war aber, dass die Bedienung nach dem Essen kam und sagte, dass wir nichts zu bezahlen brauchten, da wir doch so lange auf das Essen warten mussten (hat vielleicht 20 Minuten gedauert und war kein Problem für uns). Bei dieser netten Überraschung sagten wir nicht nein, gaben der Bedienung 5 $ Trinkgeld und gingen.

Der Lightrail brachte uns wieder zum Flughafen, wo Peter das Hotel wegen eines Shuttle-Service anrief. Dieser kam auch (relativ) schnell und brachte uns zurück in unser Hotel. Dort war noch schreiben, lesen und waschen angesagt, ehe wir müde ins Bett sanken.

 

Samstag, 04.06.2011

Bei super Sonnenschein begannen wir wie üblich unseren Tag mit einem Frühstück. Anschließend ging’s per Shuttle zum Flughafen und mit dem Lightrail in die Stadt. Zuerst marschierten wir zum Klondike Gold National Park, damit Beatrice ihren Stempel bekam. Anschließend liefen wir zum Markt und durchstromerten diesen eine ganze Weile. Vom Fischhändler über Blumenhändler, Kramhändler und Fressbuden war alles vertreten. Auch Musikanten spielten auf – und schon hatte Peter eine CD mehr.

Mittlerweile war es nachmittags geworden und wir gingen zum Pier 56 (?), um einen Locks Cruise zu buchen. War zwar nicht ganz billig ( 82 $ für uns beide), aber 2,5 Stunden Bootsfahrt, beginnend auf dem Union Lake (Süßwasser), anschließend Schleusung in den Pazifik und Fahrt zur Downtown von Seattle war es uns wert.

Vor der Abfahrt stärkten wir uns noch schnell bei Fish’n Chips (Beatrice) und Rieseneiswaffel (Peter).

Nicht zuletzt wegen des sagenhaften Wetters, von dem die Seattlianer selbst schwärmten („Das erste schöne Wochenende dieses Jahr“), war es ein tolles Erlebnis. Wasserflugzeuge konnten wir beim Starten und Landen beobachten, das Hausboot aus dem Film „Schlaflos in Seattle“ kam uns vor die Linse, Seelöwen räkelten sich auf einer Boje, den Mount Rainier konnten wir dank des tollen Wetters bestens sehen und die Skyline samt dem Expo-Gelände kam grandios näher – also alles superschön.

Anschließend gingen wir wieder in das Restaurant von gestern (The Crab Pot). Beatrice hatte Thunfischsalat (Peter „musste“ fast den gesamten Thunfisch essen, da dieser zum Teil noch roh war => lecker !!!) und Krabbensalat (Peter durfte ihn essen, da dieser mit Selleriestangen und scharfer Tabascosoße angemacht war). Peter schwelgte in Austern (hmmm) und Sauerteigbrot. Damit das Bealein satt wurde, bestellte sie sich noch einen Irish Coffee und den Erdbeer-Rhabarberkuchen mit Eis. Langer Rede, kurzer Sinn: Der Kuchen, der dann kam, hätte für vier gereicht. Also half Peter ganz „selbstlos“ beim Essen.

Heute mussten wir bezahlen. Anschließend ging’s wieder per Bahn und Shuttle ins Hotel, wo wir uns vor dem Schlafengehen noch jeder einen Jack Daniel’s gönnten.

 

Sonntag, 05.06.2011

„The same procedure as every day.“... Zunächst gab es wieder ein ausgiebiges Frühstück. Heute Morgen war allerdings der Teufel los und es dauerte ein Weilchen, ehe wir einen Platz zum Sitzen erhaschen konnten. Gut gesättigt, verstaute Peter die Koffer und Beutel im Auto und dann checkten wir aus.

Auch das Auto bekam noch sein Frühstück, bevor wir uns „straight ahead“ auf nach Kanada machten. Dabei fuhren wir nochmals durch Seattle und konnten einen vorerst letzten Blick auf Mt. Rainier und die Skyline werfen.

Die Fahrt war – genau wie der Grenzübertritt (wir bekamen einen neuen Stempel in unsere Pässe) – völlig problemlos.

In Vancouver gerieten wir in einen Stau, da auf der Brücke hinter dem Stanley Park zwei Unfälle waren. Aber dann ging es ruck-zuck und wir waren bei der Unterkunft namens „Thistle Down House“. Ein liebevoll eingerichtetes Haus, eben so, wie wir es von Umfulana kennen und lieben.

Zunächst genossen wir den schönen Garten und die Sonne bei einer Tasse Kaffee und einer Pfeife. Danach gab uns die Gastgeberin Tipps für Vancouver.

Da die Capilano Suspension Bridge direkt neben der Unterkunft liegt, machten wir uns auf den Weg. Peter nutzte seinen Studentenausweis und Beatrice kam über die AAA-Karte verbilligt rein. Allerdings waren es immer noch über 60 $ für uns beide !

Die Anlage besteht aus mehreren Teilen: Der (berühmten) Hängebrücke, mehreren Totempfählen, einem Skywalk ähnlich dem Grand Canyon (einschließlich dem Glasboden) und einem Treetop-Walk. Die Hängebrücke ist so lang wie 2 Jumbojets von Flügelspitze zu Flügelspitze und 70 Meter hoch. Sie schwankt, aber wir hatten dennoch ein sicheres Gefühl (nicht nur, weil ein Aufpasser da ist, um übermütige Wackler zu bremsen). Der Treetop-Walk war ganz nett. Auch der Skywalk machte Spass, wobei Peter sich gleich wieder (fast) auf den Rand des Geländers setzen musste, damit das Foto spektakulärer wurde J.

Nach 1,5 Stunden hatten wir genug gesehen und gingen zur Unterkunft zurück. Da wir noch die Chips, die Salsa, den Wein und das getrocknete Beef hatten, machten wir es uns auf der Veranda gemütlich, um den lauen Abend zu geniessen. Leider reichte der Wein nicht und so mussten wir noch eine Flasche kanadischen Weins von den Gastgebern kaufen.

Gut gefüllt ging’s dann ins Bett.

 

Montag, 06.06.2011

Nach einer Nacht in weichen Federn wachte Beatrice mit Schulterschmerzen auf. Die kleine Prinzessin auf der Erbse J.

Das Frühstück war nicht First Class, sondern First Class de Luxe. Nach den Cereals gab es heiße Aprikosen in Zimtsosse und anschließend Hühnchen mit Gnocchi. Abgerundet wurde dieses Essen mit Toast und Marmelade. Mmmmh, lecker !

Anschließend fuhren wir mit dem Bus und Wasserbus nach Vancouver. Wir kamen in Gastown gerade rechtzeitig an, um die berühmte dampfbetriebene Uhr in Aktion zu sehen.

Danach ging’s vorbei an vielen Wohnungslosen (müffel, müffel) nach Chinatown. Viel schöner als in Seattle konnten wir hier chinesische Läden besichtigen und das Ganze krönen durch einen hübschen Spaziergang in einem kleinen chinesischen Park. War wirklich wunderschön und entspannend.

Auf unserem Weg nach Yaletown kamen wir an den die Silhouette von Vancouver bestimmenden Wohntürmen vorbei. Hochhaus neben Hochhaus – und alles Wohnungen ! Wem es gefällt !

Yaletown selbst war nicht so beeindruckend (hier wurden ehemalige Lagerhallen der Eisenbahn zu Shops und Restaurants umgearbeitet), weshalb wir lieber einen kurzen Spaziergang an der Waterfront machten und uns danach bei Starbucks einen Frappuccino in der Sonne gönnten.

Anschließend gingen wir die Robson Street entlang mit einem Abstecher in die Granville Street – Einkaufsläden neben Einkaufsläden, einschließlich eines Fotogeschäftes. Da heute ein wichtiges Eishockeyspiel der Canucks aus Vancouver stattfand, war die ganze Stadt aus dem Häuschen. Alle liefen in blauen Hemden herum. Der Abschuss aber war ein VW Käfer, welcher aufgrund des Schmucks kaum noch als solcher erkennbar war.

