USA 01.08.2024 - 31.08.2024

Reiseroute:

Bismarck (ND) - Sivertson Lake (MN) - Voyageurs NP (MN) - Orr (MN) - Split Rock Lighthouse (MN) - Two Harbours (MN) - Duluth (MN) - Forest Lake (MN) - Saint Paul (MN) - Lakeville (MN) - Clear Lake (IA) - Ankeny (IA) - Des Moines (IA) - Underwood (IA) - Beatrice (NE) - Marysville (KS) - Topeka (KS) - Independence (MO) - Jefferson City (MO) - Mari-Osa Osage (MO) - St. Louis (MO) - Collinsville (Il) - Springfield (Il) - Chicago (Il) - Madison (WI) - Oconomowok (WI) - Sheboygan (WI) - Manitowoc (WI) - Whitefish Dunes SP (WI) - Baileys Harbour (WI) - Ephraim (WI) - Marquette (MI) - Munising (MI) - Pictured Rocks National Lakeshore (MI) - Sault Ste. Marie (MI) - Sleeping Bear Dunes NLS (MI) - Burdickville (MI) - Point Betsie Lighthouse (MI) - Saugatuck (MI) - St. Joseph (MI) - Benton Harbor (MI) - Indiana Dunes NP (IN) - Lansing (MI)

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Donnerstag, 01. August 2024

Bismarck (ND) - Sivertson Lake (MN)

434 km

Die Nacht war entgegen unseren Befürchtungen ruhig gewesen. Zwar herrschte bis Mitternacht zum Teil reges Treiben auf dem Parkplatz. Vor allem junge Männer schienen hier ihre PS-starken Fahrzeuge vorzuführen. Dann aber war es ruhig, so dass wir bis 8:00 Uhr schlafen konnten.

Bevor wir Bismarck verließen, besichtigten wir noch das frühere Wohnhaus der Gouverneure, welches bis 1960 benutzt wurde.

Dieses ist heute eine State Historic Site und kann ohne Führung erkundet werden. Die Einrichtungsgegenstände sind original. Ebenso interessant sind die verschiedenen Tapeten, die im Rahmen der Renovierung zum Vorschein kamen. Ein nettes Highlight ist das Dachgeschoss. Hier spielten früher die Kinder der Gouverneure. In diesem Raum können heute die Besucher mit den Spielzeugen der damaligen Kinder spielen. Sogar eine kleine Kegelbahn war früher eingerichtet worden.

Nach diesem kulturellen Beginn des Tages fuhren wir Richtung Fargo. Unterwegs machten wir in Jamestown Halt, um Wasser zu bunkern, einzukaufen sowie im Stadtpark unser Mittagessen einzunehmen. Bevor wir Jamestown verließen, besichtigten wir noch die katholische Basilika St. James. Diese strahlt im Innenraum in frischen Farben und wartet mit sehr schönen Glasfenstern auf, weshalb sie uns sehr gefallen hat.

Kurz hinter Fargo verließen wir North Dakota und erreichten den Bundesstaat Minnesota. Auffällig waren hier die vielen Polizeifahrzeuge und Fahrzeuge der State Trooper, die den Verkehr überwachten und bereits den einen oder anderen Fahrer (vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit) aus dem Verkehr gezogen hatten. 

Beim Sivertson Lake stellten wir uns für die Nacht hin. Der See ist von Wald umgeben und voller Seerosen, aber leider gibt es hier sehr viele Mücken, weshalb wir in unserem Mausmobil blieben und nur die Fenster und Türen mit Mückenschutz öffneten.

Nach dem Abendessen suchten wir die Bilder für unsere Homepage für den Monat Juli aus. Anschließend lasen wir weiter in den Abenteuern des Bamberger Kommissars Haderlein und seinem Schweinchen Riemenschneider.

 

Freitag, 02. August 2024

Sivertson Lake (MN) - Orr (MN)

398 km

Nach einer ruhigen und störungsfreien Nacht weckte uns die Sonne wieder aus unseren Träumen. Da wir heute eine größere Strecke bis zum Voyageurs NP zurückzulegen hatten, hielten wir uns nach dem Frühstück nicht lange auf und fuhren los. Am frühen Nachmittag erreichten wir das Visitor-Center am Kabetogama Lake. Dort ließen wir uns Tipps geben und schauten darüber hinaus den Film über den Park an. Zu großen Teilen kann dieser nur per Boot erreicht werden.

Es gibt allerdings auch einige Wanderwege, die fast alle in der Nähe des Ash River Visitor-Centers liegen. Von einer Wanderung beim Visitor-Center am Kabetogama Lake wurde uns abgeraten, da die Wege aktuell zum Teil unter Wasser stehen und sich demzufolge sehr viele hungrige Mücken auf Wanderer freuen.

Wir fuhren deshalb das kurze Stück zum Ash River Visitor-Center hinüber, sprühten uns gegen die Mücken ein und marschierten los. Der Weg führte im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein durch den Wald. Aufgrund der vielen Wurzeln mussten wir stellenweise aufpassen, nicht den Halt zu verlieren.

Kaum blieben wir stehen, wurden wir zum gefundenen Fressen für Mücken und Bremsen. Und dabei heißt es doch eigentlich „Don’t feed the Wildlife“.

Am Endpunkt der Wanderung angekommen, hatten wir einen netten Blick über den Kabetogama Lake.

Wälder begrenzten die Ufer und die Farben Grün und Blau dominierten. Überhaupt haben wir heute auf unserer Fahrt den Bundesstaat Minnesota als einen sehr grünen und flachen Bundesstaat erlebt.