Über die Denman Street gelangten wir an den Coal Harbour Quay. Bei „The Mill Marine Bistro“ stärkten wir uns mit lecker Essen und Bier, ehe wir wieder mit dem Wasserbus und dem Bus in die Unterkunft fuhren. Dort erwartete uns eine nette Überraschung: Da Beatrice heute morgen die Dusche schuldlos beschädigt hatte und wir deshalb in unserem bisherigen Zimmer „Sweet Tibby’s„ nicht mehr duschen konnten, bekamen wir die Suite „Under the apple tree“. Alles nur vom Feinsten mit offenem Gaskamin, Whirlpoolwanne.....

Ein Absacker auf der Veranda beschloss den Abend. Und dann schliefen wir ganz lieb ein.

 

Dienstag, 07.06.2011

Der Himmel zeigte sich nach dem Aufstehen bewölkt. Auch die Temperatur war nicht mehr so hoch.

Das Frühstück war wieder exquisit, aber eben anders als die normalen Frühstücke, die wir bisher gewohnt waren.

Zum Glück hörte Bealein auf ihren Ehemann und zog sich warm an – und es war immer noch zu frisch für die Temperatur, die uns in der Stadt erwartete ! Als es auch noch leicht zu regnen anfing, gingen wir zuerst in die Kathedrale (nix besonderes) und anschließend in ein Shopping-Center. Beatrice kaufte sich dort noch ein langärmliges Hemd von Icebreaker. Während sie es sich auf dem Damenklo umzog, wurde ich Zeuge, wie hier mit Ladendieben umgegangen wird: Eine gut gekleidete Chinesin wurde in Handschellen von den Kaufhausdetektiven durch das Kaufhaus geführt !

Warm angezogen gingen wir zum Fahrradverleih, da mittlerweile der Himmel nicht mehr ganz so grau aussah. Wir mieteten ein Tandem ! Nach kurzer Eingewöhnung und aufgrund des mittlerweile fast wolkenfreien Himmels wurde es uns doch ganz gut warm durch die Fahrt. Also hieß es für Beatrice: Ausziehen des warmen Unterhemdes. Unterwegs besichtigten wir die Totempfähle im Stanley-Park und umrundeten die Insel einmal komplett. Kurz vor Schluss entdeckte Beatrice noch einen Waschbären. Peter also los zum Fotografieren. Ganz nah ließ das Tier einen heran – um plötzlich (mit noch 2 anderen Waschbären) loszuflitzen, da ein älterer Mann Futter für diese hatte. Also waren die Kerlchen wohl doch nicht so wild.

Anschließend fuhren wir entlang der Uferlinie hin zur Granville Island. Unterwegs stoppten wir häufiger, da wir Fahrradfahren im „normalen“ Sattel gar nicht mehr gewöhnt sind. Außerdem war das Fahrrad nicht das Bequemste !

Der Markt auf Granville Island war ganz nett (aber der in Seattle war schöner). Wir stärkten uns mit Blaubeerkuchen und Kaffee und fuhren zum Verleiher zurück.

Nach Rückgabe des Tandems (ist wohl nicht so für uns geeignet) kauften wir in einem Liquorshop noch Wein, Whisky und Southern Comfort für die kommenden Abende ein. Danach liefen wir noch einmal zum Kamerashop, welcher aber schon geschlossen hatte.

Abendessen gab es in einer Sportsbar (Burger), ehe wir wieder mit dem Seabus zurück fuhren. Leider mussten wir dann noch auf unseren Bus zur Unterkunft warten, sodass es nach 21 h war, ehe wir wieder in unserer Unterkunft waren.

Ein Portwein beschloss den Abend.

 

Mittwoch, 08.06.2011

Nach einem schönen Aufwachen gab’s zum letzten Mal das leckere Frühstück. Dann ging’s auf die Piste – zuerst Highway 1 und dann Highway 3, da dieser bärensicher sein sollte. Das Wetter begann super, trübte sich dann allerdings ein.

Auf dem Highway 3 sahen wir dann auch 3 Bären direkt am Straßenrand. Peter ist bald ausgeflippt vor Freude und machte jede Menge (gar nicht mal so schlechte) Fotos.

Irgendwann kamen wir an den Okanagan Lake und fuhren diesen teilweise im Regen entlang. Die Unterkunft in Kelowna zu finden war gar nicht so einfach, denn die von UMFULANA angegebene Abzweigung zur Glenmore Road war nicht ausgeschildert. Nach einem kleinen Umweg stellten wir fest, dass wir zuerst in die Spall Road abbiegen mussten, welche nahtlos in die Glenmore Road überging.

Dann war es total einfach und die Begrüßung durch die Gastgeberin sehr herzlich. Nach einer Stärkung mit Tee und Kuchen fuhren wir Einkaufen, da wir in der Unterkunft essen wollten (also heute keine Burger etc.). Gestärkt mit Wein, Käse, Brot und Beefjerkey und anschließend als Absacker einem Whisky ging’s für Beatrice heia. Peter wusch noch die Wäsche und durfte dann auch schlafen gehen.

 

Donnerstag, 09.06.2011

Toller Sonnenschein, ein leichter Wind – und schon fiel uns das Aufstehen leicht !

Das Frühstück war lecker – es gab auch die von UMFULANA gelobten Scones !

Nach dieser Stärkung fuhren wir zunächst zur Winzerei Calona. Diese konnten wir allerdings nicht besichtigen; lediglich ein Shop war offen. Also fuhren wir gleich weiter zur Winzerei St. Hubertus. Aber auch hier: nur Shop-„Besichtigung“. Da die Winzerei CedarCreek von außen denselben Eindruck machte, hielten wir erst gar nicht an, sondern fuhren gleich zur Summerhill Pyramid Winery. Und hier gab es eine Besichtigung (5 $ pro Person). Führung war ganz nett. Was die Winzerei aber neben der biologischen Herstellung ausmacht, ist die Lagerung der Weine in der Pyramide. Fast gleichbleibende Temperaturen trotzdem alles überirdisch ist und außerdem – die Energiefelder in der Pyramide sind viel besser für den Wein als ein Keller. Ok, wenn’s hilft !?!

Anschließend war die Weinprobe. Die Weine waren nicht so unser Geschmack. Dafür sind wir anschließend noch über das Gelände gegangen und haben hübsche Fotos gemacht.

Das tolle Wetter ausnutzend fuhren wir dann zum Myra Canyon, um die stillgelegte Bahnstrecke zu erkunden. Ein Fahrradverleih war auch dort, und so mieteten wir zwei Mountainbikes und fuhren die 12 km lange Strecke hin und zurück (also insgesamt 24 km). 16 Holzbrücken und 2 Tunnel gab es auf jeder Strecke zu über- bzw. unterqueren. War ein schönes Erlebnis. Kleine Anekdote am Rande: Unterwegs fragten wir einen Radler, ob er ein Bild von uns machen könne. Als Antwort kam: „I would be happy to do that“. So eine Antwort hätte Peter auch immer gerne von Bealein.

Nachdem wir wieder in Kelowna waren, fuhren wir noch kurz zur Mission Hill Winery – natürlich nutzten wir voll den Stau aus, welcher sich aufgrund einer Baustelle an der Brücke gebildet hatte L. Der so gelobte Blick von der Winery war – nicht schlecht, aber ein Kracher war es nicht.

Wieder in der Unterkunft stärkten wir uns (endlich) mit Brot, Käse, Würstchen und Rotwein. Anschließend kam noch Clair als Besitzerin des B&B dazu und wir hatten einen lustigen Abend.

Danach ging’s heia.

  

Freitag, 10.06.2011

Nach dem oppulenten Frühstück (es waren sogar Nürnberger Bratwürste dabei !) gab es eine sehr persönliche Verabschiedung. Gleichzeitig gab Clair Peter das Rezept für die selbstgemachten und sehr leckeren Granola. Schade, dass es weitergeht, aber irgendwann müssen wir alle weiter.

Noch in Kelowna besuchten wir den Kamerashop und unterhielten uns lange mit einem Verkäufer. Wir durften sogar das Internet benutzen, um zu klären, ob Filter für Objektive hier billiger sind als in Deutschland. Waren sie nicht, weshalb wir uns verabschiedeten und losfuhren.

Der weitere Weg war ereignislos und so freuten wir uns bei leicht bewölktem Himmel auf den Glacier National Park. Beatrice suchte auch eine kurze Wanderung heraus.

Umso größer war die Enttäuschung, als wir zum einen keine Gletscher sahen und zum anderen alle Wege abseits des Highway gesperrt waren. Somit wurde es weder etwas aus der geplanten Wanderung noch aus atemberaubenden Ausblicken auf Gletscher u.a.

Wenigstens sahen wir einen Wolf in ein paar hundert Meter Abstand vor dem Auto den Highway queren.

In Kicking Horse angekommen, fuhren wir erstmal an der Abzweigung für die Unterkunft vorbei. Dann aber fanden wir sie sehr schnell. Das erste, was wir sahen, war ein Schild „Zu verkaufen“ am B&B . Was ist hier denn los ? Es war aber Betrieb, wenn auch nur ganz wenig, denn Saison ist hier nur anscheinend im Winter (Skilift) und von Ende Juni bis September.

Das Zimmer ist groß und sauber, aber die Begrüßung war lang nicht so persönlich wie in den bisherigen Unterkünften.

Wir machten uns erstmal Kaffee und schrieben Tagebuch.

Abends (wir haben 1 Stunde verloren wegen der Zeitverschiebung) gingen wir im Hotel lecker essen. Gleichzeitig sahen wir das Spiel der Canucks gegen Boston. Die Canucks gewannen und nun steht es für sie 3:2 nach 5 Spielen. Wenn die Canucks noch einmal gewinnen, geht der Eishockeycup (Stanley Cup) nach Vancouver.

Nach soviel Aufregung war uns noch nicht nach schlafen. Wir haben deshalb noch Backgammon auf dem Zimmer gespielt und vor dem Einschlafen .....

Trotz dieser „Ablenkung“ schliefen wir nicht so gut, da die Decke des Betts sehr warm war.

  

Samstag, 11.06.2011

Beim Aufstehen war der Himmel noch sonnig mit Wolken (ab nachmittags regnete es leider überwiegend).

Nach dem Frühstück fuhren wir wieder auf den Highway 1 Richtung Yoho-Park.

Gleich nach dem Parkeingang machten wir eine kurze Wanderung zu den Wapta-Falls (2,6 km einfacher Weg). War nicht schlecht, aber nichts Überragendes. Die Sonne brannte uns auf dem Rückweg ganz schön auf den Buckel, weshalb wir im Auto erstmal die Klimaanlage voll aufdrehten.

Die nächsten Stops legten wir bei der Natural Bridge (haben wir schon Beeindruckendere gesehen) und dem Emerald-Lake ein. Hier waren die Spiegelungen sehr schön, auch wenn es sich langsam immer mehr zuzog.

Anschließend ließen wir uns in der Touristinformation über den Park und Banff beraten. Gleichzeitig zahlten wir den Parkeintritt (20 $ für einen Tag, angeblich gibt es keinen Studentenrabatt für Peter, obwohl wir das im Internet (falsch) gelesen hatten. Unser anschließender Check ergab, dass der Studententarif nur bei Studentengruppen pro Student gilt).

Als Tipp gab man uns mit auf den Weg, statt dem Highway 1 die parallel verlaufende Parkway-Road zu nehmen, da dort mehr Tiere zu sehen seien.

Vor dem Parkway fuhren wir noch schnell an den Lake Louise, stiegen aber wegen des Regens nicht aus.

Lag es am Regen oder ich weiß nicht warum, jedenfalls sahen wir auf dem Parkway außer einem kleinen Vogel keine Tiere.

Die Unterkunft in der Stadt fanden wir sehr schnell und wurden auch gleich sehr nett begrüßt. Dieses B&B ist eines von der etwas gehobeneren Art, aber sehr hübsch.

Peter wusch erstmal Wäsche, ehe wir uns auf den Weg machten, Banff zu erkunden.

Bei sonnigem Himmel mit ein paar Wolken gingen wir zu den Bow Falls. Unterwegs liefen uns im Stadtgarten ein paar Hirsche über den Weg. So kamen wir doch noch zu unseren Tieren !

Die Falls sind nicht schlecht – in einer Schlucht rauscht das Wasser den Berg runter. Eigentlich sind es eher Rapids als Falls, da sie ja nicht bzw. kaum fallen.

Danach bummelten wir bei regnerischem Wetter (so schnell ändert sich das Wetter in den Bergen) noch ein bisschen durch die Geschäfte, ehe wir bei Tony Roma’s Seafood, Ribs & Steaks Spareribs aßen. Sehr lecker und würzig. Beatrice gönnte sich dann noch einen Cheesecake mit Erdbeersosse, ehe wir den Heimweg antraten.

In der Unterkunft duschten wir, tranken noch einen Absacker und heia.

  

Sonntag, 12.06.2011

Geweckt wurden wir vom Duft nach frischem Kaffee – nein, es war der Duft von Gebratenem. Anscheinend sind die anderen Gäste eher die Earlybirds, welche schon um 7:30 h ihr Frühstück mögen.

Wettervorhersage für heute ist Sonne mit Wolken.

Nach dem Frühstück fuhren wir an den drei Vermilion-Lakes entlang, um irgendwelche Tiere zu sehen. Aber außer ein paar Gänsen war nichts zu sehen. Dazu kam, dass es mittlerweile richtig regnete.

Also fuhren wir zunächst Richtung Lake Minnewanka. Unterwegs hielten wir an einem Rastplatz mit Aussicht auf den ehemaligen Ort Bankhead. Dort sieht man aber nichts mehr außer ein paar Grubenwägelchen.

Am Lake Minnewanka stoppten wir und sahen ein paar Tauchern zu, während das Wetter besser wurde und die Sonne immer mehr  die Oberhand gewann.

Auf der Weiterfahrt zum Lake Johnson sahen wir unterwegs eine Herde Bighornsheeps und konnten tolle Fotos machen.

Der Lake Johnson ist richtig hübsch und fotogen, aber wir trauten dem Wetter noch nicht. So fuhren wir den Loop noch mal, aber ohne irgendwelche Tiere zu sehen.

Anschließend fuhren wir zum Aussichtspunkt über den River Bow. Sah schon toll aus. Gleichzeitig konnten wir noch die (zwei) Hoodoo-Gruppen ansehen, welche malerisch in der Landschaft standen.

Nach Passieren eines Squirrels, welches minutenlang unbeweglich auf einem Stein stand (!) erreichten wir den Fenland-Trail, welchen wir entlang eines Flüsschens gemütlich auf ca. 2 km abgehen konnten. Das Wetter besserte sich immer mehr zum Sonnenschein und so beschlossen wir, über den Parkway-Drive zum Johnston-Canyon zu fahren.

Unterwegs sahen wir am Straßenrand einen Elchbullen mit ausladendem Geweih. Also anhalten und die übliche Tour mit Fotos ging los. Leider war Peter zu nah dran, so dass Beatrice die schöneren Fotos machen konnte.

Am Johnston-Canyon hieß es Wanderschuhe an und losmarschieren, um die beiden Falls zu sehen. Langer Rede, kurzer Sinn: Beide Falls sind es wert ! Da das Wetter sonnig war, gingen wir noch die restlichen drei Kilometer weiter (klingt easy, aber es geht ganz schön den Berg hinauf), um zu den Ink-Pots zu gelangen.

Irgendwann erreichten wir diese – und sie waren wirklich sehr schön, wie sie in der Sonne leuchteten !

Nach einer kurzen Pause marschierten wir zurück. 1,5 stunden später (ging ja auch fast alles bergab) waren wir wieder beim Auto und fuhren nach Banff zurück. Dort kauften wir im Supermarkt noch Käse und im Liquorshop Wein für das heutige Essen in der Unterkunft.

Nach dem leckeren Essen ging’s heia (aber ohne Duschen, da wir keinen Bock mehr hatten).

 

Montag, 13.06.2011

Heute wachten wir zu durchwachsenem Wetter auf. Das Frühstück war wie immer lecker, aber auch – wie immer – sehr viel. Beatrice ließ ihre Würstchen weg, denn die Blaubeerpfannkuchen mit Sirup und Schlagsahne waren auch so genug nach dem Obstsalat mit Früchten.

Danach fuhren wir auf dem Highway 1 zuerst zum Visitorcenter am Lake Louise, holten uns dort Tipps für unsere heutigen geplanten Aktionen (Wanderung entlang des Lake Moraine und Wanderung vom Lake Louise zum Teehaus („easy Hike with a little snow at the end“) wollten wir machen; weitere Aktionen z.B. Wanderung zum Gletscher am Lake Louise ging nicht, da die Wege wegen Lawinengefahr gesperrt waren), zahlten die Parkgebühr  und stöberten noch in einem Shop (dort gab es Artikel von Icebreaker, die wir noch gar nicht kannten), aber ohne etwas zu kaufen.