Wieder zurück beim Mausmobil entschieden wir, keine zweite Wanderung zu machen. Wir hatten bei der gerade absolvierten bereits genug „Blutzoll“ entrichtet. So fuhren wir ein Stückchen weiter und stellten uns in Orr auf den Parkplatz direkt am Pelikan See. Die warme Luft und der See luden ein, uns den Schweiß des Tages umgehend bei einem Bad abzuwaschen.

Nach dem Abendessen schauten wir den Eberhofer-Krimi „Rehragout Rendezvous“ an und beendeten damit diesen Tag.

 

Samstag, 03. August 2024

Orr (MN) - Two Harbours (MN)

257 km

Grundsätzlich hatten wir eine ruhige Nacht. Ab und zu kam allerdings der Zug und machte lautstark auf sich aufmerksam. Dies passierte zum Glück nur in den frühen Morgenstunden, so dass wir dennoch gut ausgeschlafen waren.

Nach dem Frühstück räumten wir als erstes unser Ersatzrad in die Garage. Die Halterung am Heck ist (nach 3 Jahren) mittlerweile so durchgerostet und verbogen, dass das Reserverad nur noch wenige Millimeter von der Rückwand entfernt ist. Nach Rückkehr nach Deutschland wird sie auf Kulanz ausgetauscht.

Anschließend fuhren wir Richtung des Lake Superior. Die Straße dorthin führte überwiegend durch Wald. Unterwegs kauften wir in Ely ein. Kurz hinter Ely begann es zu regnen und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf. Für uns, die wir seit Wochen nur Sonnenschein kennen, war das ganz ungewöhnlich.

Nach Erreichen des Lake Superior legten wir unsere Mittagspause auf einer Rest Area ein. Danach fuhren wir zum Split Rock Lighthouse. 

Dieser malerisch gelegene Leuchtturm war bis 1969 in Betrieb. Heute zieht er täglich viele Besucher an, die sowohl den Leuchtturm als auch das ehemalige Leuchtturmwärterhaus besichtigen wollen. Ein gut gemachter Film zeigt die Geschichte des Leuchtturms. Nachdem wir zusätzlich noch das kleine Museum besichtigt hatten, schlenderten wir durch das Leuchtturmwärterhaus und konnten nach Herzenslust Fotos machen.

Anschließend bestiegen wir den Leuchtturm. Da er 1910 errichtet worden war, hatte der Leuchtturmwärter nicht mehr eine ganz so schwere Arbeit wie seine Kollegen in anderen Leuchttürmen, die vor 1900 errichtet wurden.

Der Leuchtturm thront auf einer steilen Feldwand über dem Lake Superior. Um hier ein schönes Bild machen zu können, gingen wir hinab an den Strand. Zum Glück legte der Regen in dieser Zeit eine kurze Pause ein.

Für die Übernachtung hatten wir uns einen Parkplatz am Hafen in Two Harbours ausgesucht. Als wir dort ankamen, konnten wir uns mit der Fahrzeugfront voran Richtung Wasser stellen.

Nach dem Abendessen schauten wir fasziniert den Blitzen zu, die südlich von uns am Himmel zuckten. Zum Glück ist dieses Gewitter weit weg und kann uns nichts anhaben. Nach ein paar Seiten in unseren Büchern beendeten wir diesen regenreichen Tag.

 

Sonntag, 04. August 2024

Two Harbours (MN) - Forest Lake (MN)

274 km

Ein blauer Himmel mit kleinen Wolken weckte uns. Was ein Kontrast zu gestern!

Nach einem kleinen Spaziergang zum Leuchtturm fuhren wir das kurze Stück nach Duluth. Dort parkten wir in der Nähe des Hafens. Wir kamen gerade rechtzeitig, um die Durchfahrt eines Frachters unter der Hubbrücke zu erleben.

Nachdem wir noch ein bisschen durch das Marinemuseum geschlendert waren, gingen wir ein Stück des Skywalks Richtung Innenstadt. Dieser geschlossene Skywalk ermöglicht es den Menschen, wettergeschützt in der Innenstadt einkaufen zu gehen. Wir blieben allerdings nicht lange in diesem Skywalk, da die Luft sehr stickig und warm war.

Entgegen der Wettervorhersage unserer App wurde es nämlich nicht bewölkt, sondern die Sonne lachte vom Himmel und heizte die Temperaturen auf.

In der Innenstadt kauften wir bei einem Bäcker „DULUTH‘S BEST BREAD“ leckeres Brot. Ein Hinweis auf den Laden war sogar in Deutsch angebracht.

Nachdem wir am Ufer entlang des „Lakewalk“ zum Parkplatz zurück gegangen waren, stärkten wir uns noch mit den üblichen Bagels und zwei Pecan-Rolls von eben jenem Bäcker. Diese waren zwar sehr klebrig, aber total lecker.

Gut gesättigt fuhren wir Richtung St. Paul. In Forest Lake stellten wir uns auf die Rest Area für die Nacht.

Als Abendessen bereiteten wir uns für das gekaufte Brot einen Thunfischsalat. Dazu gab es Rotwein. Wir leben nicht schlecht!

Anschließend beendeten wir den Tag mit der Komödie "Monsieur Claude und sein großes Fest.

 

Montag, 05. August 2024

Forest Lake (MN)

0 km

Für den heutigen Tag war Dauerregen angesagt. Und dieses Mal irrte sich unser Wetterfrosch nicht: Noch während wir im Bett lagen, fing es an zu regnen.

Da morgen wieder die Sonne scheinen soll, blieben wir auf unserem Platz stehen und verbrachten den Tag mit Essen und Lesen. Zudem feilten wir noch etwas an unserer weiteren Route und buchten eine Hotelunterkunft in Halifax für den Tag der Abgabe unseres Mausmobil im Hafen.

Nach dem Abendessen schauten wir noch eine Komödie im Fernsehen an und beendeten damit diesen ereignislosen Tag.