Auf der Fahrt zum Lake Moraine hielten wir fleißig Ausschau nach Bären und anderem fotogenem Getier, aber wir sahen nichts.

Der Lake Moraine war noch halb zugefroren, was aber nur die Fotografierlust steigerte. Deshalb waren wir auch ganz schön lange unterwegs (trotz der eigentlich kurzen Strecke), bis wir wieder am Auto waren. Die Rückfahrt zum Lake Louise verlief ebenso wie die Hinfahrt ereignislos.

Am Lake Louise wanderten wir auf einem zu Beginn sehr schönen und moderat ansteigendem Weg. Unterwegs hatten wir tolle Ausblicke auf den türkis schimmernden Lake Louise. Später dann begann es zu regnen und damit ging auch die mäßig warme Luft. Wir hatten nur ein Hemd an und uns wurde immer kälter (im Zimmer liegt genügend warme Icebreaker-Unterwäsche, aber dort hält die länger). Später kamen noch Modder auf dem Weg und Eisplatten dazu – also nicht ganz so, wie die Dame in der Touristinformation beschrieben hatte.

Gut gekühlt erreichten wir mit einem Zwischenstopp am Mirror-Lake das Ziel Teehaus und fanden nach etwas Warten auch einen Platz drinnen zum Aufwärmen. Die bestellten Teesorten verwechselte der Kellner und so wunderte sich Beatrice, warum ihr Pfefferminz-Ingwer-Tee schwarz wurde und Peter wunderte sich, warum der Earl-Grey-Tee grünlich war.

Wieder aufgewärmt, gingen wir die andere ausgeschilderte Strecke zum Mirror-Lake zurück, da diese 100 Meter kürzer war. Sie war nicht nur kürzer, sondern auch schneetechnisch und von der Steilheit her viel schwieriger. Toll ! Aber getreu dem Motto „Gelobt sei, was hart macht“ standen wir dieses Teilstück durch. Zum Dank riss der Himmel auf und die Sonne ließ sich ab und zu blicken. Da wurde uns doch gleich wieder wärmer !

Vom Lake Louise aus fuhren wir den Parkway entlang, um vielleicht doch noch Tiere zu sehen.

Irgendwann sahen wir auch viele Autos am Straßenrand (gutes Zeichen) und siehe da: Zwei Grizzlybären liefen auf den Schienen parallel zur Straße entlang. Leider waren viele Bäume im Weg, so dass wir nicht viele gute Fotos machen konnten. Außerdem war ein Ranger immer in der Nähe und verhinderte mit seiner Anwesenheit, dass die Fotografen den Grizzlies in den Wald folgten.

Als nächstes Highlight sichteten wir einen Schwarzbären direkt neben der Straße. Supi !

Dann saß ein Fuchs fotogen am Straßenrand und anschließend grasten noch einige Elk’s am Straßenrand, die wir auch vor die Linse bekamen. Das war tolllllllllll !

Danach kam nichts mehr und wir fuhren in die Unterkunft, machten uns frisch und gingen in die Banff Avenue Brewerie zum Abendessen. Die Canucks verloren 5:1 und so gingen wir nach dem Essen (zuerst drei kleine Miniburger mit Entenfleisch und anschließend leckerer Salat (Derkys Legitimate Salad) mit selbstgebrautem Bier) in die Unterkunft, duschten, schrieben Tagebuch, planten den morgigen Tag und nach einer süßen Unterbrechung => heia.

 

Dienstag, 14.06.2011

Nach dem wie immer üppigen Frühstück (wir konnten es beim Aufwachen schon riechen, dass es heute gebratene Kartoffeln geben würde) nutzten wir den halbwegs blauen Himmel und fuhren über den Highway 1 zunächst nach Lake Louise. Dort kauften wir im Outdoor-Shop ein paar Icebreaker-Teile und tankten, ehe wir auf dem Icefields-Parkway nach Jasper fuhren. Zu Beginn des Parkways wurden wir auch (zum ersten Mal) kontrolliert, ob wir die Parkgebühren bezahlt haben.

Wir stoppten bei allen von der Touristinformation empfohlenen Haltepunkten (Crowfoot Glacier, Bow Lake, Peyto Lake (kleiner Hike mit hübschen Fotos, Mistaya Canyon (ebenso kleiner Hike zu einem beeindruckendem Wasserfall zwischen engen Felsen hindurch). Beim Rampart-Creek stoppte unsere Fahrt ein Schwarzbär, welcher abseits der Straße graste. Bei den Weeping-Walls genossen wir das schöne Wetter und stärkten uns erstmal. Tolle Bilder konnten wir dort machen !

Der empfohlene Bridal Veil Falls entpuppte sich als langweiliges Wasserfällchen.

Im Icefield Center waren wir nur kurz und entschieden uns dann, weiter zu fahren und keine Tour durchs Eis zu machen. War auch gut so, denn kurz hinter dem Icefield Center stoppten unsere Fahrt zwei Bighornsheeps, welche die Straße für ihre Revierkämpfe benötigten.

In Jasper angekommen, fanden wir die Unterkunft recht schnell. Nach einer netten Begrüßung bezogen wir unser Zimmer – eigentlich eine Ferienwohnung im Souterrain mit Frühstück zum Selbermachen. Ein bisschen haben wir nach all dem Luxus schon geschluckt !

Aber auf die Frage, wo wir Abendessen könnten, wurden wir gleich zum BBQ eingeladen – und es wurde ein lustiger Abend mit Annelies, einem deutschen und einem englischen Pärchen.

Spät ging es heia.

 

Mittwoch, 15.06.2011

Heute machten wir uns selbst unser Frühstück, denn die Zimmerwirtin stellt nur die Utensilien bereit. Macht (heute) nichts, denn wir sind noch satt von gestern. So gab es Kaffee, Obstsalat und Cornflakes mit Milch.

Danach fuhren wir zur Touristinformation und holten uns Detailpläne für die Umgebung. Briefmarken konnten wir bei der Post keine kaufen, da die Postangestellten wegen Streiks ausgesperrt waren.

Danach fuhren wir bei durchwachsenem Wetter zuerst zum Maligne Canyon und machten dort die Wanderung zu den 5 Brücken. Die 6. Brücke sparten wir uns, da dies eine Waldwanderung ohne spektakuläre Ansichten bedeutet hätte.

Danach fuhren wir über den Lake Medicine zum Lake Maligne und machten dort eine kurze Wanderung. War nichts besonderes, da es hauptsächlich durch den Wald ging. Ausnahme war der (Mini-)Lake Moose, aber insgesamt waren wir nicht berauscht. Wir fuhren deshalb wieder Richtung Jasper. Unterwegs war ein Schwarzbär am Straßenrand und wir konnten sehr schöne Fotos machen. Vorallem dank Peter’s neuem Supertele gab es einige sehr schöne Bären-Blumen-Bilder.

Von Jasper aus fuhren wir zum Cavell Lake. Eigentlich sollte die Straße dorthin noch gesperrt sein, aber wir sahen keine Barriere und so wagten wir die 14 Kilometer zum See und den beiden Gletschern Angel und Cavell. Es war die richtige Entscheidung, denn selbst die Sonne kam hinter den Wolken vor und ließ uns schöne Fotos machen. Peter fand (dank Beatrice’ Hilfe) einen Kameragurt – klar, dass er diesen mitnahm (wer weiß, wofür er gut ist).

Auf dem Rückweg sahen wir wieder einen Schwarzbären, aber diesmal in der Baumkrone schlafend. Heiß ! Ein paar Fotos waren drin, bevor das Licht zu schlecht wurde.

In der Unterkunft kochten wir uns heiße Schokolade und machten uns ein paar Toastbrote. Danach war Schreiben angesagt.

Anschließend gingen wir in die Stadt, um zu essen und das letzte Spiel der Canucks gegen Boston anzusehen. Alle Restaurants waren übervoll oder der Geräuschpegel war so hoch, dass wir weitergingen. Endlich fanden wir ein Restaurant mit Platz und lecker Essen (Beatrice genoss sichtlich den Nachtisch mit geschmolzenen Marshmellows). Aber das Spiel war nicht so ganz der Kracher: Die Canucks verloren 4:0. Damit war in Kanada keine Fete angesagt. (Später hörten wir in den Nachrichten, dass es in Vancouver Ausschreitungen gegeben hatte.)

 

Donnerstag, 16.06.2011

Da heute Regenwetter angesagt war, hatten wir keine Eile mit dem Aufstehen. Nach dem selbstgemachten Frühstück gingen wir bei Regen nach Jasper (ist ein ganz kleines Städtchen), stockten unseren Bestand an Icebreaker-Wäsche auf, sahen uns ein bisschen um und bestaunten in einem Schmuckladen den Ammolite-Schmuck. Sieht super aus, aber ein Ring, welcher Peter gefiel, war leider zu groß (und das Abändern hätte bis zu vier Wochen gedauert).

Danach gingen wir wieder bei Regen in die Unterkunft, wo Peter mit dem Fön die Schuhe trocknete (dauerte den ganzen Tag). Wir lasen, schauten unsere bisherigen Bilder am PC an, tranken Tee und ließen den Tag ganz ruhig angehen. Später gingen wir dann bei Regen und diesmal mit (trockenen) Wanderschuhen noch mal in das Städtchen und kauften für das Abendessen ein.

Nach dem Abendessen spielten wir Backgammon, bis Annelies auf ein Glas Wein runter kam. Es wurde dann fast Mitternacht, bis wir ins Bett kamen.

 

Freitag, 17.06.2011

Heute standen wir bei leichtem Regenwetter auf, frühstückten Haferbrei (gestern im Supermarkt gekauft) mit Milch und Obst, packten, verabschiedeten uns herzlich von Annelies und fuhren los. Schon bald hörte der Regen auf und die hohen Berge traten zurück. An der Grenze zu British Columbia konnten wir die Uhr wieder um eine Stunde zurückstellen.

Plötzlich sah Beatrice einen (jungen) Schwarzbären am Straßenrand. Er richtete sich sogar auf. Doch bis wir die Kameras schussbereit hatten, fuhren zwei laut knatternde Motorräder vorbei und verscheuchten das Bärchen. Menno !

Unterwegs war eine Ausschilderung mit Bildern von Bären für eine Fluss-Safari. Wir folgten also dieser Ausschilderung, um und dort zu erfahren, dass pro Person für die einstündige Bootsfahrt 80 $ fällig werden. Wir haben dann darauf verzichtet und sind weiter nach Clearwater gefahren. Am frühen Nachmittag waren wir da und gingen zunächst in das Visitor Center.

Bewaffnet mit einem Parkplan fuhren wir los. Zunächst hielten wir beim Spahats-Fall und erreichten diesen nach einem kurzen Fussweg. Das Wetter war unbeständig. Manchmal regnete es leicht, aber meist war es trocken. Nur die Mücken waren mehr als lästig. Beatrice schützte sich, indem sie die Regenjacke mit Kapuze fest schloss und sonst mit dem Schirm wedelte, um Peter auch zu schützen.

Die Spahats-Falls waren schon sehr beeindruckend. Nach den obligatorischen Fotos ging’s weiter. Und schon sahen wir einen hellbraunen Bären am Straßenrand ! Die Fotogelegenheiten waren mäßig, da der Bär immer halb von Gras verborgen war. Aber schön war es trotzdem.

Als nächsten Punkt fuhren wir die ungeteerte Straße zum Green Mountain Tower hoch. Die Aussicht war aber – nicht zuletzt durch den in diesem Moment durchziehenden Regen – mäßig, weshalb wir gleich wieder weiter fuhren.

Die Dawson-Falls waren unser nächstes Ziel. Zuerst sahen wir vom Parkplatz aus nur Rapids unter der Straßenbrücke und hielten diese für die Dawson-Falls. Aber zum Glück gingen wir den Weg – verfolgt von Myriaden von Mücken – weiter und standen dann vor den wirklichen Dawson-Falls. Und das war wirklich ein Wasserfall ! Die Strömungsgeschwindigkeit war beeindruckend. Lästig waren nur die Mücken.

Nach diesem Wasserfall kam das Highlight der Wasserfälle: der Helmcken-Fall ! Leider auch wieder mit Mückenbegleitung, aber das war schon ein fantastischer Anblick, wie die Wassermenge aus großer Höhe runter fiel und eine große Wassernebel-Wolke bildete. Im Winter muss es auch ein toller Anblick sein, wenn das Wasser am Fuß des Wasserfalls wie ein Vulkan gefroren ist und das Wasser in diesen „Vulkan“ stürzt.

Danach fuhren wir zum Parkausgang – und sahen einen Schwarzbären auf einer Wiese. Dank dem Supertele von Peter konnten wir den Bären gut aufnehmen.

Kurz vor dem Parkausgang sahen wir noch mal einen (braunen) Bären, aber er war schneller weg als wir die Kamera schussbereit hatten.

Die Unterkunft fanden wir schnell und wurden nett vom Besitzer begrüßt. Die Blockhütte sieht hübsch aus. Wir räumten das Auto leer und fuhren gleich wieder in die „Stadt“ (Clearwater ist eine verstreute Ansammlung von einigen Häusern ohne Ortskern), um dort Pizza zu essen. Es gab zwei Pizzen zum Preis von einer. (Wie immer), wählten wir die mittlere (und damit zu große) Größe. Aber mit Hilfe von einigen Büchsen Softdrinks gingen die beiden Pizzen in unsere Bäuche.

Danach fuhren wir noch kurz durch die „Stadt“, ehe wir wieder bei Sonnenschein um halb Acht in unserer Unterkunft waren. Nach Schreiben, Duschen und Lesen ging’s heia. Leider hatte Peter vergessen, die Heizung herunter zu drehen. Nachts wurde es deshalb sehr warm und erst mitten in der Nacht verschaffte ein geöffnetes Fenster und die ausgeschaltete Heizung entsprechende Kühlung.

 

Samstag, 18.06.2011

Um 8 Uhr weckte uns der Wecker und Regen vor der Hütte. Das Frühstück wurde auch zeitgerecht in die Hütte „geliefert“ und so konnten wir bei strömendem Regen Richtung Clearwater Lake fahren. Zum Glück hörte der Regen auf, je mehr wir uns dem See näherten. Wir stoppten deshalb zuerst wegen einer Elk-Kuh, welche uns auf der Straße entgegen kam, und später hielten wir an einer Stromschnelle namens Bailey’s Chute. Hossa, floss hier das Wasser den Fluss hinunter ! Die Mücken ließen uns nahezu in Ruhe, nachdem wir uns mit unserem Mückenspray eingeduftet hatten. Nach den obligatorischen Bildern ging es weiter zum See. Hier allerdings waren wir ein bisschen enttäuscht, denn da war eben der See, viele Bäume und sonst nichts. Für eine (ggf. für heute geplante) Kanutour war uns das Wetter zu unbeständig und so fuhren wir nach einem kurzen Stop am Shadow-Lake (nett, aber keine Tiere waren zu sehen) wieder Richtung Clearwater. Auf der Brücke bei den Dawson Falls machte Peter noch ein paar Bilder, ehe wir auf dem weiteren Weg plötzlich neben der Straße einen Schwarzbären entdeckten. Aber bis wir angehalten und die Fotoapparate klar gemacht hatten, war der Bär schon über die Straße gerannt und im Gebüsch verschwunden. Erschwerend kam hinzu, dass mal wieder laut knatternde Motorräder an uns vorbei fuhren und damit den armen Bären erst recht verscheucht hatten. Beatrice mag ab sofort keine Motorräder mehr !!!

In Clearwater suchten wir die Touristinformation auf, um Informationen über die ungeteerte Straße Richtung Sylvia Falls zu bekommen. Peter rechnete sich nämlich aus, dass wir von dieser „Straße“ einen schönen Blick von unten auf die Spahats-Falls haben könnten. Nähere Informationen bekamen wir allerdings nicht und so fuhren wir auf gut Glück auf der ungeteerten „Straße“. Es schaukelte ganz ordentlich und Beatrice war es gar nicht wohl. Nach gut 10 km sahen wir die Schlucht der Spahat-Falls, aber leider nicht den Wasserfall. Dafür wurden wir mit mystischen Bildern des Flusses im Nebel belohnt.