 

Dienstag, 06. August 2024

Forest Lake (MN) - Lakeville (MN)

105 km

Blauer Himmel und Sonnenschein - wie anders fühlte sich der Tag doch gleich an!

Unser erstes Ziel war das State Capitol von Saint Paul.

Wir kamen gerade rechtzeitig, um eine Führung durch dieses schön renovierte Gebäude mitmachen zu können. Da heute Morgen die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten bekannt gegeben hatte, dass sie den Gouverneur von Minnesota als Vize-Präsidenten einsetzen möchte, war dies natürlich Gesprächsthema während der Führung.

Minnesota hat als einziger Bundesstaat ein französischsprachiges Motto: „L‘Etoile du Nord“ oder auf Deutsch „Stern des Nordens“. Dieser Stern ist hier überall allgegenwärtig und soll an die ersten Siedler aus Frankreich erinnern. Zudem wurde im Mai 2024 die Flagge von Minnesota geändert. Sie besteht nun aus einer hellblauen und dunkelblauen Fläche mit einem Stern.

Während der Führung konnten wir auch auf den Balkon unterhalb der Kuppel gehen, die Quadriga aus nächster Nähe bestaunen und von dort einen sehr schönen Blick über die Stadt Saint Paul genießen.

Blick zur Kathedrale
Blick zur Kathedrale

Nach der Führung gingen wir hinüber zur Kathedrale. Auch dieses Gebäude wirkte mit seinen blauen Glasfenstern sehr beeindruckend. Zudem gibt es hinter dem Hauptalter die Schreine der Nationen. Dies sind kleine Nebenaltäre. Für Deutschland wurde der heilige Bonifatius ausgewählt.

Nach einer Stärkung setzten wir unser Mausmobil um und erkundeten Downtown. Interessante Gebäude sowie eine schön hergerichtete Grünanlage mit Brunnen fielen uns sofort auf. Ebenso in der Innenstadt ist das Visitor-Center des Mississippi National River and Recreation Area untergebracht. Dieses kleine Visitor-Center dient allerdings nur als Informationszentrum für die Erholungsflächen am Mississippi. Zudem gab es die Möglichkeit, an einem Fotoautomaten ein Bild machen zu können.

In unserem Reiseführer hatten wir gelesen, dass es in der Summit Avenue in Saint Paul die größte Ansammlung viktorianischer Gebäude in den USA geben soll. Sie wurden Mitte des 19. bis ins 20. Jahrhundert gebaut und von Millionären bewohnt. Da diese Straße allerdings sehr lang ist, fuhren wir die Summit Avenue ab, um die Häuser zu entdecken. Zu unserem Vorteil war die Geschwindigkeit auf 25 Meilen begrenzt und es gab ausreichend Parkmöglichkeiten, sobald wir ein schönes Haus als Fotomotiv gesehen hatten.

Nachdem wir alle für uns interessanten Highlights von Saint Paul erkundet hatten, fuhren wir ein Stück südlich bis nach Lakeville und stellten uns bei Cracker Barrel auf den Parkplatz.

Nach dem Abendessen bei Cracker Barrel lasen wir noch ein paar Seiten in unseren Bamberger Krimis und beendeten damit diesen sonnigen Tag.

 

Mittwoch, 07. August 2024

Lakeville (MN) - Ankeny (IA)

357 km

Auch heute begrüßte uns wieder ein sonniger Morgen. Der Tag versprach, wunderschön zu werden.

Auf unserem weiteren Weg nach Süden stoppten wir nach Überfahren der Grenze zu Iowa für das Mittagessen in Clear Lake. Wir hatten Glück und fanden direkt am Badestrand des Ortes einen Parkplatz. Natürlich wurden wir auch hier aufgrund unseres deutschen Kennzeichens angesprochen. Überhaupt fanden es bisher alle sehr interessant, dass wir unser Mausmobil extra aus Deutschland nach Nordamerika verschifft haben.

Nach dem Mittagessen nutzten wir das schöne Wetter und schwammen ein paar Runden im See. Dieser machte dem Ortsnamen keine Ehre, denn das Wasser war trüb. Anschließend holten wir unsere Liegestühle aus der Garage und ließen uns von der Sonne wärmen (und ein bisschen rot einfärben, wie wir am Abend feststellten).

Da wir heute nur auf dem Highway 35 unterwegs waren, kamen wir flott voran. So erreichten wir am späten Nachmittag unseren Übernachtungsplatz beim Iowa Aviation Heritage Center.

Hier hatten wir über unsere Mitgliedschaft bei Harvest Hosts eine Zusage bekommen.

Um 18:00 Uhr kam ein Mitarbeiter des kleinen Museums und führte uns durch die unzähligen Ausstellungsstücke. Er wusste wirklich zu jedem Gegenstand etwas zu erzählen. Da er nicht besonders deutlich sprach, war es für uns stellenweise anstrengend, ihm zu folgen. Zudem wollten wir auch nicht jedes Detail in epischer Breite erklärt bekommen. Da mit uns noch zwei andere Wohnmobilisten die Führung mitmachten, schauten wir uns deshalb großteils auf eigene Faust um.

Nach einer Stunde war die Führung zu Ende. Insgeheim waren wir froh darüber.

Nach dem Abendessen lassen wir weiter in den Abenteuern von Kommissar Haderlein und seinem kleinen Schweinchen.

 

Donnerstag, 08. August 2024

Ankeny (IA) - Underwood (IA)

213 km

Zwar zeigte sich beim Aufwachen der Himmel noch bedeckt. Allerdings versprach uns der Wetterfrosch, dass es im Laufe des Tages aufreißen wird. Wir hielten uns deshalb nicht lange auf und fuhren nach Des Moines, der Hauptstadt des Bundesstaates Iowa. Eines der Highlights ist eine Führung durch das Kapitolgebäude.