Wieder in der „Zivilisation“ in Clearwater angekommen, sah unser Auto total versaut aus. Es war mal weiß, aber jetzt war es mehr schlammbraun. Vielleicht regnet es ja noch heute Nacht und es wird wieder weiß.

Im Supermarkt kauften wir für den heutigen Abend ein und fuhren in unsere Hütte. Dort gab es Cookies mit Tee (Beatrice) und Cola (Peter).

Um 18 h fuhren wir nochmals langsam bei leicht sonnigem Himmel durch den Park, um ggf. nochmals Bären oder Moose zu sehen. Aber außer einigen Hirschkühen und einer Rebhuhnart mit Jungen sahen wir keine Tiere. Wir sind deshalb am Golfplatz wieder umgekehrt und in die Hütte zurück gefahren. Hier im Park sind die Wildtiere auch viel scheuer als im Jasper-Park oder Banff-Park und rennen immer sofort weg, wenn man sie sieht. Wir haben uns die Scheu der Tiere damit erklärt, dass im Park doch einige Menschen wohnen. Diese werden die Tiere von ihren Grundstücken verscheuchen. Damit setzen die Tiere alle Menschen mit diesen Vertreibungen gleich und flüchten deshalb sofort.

Nach dem Duschen gab es wieder Käse, Baguette (!) und Rotwein. Danach ging es heia.

 

Sonntag, 19.06.2011

Um 8 h ging der Wecker. Nach dem Frühstück fuhren wir sofort los, denn heute sollte eine 400 km lange Strecke dran sein.

Das Wetter war bewölkt mit Tendenz zu Sonnenschein. Die Fahrt gestaltete sich problemlos. Beim Marble Canyon auf dem Highway 99 machten wir eine kurze Pause in der Sonne. In Lillooet tankten wir noch mal kurz, ehe wir uns auf den letzten – und schönsten Teil – der Fahrt machten. Spektakuläre Bergwelt wechselte sich mit sehr schönen Fluss- und Seenlandschaften ab.

In Whistler fanden wir schnell unsere Unterkunft. Ein hübsches kleines Hotel. Unser Zimmer hat einen eigenen Kamin und Balkon. Sieht echt hübsch aus. Der Herbergswirt erklärte uns noch schnell den Weg in die Stadt und warnte uns vor den Bären auf dem Weg – ja, red’ Du nur !

Wir liefen auch gleich los. Das Erste, was einen gewissen Reiz hatte, war die Mountainbike-Strecke, die von den Youngstern zu spektakulären Sprüngen genutzt wurde. Sah echt spektakulär aus.

Danach gingen wir einmal um den Lost Lake, um vielleicht hier noch mal Bären zu sehen. Aber kein Bär zeigte sich. Erst ein Fussgänger erklärte uns, dass beim Golfplatz zur Zeit ein „huge bear“ fressen würde. Wir sahen ihn dann auch und Peter musste näher ran gehen, da er nur das 200 mm Objektiv dabei hatte. Die Fotos waren ok, aber nichts Besonderes.

Auf dem Weg zurück in die Stadt unterhielten wir uns. Und wie wir so reden, sieht Peter aus dem Augenwinkel eine Schwarzbären am Wegesrand - vielleicht noch 6 Meter entfernt -, welcher dort gerade futterte. Beinahe wären wir auf ihn drauf gelaufen !

Peter ging noch näher, nahm allerdings das warnende Knurren des Bären ernst und wartete in 6 Meter Entfernung auf ein schönes Motiv. Und dann richtete sich der Bär auf ! Super !!! Nach ein paar Fotos machten wir uns aber schleunigst aus dem Staub.

Im Supermarkt kauften wir noch Brot und futterten im Zimmer den Rest von unserem Abendessen von gestern. Danach schrieb Peter das Tagebuch.

 

Montag, 20.06.2011

Nach dem Frühstück (war lecker, aber nicht der Hammer => Pancakes mit Sirup) fuhren wir noch mal zum Golfcourt, sahen aber keine Bären. Also verließen wir Whistler Richtung Horseshoe Bay. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, in Clearwater nur eine Nacht zu bleiben (Hütte war schön, aber das Frühstück war weniger als wir in einem Motel bekommen hätten und immer das Gleiche - Banane, Eier, 2 Scheiben Toast/Person) und stattdessen in Whistler zwei Nächte – und damit einen Tag mehr zu haben. Aber nun ja, so war es halt !

Wir waren zeitig bei der Fähre und warteten in einer Schlange auf das Boarding. Die Überfahrt nach Vancouver Island war ruhig und trotz unseres konzentrierten Ausgucks sahen wir keine Wale.

In Nanaimo fanden wir die sehr hübsche Unterkunft sehr schnell und wurden sehr nett begrüßt. Und wie bestellt, kam eine Hirschkuh mit Kitz an die Unterkunft. Sehr niedlich, wie das Kleine wie ein Känguruh herum sprang ! Aber für ein Foto war es zu schnell weg. Anschließend fuhren wir nach Nanaimo Downtown – naja, ein besseres Dorf ! Die vielgerühmte Bastion ist ein Holzturm und auch so ist das ganze Städtchen sehr übersichtlich. Wir gingen alles Sehenswerte ab und aßen anschließend an der Pier noch Fish’n Chips. Auf dem Rückweg zum Auto bekam Beatrice noch eine volle und zum Glück mehr trockene als nasse Ladung einer Möwe in die Haare.

In der Unterkunft duschte sie deshalb gleich, ehe wir zu zweit Uno spielten. War aber nicht so schön wie mit mehreren Mitspielern. Danach ging’s heia.

 

Dienstag, 21.06.2011

Nach dem Aufstehen gab es leckeres Frühstück. Also können wir die Unterkunft empfehlen. Nach einem längeren Gespräch mit unserem Zimmerwirt  fuhren wir auf sein Anraten zuerst nach Coombs, welches für seine Ziegen auf dem Dach berühmt ist. Als wir ankamen, waren allerdings keine Ziegen oben. Aber auch so ist Coombs berühmt für seinen Lebensmittelmarkt und die Läden mit allerlei Krimskrams nebenbei. Nach einem Durchschlendern fuhren wir weiter zur Cathedral Grove, einem uralten Wald mit bemoosten Baumriesen. Hier gingen wir längere Zeit umher und konnten schöne Fotos machen.

Die letzten 80 km bis zur Abzweigung bei der Touristinformation nach Tofino hießen zwar „Highway“, aber es war eigentlich eine Passstraße, so wie wir sie kennen: eng, kurvig und nur mit hoher Aufmerksamkeit zu fahren. Aber bei Sonnenschein war es kein Problem.

In der Touristinformation holten wir uns erstmal Informationen über den Pacific Rim National Park Reserve und fuhren dann die letzten Kilometer zur Unterkunft kurz vor Tofino. Dort angekommen, erwartete uns eine hübsche Villa in Strandnähe. Sollten uns die vielen Warnschilder vor Tsunamis und die Ausschilderung der Hauptstraße als Tsunami-Fluchtroute zu denken geben ??

Das Zimmer ist als eher klein zu bezeichnen, aber es wird schon reichen. Nach Bezug machten wir einen kleinen Strandspaziergang, ehe uns plötzlich aufziehender dichter Nebel wieder zurück zur Unterkunft trieb (eine halbe Stunde später war der Spuk wieder vorbei). Von dort fuhren wir nach Tofino und buchten für morgen eine Whalewatching-Tour um 13 h. Anschließend saßen wir im Restaurant „Sea Shanty“ draußen auf der Terrasse und genossen die Sonne. Zum Glück hatten wir unsere Icebreaker-Westen dabei; so ließ sich die doch kühle Luft leicht ertragen. Wir aßen Lachsburger (Beatrice) und Austernburger (Peter). Abschließend gab es ein riesiges Stück leckere Schokoladentorte J.

Wieder in der Unterkunft, spielten wir bei einem Glas Wein Backgammon. Das arme Bealein verlor 4:1.

Nach dem Duschen ging es heia.

 

Mittwoch, 22.06.2011

Nach dem Frühstück (war lecker, vor allem der Obstsalat mit Ingwer) dösten wir noch ein bisschen im Zimmer und fuhren dann nach Tofino. Wir hatten noch Zeit bis zum Whalewatching und so bummelten wir durch das Dorf und kauften für heute Abend ein.

Um 13 h startete die Tour im gedeckten Boot. So blieb uns im Gegensatz zur Tour in den Zodiaks das Anziehen der roten gefütterten Overalls erspart J. Wir waren zu sechst auf dem Boot und hatten damit super Platz. Der Bootsführer bretterte ganz schön los. Peter konnte bei dem schaukelnden Boot das Monopod gar nicht nutzen und hielt die ganze Zeit das große Objektiv in der Hand, um wenigstens ein paar Bilder zu versuchen. Auch das gelang nur mäßig, denn es gab keine ruhige Stelle und der Schärfenbereich war nicht sehr groß.

Zunächst sahen wir nur ganz entfernt den Blas und einen Hauch von Rücken von einem Wal. Hmm, hoffentlich ist das nicht alles, denn die Tour kostete uns immerhin 170 $ ! Danach drehte der Bootsführer ab und wir sahen Seelöwen, Möwen, Adler und Austernfischer auf Felsen im Meer – aber wir wollten ja Wale sehen. Ein bisschen waren wir schon enttäuscht. Weiter ging’s dann schaukelnderweise auf’s Meer hinaus – und dann sahen wir zuerst entfernt, dann aber näher, einen springenden Wal. Für Fotos waren wir zu langsam bzw. der Wal zu schnell wieder im Wasser. Außerdem konnten wir ja nicht vorausahnen, wo ein Wal auftauchen würde L. Später dann kamen zwei Wale bis auf etwa 20 Meter an das Schiff heran. Das war schön (auch wenn die Fotos das so nicht zeigen, aber in unserer Erinnerung bleiben die Bilder !!!) und wir freuten uns wie die kleinen Schneekönige.

Leider ging es dann mit Vollgas wieder zurück zum Hafen. Wir haben dann für den Nachmittagstee Muffins gekauft und sind in die Unterkunft zurück. Nach dieser Stärkung machten wir noch einen ausgedehnten Strandspaziergang, wo wir ein Pärchen trafen, welches schon beim BBQ in Jasper dabei war. Witzig, wie klein die Welt ist !

In der Unterkunft dann trafen wir ein anderes Umfulana-Pärchen, welches wir schon in Kelowna getroffen hatten.

Bei Kaminfeuer, schöner Musik, Wein, Käse und Brot ließen wir den Wal-Tag ausklingen. Heute gewann Beatrice 4:2 beim Backgammon !

 

Donnerstag, 23.06.2011

Zum Frühstück gab es heute Tex-Mex ! Zum Glück nicht so scharf wie beim Mexikaner. Aber es gab auch leckeren frischen Obstsalat und Toast. Als die Zimmerwirtin ankündigte, dass es morgen Blaubeerpfannkuchen mit Würstchen geben sollte, haben wir alle einstimmig auf die Würstchen verzichtet.

Das Wetter war heute sehr wechselhaft. Morgens schien die Sonne, dann bewölkte es sich, mittags goss es aus Eimern, nachmittags schien die Sonne etc. Aber eigentlich hatten wir Glück, doch davon jetzt: Zuerst fuhren wir zum Visitorcenter, um den Parkeintritt (2 x 7,80 $) zu bezahlen. Danach ging’s zur Schooner Cove, welche nur bei Niedrigwasser begehbar ist. Die Cove selbst ist nichts Besonderes. Aber zumindest Peter fand einen am Strand liegenden Fisch interessant. Dieser lebte noch deutlich, obwohl er schon länger am Strand lag. Peter hat ihn dann wieder ins Wasser geschubst. Vielleicht überlebt er ja !

Danach fuhren wir zu Combers Beach, da dort angeblich Seelöwen zu sehen sind. Peter trug also seine Fotoausrüstung an den Strand – und wir konnten die Seelöwen am Horizont als kleine Figuren sehen. Also alle Fotowünsche vergessen und da der Strand nicht der Kracher war, wieder zum Auto zurück.

Nach diesem etwas ernüchternden Erlebnis stoppten wir als Nächstes beim Rainforest Trail. Eine Hälfte war wegen Windbruchs gesperrt, aber die andere Hälfte konnten wir abgehen. Der Weg verlief komplett auf Holzbohlen und –treppen. Um uns herum wucherte das Grün. Dabei konnten wir lesen, dass ¾ aller Bäume auf alten verrotteten Bäumen wächst. Dies führt manchmal zu richtigen Tunneln, wenn der „alte“ Baum nicht ganz auf dem Boden aufliegt. Insgesamt war es ein sehr interessanter Spaziergang (1 km).

Danach fuhren wir zum Wickaninnish-Visitorcenter. Dort konnten wir viel über die früher hier lebenden Indianer sehen und hören. Heutige Indianer hatten Texte auf indianisch vorgelesen. Dies klang sehr fremdartig für uns. Auch das geschriebene Wort sieht sehr komisch aus, denn dort wird z.B. die 7 und das ? als Buchstabe benutzt. Des Weiteren haben wir uns einen Film über die Wiederansiedlung des Otters angesehen und welche positiven Auswirkungen dies auf die Unterwasserflora hat.

Anschließend fuhren wir zur Florencia Bay. Beatrice sammelte dort noch trockenen Sand, ehe es wie aus Eimern goss und wir zum Auto zurück liefen. Wir fuhren dann nach Ucluelet und tranken im Cafe „Cynamoka“ leckeren Kaffee mit jeweils einem leckeren Teilchen. Kein Wunder, dass die Kanadier denken, dass Deutschland Ferien hat, denn von den sechs anwesenden Gästen waren sechs aus Deutschland.

Nach dem Kaffee hatte sich auch der Regen verzogen und wir starteten unseren Wild Pacific Trail (2,5 km). Zum Teil spektakuläre Aussichten, ein schöner Leuchtturm und in der Ferne ein paar Wale ließen uns den Wanderweg leicht fallen. Das einzige, was Beatrice leicht irritierte, waren regelmäßige Geräusche wie von einem muhenden Elch. Dazu kam ab und an noch ein Glockenläuten. Das Rätsel löste sich, als wir eine grüne Boje im Wasser sahen, welche für das Glockengeläut verantwortlich war. Ein Stück weiter kam dann eine rote Boje in unser Blickfeld, welche die „Muh“-Geräusche verursachte. Kurz vor Schluss sah Beatrice noch einen rund gebogenen Ast an einem Baum und nutzte ihn gleich als Schaukelsitz.

In Ucluelet sind wir nur kurz herum gegangen, denn dieses Dorf ist noch kleiner als Tofino ! Da es außerdem wieder regnete, fuhren wir nach Tofino zum Abendessen ins Restaurant „Shelter“. Das Essen war sehr lecker und der Nachtisch eine Sünde ! Anschließend fuhren wir in die Unterkunft und duschten. Beatrice nahm dazu Mundwasser !!! Nachdem sie aber den Fehler bemerkt hatte, nutzte sie wie sonst auch Duschgel.

 

Freitag, 24.06.2011

Morgens gab es unser letztes Frühstück in Tofino: Blaubeerpfannkuchen mit Sirup. Ein Pärchen aus Frankreich war mit am Tisch und so war es ein wilder Kauderwelsch, aber es ging ganz gut.

Danach fuhren wir bei schönstem Sonnenschein nochmals zur Florencia Bay. Beatrice sammelte Steine und Peter machte ein paar Fotos.

Die Weiterfahrt war problemlos, aber bei der Durchfahrt der Insel regnete es immer mal wieder. Ganz schwerer Regen war ab Nanaimo. Da mussten wir auf dem Highway richtig langsam fahren. Wir machten deshalb auch keine Stopps, denn bei Regen macht es keine Laune.

Kaum erreichten wir Victoria, hörte der Regen auf und die Sonne lachte vom blauen Himmel. Wir sind dann erstmal zur Touristinformation gefahren und haben uns mit Plänen eingedeckt. Anschließend fuhren wir zur Unterkunft, erreichten dort aber niemand, da wir zu früh waren. War aber nicht schlimm – so sind wir an den Strand gegangen und haben die Sonne genossen.