Dieses hat nicht nur eine Kuppel wie andere Kapitolgebäude, sondern gleich fünf. In einer der Kuppeln waren früher die Schlafzimmer für die Richter des Supreme Court untergebracht, da Des Moines mitten in Iowa liegt, damals aber auch als das „Middle of nowhere“ bezeichnet wurde.

Für die Wandverschönerung wurden keine Tapeten benutzt. Vielmehr wurden alle Muster von Hand auf die Wand gemalt.

Highlight ist die Bibliothek. Diese kann von jedermann genutzt werden, hat aber überwiegend juristische Fachbücher.

Nach über eineinhalb Stunden war die sehr interessante Führung vorbei. Mit unserer Führerin hatten wir ebenso Glück, da dies eine quirlige ältere Dame war, die es verstand, alles sehr lebendig zu vermitteln.

Unser nächstes Ziel war der Pappajohn Sculpture Park, welcher mitten in der Stadt liegt. Wir waren etwas erstaunt, als wir dort ankamen, denn uns erwartete kein großzügiger Park, sondern ein kleiner Park mitten in der Stadt. Auf diesem sind unterschiedliche Skulpturen ausgestellt. Unter anderem hat hier auch Mark di Suveros eine Skulptur geschaffen.

Bonner Bürgern ist er bekannt, da von ihm am Rhein in Bonn eine ähnliche Skulptur aufgestellt wurde.

Drittes Highlight unseres Besuchs war das Salisbury House & Gardens. Dieses kann zwar auf eigene Faust besichtigt werden. Aber nur im Rahmen einer Führung kommt man auch in Räume, die ansonsten verschlossen bleiben würden. Als Vorbild diente dem Bauherrn ein Gebäudeensemble aus Salisbury in England.

Innen mit sehr viel dunklem Holz eingerichtet und mit Wandteppichen behangen, wirkt das Haus nicht sehr gemütlich. Wir kamen uns eher vor wie in einer alten Burg.

Unser Führer wusste - ähnlich wie der Guide gestern im Luftfahrtmuseum - zu jedem Gegenstand etwas zu erzählen und auch nuschelte ziemlich stark. Das ermüdete uns schon ein bisschen! Nach fast eineinhalb Stunden war die Führung zu Ende. 

Den Garten schenkten wir uns, da dieser nicht besonders groß ist und aktuell nur ein paar Rosen blühen.

Nach dieser Führung fuhren wir in Richtung unseres morgigen Zieles und stellten uns für die Nacht auf die Rest Area an der I80 in der Nähe von Underwood hin.

Nach dem Abendessen gingen wir die nächsten Stationen unserer Reise durch und planten weitere Besichtigungen. Mit einem leckeren Drink beendeten wir diesen interessanten Tag.

 

Freitag, 09. August 2024

Underwood (IA) - Marysville (KS)

269 km

Da unser Parkplatz gleichzeitig ein LKW-Parkplatz war, war die Nacht nicht ganz so schön ruhig wie die Nächte davor. Aber es ging und wir konnten trotzdem schlafen.

Unser heutiges Fahrtziel war die kleine Stadt Beatrice in Nebraska. Nicht, dass es dort besondere Sehenswürdigkeiten gibt, aber wenn es schon eine Stadt gibt, die denselben Namen wie die Greyhoundin trägt, dann müssen wir sie auf jeden Fall besuchen.

Auf dem Weg dorthin erledigten wir noch einige Einkäufe. Zufälligerweise war neben der Filiale von Camping World eine Filiale von Peterbilt. Da dem Greyhound diese Fahrzeuge sehr gefallen, gingen wir auch dort hinein und kamen in ein nettes Gespräch mit einem Verkäufer. Natürlich durfte der Greyhound wieder eines dieser beeindruckenden Fahrzeuge besteigen. Zum Abschied bekamen wir noch zwei originale Basecap.

In Beatrice angekommen fuhren wir zunächst zum Visitor-Center.

Dieses ist in einem ehrwürdigen alten Gebäude, der ehemaligen Bibliothek, untergebracht. Eine Mitarbeiterin freute sich über die Namensgleichheit und gab uns ein paar Tipps für die Stadt.

Als erstes gingen wir zum kleinen Museum hinunter. Da dieses Museum für das gesamte County zuständig ist, gab es zur Stadt Beatrice nur eine kleine Abteilung. Die Stadt wurde zu Ehren seines Gründers nach dessen Tochter Julia Beatrice Kinney benannt. Die übrige Ausstellung ließen wir mehr oder weniger links liegen, da uns diese nicht interessierte.

Mittlerweile war es Mittagessenszeit geworden. Wir schlenderten deshalb durch die Straßen der Stadt und suchten nach einer Möglichkeit, unseren Hunger zu stillen.

Als wir das italienische Restaurant „Valentinos“ erreichten, kam der Besitzer und teilte uns mit, dass lediglich Außer-Haus-Verkauf stattfinden würde. Das Restaurant selbst würde nur am Wochenende geöffnet, da dann Buffet angeboten wird. Als wir schon weitergehen wollten, rief er uns noch einmal zurück und öffnete für uns das Restaurant. Wir wurden sehr nett bedient und konnten unseren Hunger mit zwei lecker belegten Pizzen stillen. Davor hatten wir uns einen gemischten Salat bestellt. Dieser war zwar relativ langweilig und bestand fast ausschließlich aus Eisbergsalat, aber etwas Frisches sollte es zum Mittagessen schon sein.