Als dann der Zeitpunkt des Eincheckens gekommen war, sind wir zur Unterkunft und wurden sehr herzlich von einem älteren Ehepaar begrüßt. Zunächst unterhielten wir uns – auch über unsere Pläne bezüglich des Whalewatchings. Auf Anraten der Gastgeber buchten diese für morgen eine Tour mit Speedbooten. Wir sind mal gespannt ! Danach wurden wir in unsere Gemächer eingewiesen, denn wir haben nicht nur ein Zimmer, nein, wir haben ein ganzes Appartment mit allem vom Allerfeinsten !

Nach Ausräumen des Autos fuhr uns unser Gastgeber in die Stadt und wir erkundeten schon mal die Stadt bei strahlendem Sonnenschein. Zum Abendessen gingen wir in ein irisches Restaurant und wie erwartet, spielte dort dann später auch eine Liveband. Es war spät, als wir heimgingen, und es war noch später, bis wir nach dem Duschen ins Bett kamen und es war (aufgrund der Hormone J) ganz früh am

 

Samstag, 25.06.2011

, bis wir einschliefen. Geweckt wurden wir durch Zwiebelduft, denn das gekochte Frühstück warf seine „Duft“-Schatten voraus.

Mit zwei amerikanischen Paare genossen wir das Frühstück, wobei Beatrice aufgrund des Ziegenkäses nicht alles gegessen hatte. Außerdem hatten wir nicht allzu viel Zeit, da wir um 9:40 h vom Whalewatching-Tour-Betreiber abgeholt werden sollten.

Dieser Service klappte ganz gut und nach einer kurzen Einweisung starteten wir mit dem Powerboat à la Miami Vice. Überraschenderweise war der Geräuschpegel nicht so hoch. Aber die Heckwelle und –gischt sah schon spektakulär aus ! Zuerst fuhren wir zu den Race Rocks und konnten dort Seehunde, Seelöwen und Adler besehen. Danach fuhren wir wieder mit Vollgas in amerikanische Gewässer, um dort die Orcas zu bestaunen. Der Bootsführer machte seinen Job super, denn neben den Erklärungen manövrierte er das Schiff immer wieder in die Nähe der Orcas. Wir sahen sie springen, nach uns schauen (dabei tauchten sie senkrecht auf) und um uns herum schwimmen. Aber Fotos machen war mehr als schwierig, denn wir wussten ja nie, wo sie auftauchen. Dabei schien die Sonne und es war einfach toll, dabei zu sein. Die ursprünglich genannte Dauer von 3,5 Stunden überschritt der Kapitän bewusst zu unseren Gunsten, damit wir länger die Orcas beobachten konnten. Die Bootstour war zwar teurer als bei den anderen Anbietern, aber dafür dauerte sie länger und im Gegensatz zu den anderen Booten, welche schnell wieder abdrehten, blieben wir länger bei den Walen. Wunderschön !!

Wieder in Victoria stärkten wir uns erstmal im Café bei den Fisherman’s Wharft, um anschließend bei wechselhaftem Wetter entlang der Waterfront nach Downtown Victoria zu gehen. Dort liefen wir nach Chinatown, um DIE sehr schmale (und berühmte) Gasse zu besichtigen. Nach ein bisschen Herumlaufen in der Stadt setzten wir uns in eine Oysterbar, da jede Auster nur einen Dollar kostete. Peter freute sich, allerdings war die Qualität nicht ganz so gut, da es sich um große Austern handelte. Von daher war es ganz nett und angesichts des Preises kein Verlust. Beatrice aß derweilen Hummus mit Brot. Danach gingen wir in die Unterkunft und fuhren noch mit dem Wagen den Scenic Drive entlang, da die Sonne wieder die Oberhand gewann und die Gegend in schönes Licht tauchte. Unterwegs sammelte Beatrice Sand am Strand und Peter machte noch ein paar Fotos von Strandsesseln.

Anschließend spazierten wir zum Italiener „um die Ecke“ und aßen dort richtig leckere Pizzas. Hunger hatten wir zwar keinen, aber die Lust am Essen trieb uns.

Nach Duschen und einem Absacker ging’s zum letzen Mal in diesem Urlaub in Kanada ins Bett.

 

Sonntag, 26.06.2011

Nach einem oppulenten Frühstück fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein gegen 10 h los, um die Fähre von Sidney nach Anacortes zu bekommen. Wir waren pünktlich und nach einem kurzen Check durch die kanadischen Zöllner und nachdem wir unsere letzten kanadischen Dollar im Shop ausgegeben hatten, fuhren wir auf die Fähre. Die Fährfahrt war wirklich sehr schön. Wir fuhren bei absolut ruhiger See zwischen den Inseln durch. Der Fahrtwind war kühl, weshalb wir uns nach einer Stunde in den Innenraum der Fähre setzten. Durch das Frontfenster konnten wir dennoch das Wasser vor uns sehen. Leider kamen keine Wale in Sicht; lediglich ein paar Delfine schwammen kurz vor dem Anlegen vor dem Schiff.

Um 14 h legten wir in Anacortes an. Die Einreise in die USA war problemlos und so machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Wie anscheinend in den USA üblich, sahen wir kein B&B-Schild. Wir fuhren deshalb zu dem Motel, welches wir gestern im Internet angesehen hatten. Als wir dort angekommen waren, überlegten wir uns, was wir machen sollten. Wir hatten uns eigentlich vorgestellt, in Anacortes eine Unterkunft am Strand zu haben, um dann die Sonne über dem Meer untergehen zu sehen. Aber nichts war so, wie wir uns das gedacht hatten. In einem Motel wollten wir nun auch nicht sitzen. Anacortes bot uns auch keine hübsche Mall oder eine Stradpromenade. Also entschieden wir uns, nach Seattle zu fahren. Der Weg war einfach, da wir einfach die Interstate 5 nach Süden fahren mussten.

In Seattle angekommen, fuhren wir zur Touristinformation. Dort wurde uns eine Unterkunft im Best Western Loyal Inn in der Nähe der Needle vermittelt. Nach dem Auspacken gingen wir gleich zur Waterfront und genossen dort ein Bier mit Pommes.

Nach einem kurzen Spaziergang an der Waterfront gingen wir zum Marketplace und aßen im irischen Restaurant Kells zu Abend. Anschließend gingen wir zurück zum Hotel und machten ein paar Nachtaufnahmen der Skyline von Seattle.

Nach einem Absacker in Form des Restes unseres Weines ging’s heia.

 

Montag, 27.06.2011

Nach dem Aufstehen packten wir, frühstückten und gingen nach Seattle hinein. Wir schlenderten ein letztes Mal über den Marktplatz, gingen an der Waterfront entlang, aßen ein Eis und gingen anschließend zur Needle. Dort lauschten wir noch ein paar Andenmusikern, ehe wir zum Auto gingen und zum Flughafen fuhren. Da wir noch volltanken mussten und keine Tankstelle am Flughafen sichtbar war, fuhren wir noch einige Meilen Umweg, bis wir eine Tankstelle fanden.

Die Rückgabe unseres Leihwagens war problemlos, genauso wie das Einchecken. Peter wurde nicht gesondert wegen seiner Kameraausrüstung überprüft. Schöne Läden gab es nicht im Flughafen, weshalb wir die Zeit mit Schreiben und Lesen verbrachten.

Der Flug von Seattle nach Amsterdam war problemlos. Diesmal saßen wir auch nebeneinander ! Am

  

Dienstag, 28.06.2011

kurz nach 13:30 h landeten wir in Amsterdam. Der Anschlussflug ging um 15:50 h. Die Zeit dazwischen haben wir mit Lesen und Umhergehen verbracht, um die durch den langen Flug lahmen Knochen wieder zu bewegen.

In Frankfurt landeten wir pünktlich. Die Temperatur war in Deutschland gerade sehr hoch, sodass wir mit heißen Füssen auf unseren Zug nach Bonn warteten. Ein früherer Zug hätte mindestens 50 € Aufpreis auf den Sparpreis gekostet. Das wollten wir uns nicht antun und telefonierten lieber mit den Eltern und Geschwistern.

Um 21:30 h waren wir dann endlich daheim :-).

 

Insgesamt haben wir 4.282 Meilen (entspricht 6.891 Kilometern) ohne Schwierigkeiten gefahren. Es war eben mal wieder ein erstklassiger Urlaub, an den wir uns auch in Jahren noch gern erinnern werden.