Als wir gezahlt hatten und gehen wollten, gab uns der Wirt noch eine große Portion Nachtisch mit auf den Weg. Es waren kleine Teigteilchen, die mit einer Karamellsauce übergossen sind. Da wir satt waren, nahmen wir den Nachtisch mit.

Unser nächster Weg führte uns zum Homestead NHP. Über den so genannten Homestead Act konnten Menschen 0,6 km² Land kostenlos bekommen und dort Ackerbau bzw. Viehwirtschaft betreiben. Wenn sie dies fünf Jahre getan hatten, gehörte das Land ihnen. Alternativ konnten sie auch schon davor 200 $ bezahlen und besaßen es somit früher. Auf diese Weise bekamen insgesamt 1,6 Millionen Menschen Land. Allerdings wurden nicht alle erfolgreiche Farmer, da Witterungseinflüsse beziehungsweise Wirtschaftsflauten sie zur Aufgabe gezwungen hatten.

Nachdem wir einen sehr guten Informationsfilm zu diesem Thema im Visitor-Center angesehen hatten, gingen wir den ausgeschilderten Wanderweg über das Gelände der ersten Person, die über diesen Homestead Act an Land gekommen war.

Informationstafeln wiesen unterwegs darauf hin, wie beschwerlich das Leben damals war. Wir hätten nicht in dieser Zeit leben wollen und wissen einmal mehr zu schätzen, wie wir heute leben können.

Nachdem wir wieder am Mausmobil angekommen waren, fuhren wir noch ein paar Kilometer bis nach Marysville. Bevor wir uns auf den Parkplatz bei Walmart für die Nacht stellten, fotografierten wir noch einige der großen schwarzen Plastik-Eichhörnchen, die im Ort verteilt aufgestellt sind.

Heute Morgen hatten wir festgestellt, dass unser Abwasser nicht mehr abgelassen werden kann. Nach einer guten Stunde Bastelei hatten wir das System wieder dazu gebracht, das Wasser abzulassen. Anschließend hatten wir uns jeder ein Bier verdient und beendeten damit diesen Tag.

 

Samstag, 10. August 2024

Marysville (KS) - Independence (MO)

295 km

Heute standen wir etwas früher auf, denn wir wollten in Topeka nicht nur die Führung durch das Kapitol mitmachen, sondern auch die Führung hoch in die Kuppel.

In Topeka angekommen, hatten wir zunächst Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden: Die halbe Stadt war eine Baustelle. Aber nach einigem Kreisen durch die Stadt erreichten wir einen kostenlosen Parkplatz am Kapitol. Wir kamen gerade rechtzeitig, um an einer Kuppelführung teilnehmen zu können. Der Anfang war noch relativ unspektakulär, da wir in einem Treppenhaus nach oben gingen. Auf dem oberen Gang angekommen, hatten wir einen wunderschönen Blick nach unten in den Eingangsbereich des Kapitols. Anschließend begann der Aufstieg über schmale Treppen mit freiem Blick nach unten. 

Das war nicht jedermanns Geschmack, weshalb ein Teil der Gruppe unten blieb. Wir - insbesondere die Greyhoundin - waren aber tapfer und gingen ganz nach oben. Eine solch einmalige Chance lassen wir uns doch nicht von weichen Knien kaputtmachen, auch wenn wir dafür 296 Stufen erklimmen müssen.

Ganz oben angekommen, schloss die Führerin die Außentür auf und wir konnten auf dem schmalen Balkon über die Stadt blicken. Tief unter uns wartete unser Mausmobil auf dem Parkplatz auf uns.

Denselben luftigen Weg ging es auch wieder nach unten. Unsere Körper produzierten dabei sehr viel Adrenalin.

Wieder im Erdgeschoss angekommen, konnten wir direkt mit einer Führung durch das Kapitol anschließen. Auffällig ist hier die Farbe Kupfer, da sehr viel mit Kupfer verkleidet wurde beziehungsweise kupferfarbig angestrichen wurde. Auch fielen die großformatigen Bilder auf, die von Künstlern zur Verschönerung der Wände gemalt wurden. Im Gegensatz zu anderen Kapitolgebäuden, die wir bereits besichtigt hatten, strahlt dieses eine schlichte Eleganz aus. Zwar dominiert hier auch der Anklang an griechisch-römische Gebäude, aber es ist kein Zuckerguss- oder Disney-Stil wie in manch anderem Gebäude.

Nach der Mittagspause gingen wir das kurze Stück zum Brown v. Board of Education NHP. In dieser ehemaligen Schule wird das Thema der Segregation von schwarzen Schülern behandelt. Erst durch das Urteil des obersten Gerichtes im Jahr 1954 musste diese aufgehoben werden. Es dauerte aber noch Jahre, bis es US-weit umgesetzt worden war.  Ein interessant gemachter Film veranschaulichte, welche Probleme die schwarze Bevölkerung u.a. durch die Ungleichbehandlung in der Bildung hatte. Zudem gab es viele Ausstellungsstücke, die die damalige Stimmung im Land gut wiedergaben.

Mit diesem Besuch beendeten wir unseren Aufenthalt in Topeka und fuhren Richtung Kansas City. In Kansas City machten wir einen kurzen Stopp bei Cabelas, da wir von dieser Warenhauskette schon sehr viel gehört hatten. Da wir aber weder angeln noch aktive Schützen sind, interessierte uns der Großteil des Warenangebots nur am Rande. Interessant waren dagegen die lebensechten Dioramen wilder Tiere. Es gab Szenen aus Afrika, aus den Bergen sowie den Wäldern. Bestimmt über 100 ausgestopfte Hirsche zeigten das Leben zu verschiedenen Jahreszeiten im Wald. Viele der Exponate waren deutlich älter als 50 Jahre, sahen aber noch sehr neu aus.

Zu unserem Übernachtungsplatz bei Cracker Barrel in Independence war es nun nicht mehr weit.

Nach dem Abendessen lasen wir weiter in unseren Büchern und beendeten damit diesen interessanten Tag.

 

Sonntag, 11. August 2024

Independence (MO) - Mari-Osa Osage (MO)

262 km

Das Wetter konnte sich heute nicht entscheiden zwischen Wolken und Sonne. Den ganzen Tag über war es eine bunte Mischung davon.

Heute stand für uns Jefferson City auf dem Plan. Hier wollten wir das State Capitol von Missouri besichtigen. Für die erste Führung um 11:00 Uhr waren wir zwar zu spät, konnten uns aber zwei Plätze für die Führung um 14:00 Uhr sichern. Die Zeit bis dahin überbrückten wir mit einem Spaziergang durch - nach Angaben von Jefferson City - „Americas most beautiful small town“. Diesem Satz konnten wir nicht so ganz zustimmen. Zwar gab es hübsche Häuser in der Innenstadt und es sieht auch gepflegt aus, aber wir haben schon andere Kleinstädte in den USA besichtigt, die diesen Satz wirklich für sich beanspruchen könnten. In den Wohnsitz des Gouverneurs kamen wir heute nicht hinein, da sonntags keine Führungen angeboten werden. So besichtigten wir das prachtvolle Haus nur von außen.

Fast direkt neben dem Kapitol fließt der Missouri. Eine Fußgängerbrücke ermöglicht es Besuchern, in einen kleinen Park am Fluss zu gelangen. Er ist ganz nett angelegt und hat als Besonderheit einen Bilderrahmen für Selfies mit dem Kapitol im Hintergrund.

Nachdem wir unsere Bilder gemacht hatten und noch etwas Sand für die Sammlung mitgenommen hatten, schlenderten wir zurück zum Mausmobil, um unser übliches Mittagessen zu genießen. Gestärkt gingen wir dann zum Treffpunkt der Führung. Das Kapitol wirkte auf uns von außen relativ langweilig, da es keine bunten Applikationen hat, sondern nur in einem nüchternen Grau strahlt.

So waren wir auf die Gestaltung der Innenräume gespannt. 

Pünktlich um 14:00 Uhr begann die Führung. Leider sprach unsere Führerin sehr schnell und verschluckte die Hälfte der Sätze, so dass es schwierig war, ihr immer zu folgen. Interessant waren insbesondere mehrere Wandmalereien, auf die sie uns hinwies. Je nachdem, ob man die Bilder von links oder von rechts betrachtete, wirkten sie vollkommen anders.

Auch die Galerie der Büsten von berühmten Persönlichkeiten des Bundesstaates Missouri war sehr interessant.

Ein weiteres Highlight der Führung war ein prunkvoll ausgemalter Raum, der die Geschichte des Bundesstaates Missouri von seinen Anfängen bis in die 1940er Jahre darstellte. Die Figuren waren zum Teil überlebensgroß und fotorealistisch gemalt.

In den beiden Kammern gab es als Besonderheit bunte Glasfenster, die den beiden Räumen eine wunderschöne Atmosphäre verliehen.

Zwar kamen wir nur in einen Raum hinein, aber den Saal des Senates konnten wir durch die Fenster der Eingangstüren sehen.

Insgesamt gesehen hat uns die Führung gut gefallen, auch wenn wir akustische Probleme hatten. Das Kapitol selbst strahlt im Inneren eine zurückhaltende Eleganz aus. Wie bei der Außenfassade sind auch hier viele Wände grau beziehungsweise weiß gemalt. Auf diese Weise wirken allerdings die großformatigen Bilder besser.

Mit dem Besuch des Kapitols beendeten wir unsere Besichtigung von Jefferson City. Nach einem Einkauf bei Walmart fuhren wir noch in einen Baumarkt, da das Ablassventil unseres Abwassertanks sich wieder nicht öffnet und wir deshalb eine andere Lösung suchen mussten. Um die Abwasserversorgung sicherzustellen, bastelten wir am Auslass eine eigene Lösung, an die wir einen Entsorgungsschlauch anschließen können. Jetzt hoffen wir, dass diese Lösung die letzten Monate unserer Reise durch Nordamerika durchhält.

Für die Nacht hatten wir etwas außerhalb von Jefferson City über iOverlander einen Platz am Fluss gefunden. Die Nacht versprach, hier ruhig zu werden.

Nach dem Abendessen planten wir die nächsten Tage und unseren Aufenthalt in Chicago. Und damit endete ein weiterer interessanter Tag unserer Reise.

 

Montag, 12. August 2024

Mari-Osa Osage (MO) - Collinsville (Il)

205 km

„Regentropfen, die an mein Fenster klopfen…“ - so könnten wir in Kurzform den heutigen Tag beschreiben. Aber neben dem Regen gab es natürlich auch noch interessante Sehenswürdigkeiten auf unserer Strecke. So fuhren wir nach dem Frühstück nach St. Louis, um den Gateway Arch NP zu besichtigen. 

Dieser Bogen soll an die Rolle von St. Louis bei der Ausdehnung der Vereinigten Staaten Richtung Westen erinnern. Wegen seiner strategischen Lage nahe des Zusammenflusses von Mississippi und Missouri war St. Louis ein erfolgreicher Handelsposten.

Der Architekt Eero Saarinen entwarf 1935 diesen über 200 m hohen Bogen. Um ihn zu bauen, mussten viele alte Gebäude in der Downtown Area verschwinden. Es dauerte aber noch bis 1963, bis mit den Bauarbeiten begonnen wurde.

Die Außenhülle des Bogens besteht aus rostfreiem Stahl. Auf der Innenseite wurde Carbon-Stahl verwendet. Die dadurch entstehende Lücke wurde anschließend mit Beton aufgefüllt. Der Bau und die dabei zu meisternden Schwierigkeiten werden sehr eindrucksvoll in einem Film im Visitor-Center des Nationalparks gezeigt. Nach zweieinhalb Jahren war der Bau vollendet. Mit einer kleinen Gondel kann man an die Spitze des Bogens fahren und hat von dort bei klarem Wetter einen sehr guten Blick bis zum Horizont. Auch wenn das Wetter heute nicht so berauschend war, wollten wir dieses Erlebnis haben und kauften uns zwei Tickets. Die Fahrt mit den Gondeln an die Spitze ist relativ unspektakulär, da man im Inneren des Bogens fährt. Oben angekommen, hat jeder Besucher ein Zeitfenster, um den Blick nach draußen zu genießen. Es war schon atemberaubend, von oben auf die Stadt herab zu sehen. Da die Besucherzahl beschränkt ist, hatten wir genügend Möglichkeiten, Bilder zu machen.

Wieder unten angekommen, nutzten wir das Angebot einer VR Brille. Hier hatten wir uns allerdings etwas anderes vorgestellt, als was wir dann sahen. Das Video mit der Brille war die Szenerie um 1850 im Hafen von St. Louis. Allerdings bewegten sich keine Menschen in dem Video, sondern es war eigentlich eine große Fotografie. Zudem hatten wir noch Tonprobleme. Dieser Teil des Besuchs war deshalb kein bleibendes Erlebnis.

Nachdem wir uns im dortigen Café gestärkt hatten, erkundeten wir noch die Umgebung des Bogens. Es regnete allerdings sehr stark, weshalb wir uns auf den Skulpturenpark beschränkten. In diesem werden ähnliche Skulpturen ausgestellt wie im Park von Des Moines.

Da es bei dem Regenwetter keinen Sinn machte, weiter durch die Stadt zu laufen, fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsplatz bei Walmart.

Nach dem Abendessen schauten wir noch den Dresdner TATORT „Unsichtbar“ an und beendeten damit den heutigen regnerischen Tag.

 

Dienstag, 13. August 2024

Collinsville (Il) - Springfield (Il)

164 km

Die Nacht war nicht so ruhig gewesen, wie wir uns erhofft hatten. Die Nähe zum Highway war eben doch zu hören. So haben wir nicht ganz so gut geschlafen wie die Nächte davor.

Auch heute zeigte sich der Himmel bewölkt, aber es regnete nicht und die Temperaturen lagen über 20°. 

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Springfield, der Hauptstadt des Bundesstaates Illinois. Dort angekommen, suchten wir uns einen Parkplatz in der Nähe des Capitol.

Witzigerweise waren alle Parkuhren abgeschaltet, so dass wir gratis stehen konnten.

Im Capitol bekamen wir eine Privatführung, da außer uns keine anderen Touristen anwesend waren. Unser Führer, ein sehr übergewichtiger Mann, ging mit uns keine Treppen, sondern fuhr mit uns jedes Stockwerk mit dem Fahrstuhl an. Leider wird gerade ein Flügel des Capitol renoviert, so dass wir die Räumlichkeiten des Senats nicht besichtigen konnten. Aber auch so war das Kapitol sehr farbenfroh gestaltet. Interessant, fanden wir, dass sowohl die kupferfarbenen Friese wie auch die kupferfarbenen Statuen kein echtes Kupfer waren, sondern angemalter Gips. Viele der großformatigen Bilder waren auf Leinwand gemalt und anschließend an der Wand befestigt worden. Eine Ausnahme bildete ein etwa 20 × 40 Fuß großes Wandgemälde, welches ein deutscher Künstler in den 1880er Jahren direkt auf die Wand gemalt hatte.

Nach der sehr interessanten Führung gingen wir zum Visitor-Center des Ortes. Die ganze Stadt lebt vom Namen Abraham Lincoln. Er ist hier allgegenwärtig. Immerhin hat er in Springfield 24 Jahre gelebt. Überhaupt ist dieser Bundesstaat fest in demokratischer Hand. Auf dem Rasen vor dem alten Capitol hatte Barack Obama seinerzeit seine Bewerbung um das Präsidentenamt bekannt gegeben. Daran erinnert eine große Tafel.

Im Visitor-Center holten wir uns ein kleines Büchlein ab, welches zu vielen Sehenswürdigkeiten führt, die mit Abraham Lincoln verbunden sind. Hat man mindestens sechs dieser Sehenswürdigkeiten besucht und die farbigen Hüte von Abraham Lincoln gefunden, gibt es einen kleinen Preis. Dieser Aufgabe werden wir uns morgen stellen.

Auf unserem Weg zum KOA Campground besichtigen wir den Lincoln Memorial Garden. Hier hatten wir uns einen schönen alten Park vorgestellt. Als wir ankamen, erwies sich dieser Park als Wald. Mehrere Wege führten durch diesen Wald am See entlang und waren mit Sitzbänken bestückt, auf denen Zitate von Lincoln standen. Wir gingen einen Teil dieser Wege und hatten einen netten Verdauungsspaziergang nach unserem Mittagessen.

Auf dem Campground angekommen, warteten Hausarbeiten auf uns: Die Wäsche wollte gewaschen, das Wohnmobil innen geputzt und das Abendessen vorbereitet werden. Zwischendrin allerdings nutzten wir den Swimmingpool des Campground und kühlten uns trotz des leicht bedeckten Himmels ab.

Für das Abendessen hatten wir uns eine leckere Pizza auf dem Gasgrill bereitet. Eine Flasche Rotwein gab es dazu. Und damit endete ein interessanter Tag in Illinois. Die Nacht wird sehr ruhig sein, denn der Campground liegt in the Middle of Nowhere.

 

Mittwoch, 14. August 2024

Springfield (Il)

42 km

Kein Laut störte unseren Schlaf - kein Wunder, befanden wir uns doch in der Mitte von Nirgendwo.

Der heutige Tag stand fast ganz im Zeichen von Abraham Lincoln. Wir hatten uns gestern im Visitor-Center ein kleines Heftchen („Abe’s Hat Hunt“) geholt, in dem die wichtigsten Stationen seines Lebens in Springfield vermerkt waren. Unser heutiger Rundgang begann am Visitor-Center des Nationalparks. Hier kamen wir gerade rechtzeitig, um eine (kostenlose) Führung durch sein Wohnhaus mitmachen zu können.

Der Straßenzug um sein Wohnhaus herum wird ebenso von der Nationalparkverwaltung betreut. Insgesamt fühlt man sich in diesem Gebiet in die Zeit von 1860 zurückversetzt.

Nach diesem interessanten Beginn des Tages gingen wir als Nächstes zum ehemaligen Bahnhofsgebäude. Hier hielt er seine letzte Rede in Springfield, als er nach der Wahl zum Präsidenten auf dem Weg nach Washington war.

Wir waren uns nicht sicher, ob wir das Abraham Lincoln Museum auch besuchen sollen. Eine nette Mitarbeiterin, mit der wir uns längere Zeit über unsere Reise durch Nordamerika unterhalten hatten, verschaffte uns über ihre Mitgliedschaft im Förderverein des Museums zwei kostenlose Tickets. Das Museum stellt verschiedene Lebensabschnitte von Abraham Lincoln mit lebensgroßen Puppen dar.

Zudem ist es interaktiv aufgebaut. Man merkte, dass das Museum angelehnt an Disney World aufgebaut wurde, ohne aber dabei kitschig zu wirken. Ursprünglich hatten wir in Anbetracht der Mittagszeit vorgesehen, uns nicht allzu lange in dem Museum aufzuhalten. Am Ende waren es aber dann doch fast 2 Stunden geworden. Die Ausstellung war einfach zu interessant gestaltet, als dass wir einfach hätten durchlaufen wollen.

Nach einer Stärkung und einem weiteren Gebäude, welches mit Abraham Lincoln verknüpft war, gingen wir zum Dana-Thomas Haus.

Dieses und die gesamte Inneneinrichtung war von Frank Lloyd Wright vor etwa 120 Jahren entworfen worden. Von seinem Baustil her passt es nicht zu den Häusern in der Nachbarschaft. Des Weiteren ist das Grundstück eigentlich viel zu klein ist für ein solch beeindruckendes Gebäude. Für eine Führung mussten wir uns im Internet zwei kostenlose Tickets buchen, da das Haus nur im Rahmen einer solchen besichtigt werden kann. Leider durften während der Führung keine Fotos gemacht werden. Eigentlich unverständlich, aber wir wurden ausdrücklich darauf hingewiesen.

Im Gegensatz zu den Häusern, die wir von diesem Architekt bisher gesehen hatten, ist dieses Haus etwas anders konzipiert. So lag der Schwerpunkt hier in einem großzügigen Essbereich sowie mehreren Schlafzimmern, die der Familie zur Verfügung stehen sollten. Im Keller wurde neben einem großen Billardtisch auch eine Bowlingbahn und eine Bibliothek eingerichtet. Ein kleiner Garten gehörte auch zu dem Haus. Allerdings kann heute nicht mehr nachvollzogen werden, wie dieser Garten ursprünglich gestaltet war. Besonders faszinierend fanden wir die hübsch gestalteten Glasfenster. Das Motiv dieser Fenster zog sich durch die gesamte Einrichtung. Des Weiteren waren die Lampen ein Blickfang. Als unsere Führerin uns den Preis nannte, den eine Tischlampe bei einer Auktion vor 20 Jahren erzielt hatte, stockte uns der Atem: Über 1,5 Millionen $ kostete damals die Lampe. Wir wollten uns deshalb gar nicht ausrechnen, welche Summe bei den vielen Lampen im Haus zu Stande käme, wenn sie denn zu verkaufen wären.

Nach dieser sehr interessanten und beeindruckenden Führung fuhren wir zurück zu unserem Stellplatz. Der Swimmingpool bot eine willkommene Abkühlung nach unserem Rundgang durch die Stadt.

Nach dem Abendessen war wieder Lesestunde angesagt. Und damit endete ein sehr interessanter Tag.

 

Donnerstag, 15. August 2024

Springfield (Il) - Chicago (Il)

391 km

Eigentlich hatten wir mit einer weiteren ruhigen Nacht gerechnet. Da hatten wir allerdings die Rechnung ohne den Gott des Gewitters gemacht, denn kurz nach 5:00 Uhr morgens tobte ein heftiges Gewitter genau über uns. Die Donnerschläge waren so laut, dass wir jedes Mal zusammenzuckten. Der prasselnde Regen auf dem Dach erleichterte uns das Wiedereinschlafen auch nicht wirklich. Nach über einer halben Stunde hörte der Spuk auf und wir konnten noch eine kleine Mütze Schlaf nehmen.

Der heutige Tag war ein nahezu reiner Fahrtag. Damit wir wenigstens etwas erleben beziehungsweise uns weiterbilden, besichtigten wir kurz vor Chicago das Pullman NM.

Hier hatte die Pullman Fabrik ihren Sitz und produzierte die sagenhaft luxuriösen Pullman Eisenbahnwagen. Auf unserer bisherigen Reise hatten wir schon mehrere besichtigen können. Natürlich war auch hier wieder der Name Lincoln präsent, zwar nicht in Form von Abraham Lincoln, sondern in Gestalt seines Sohnes Robert, der die Leitung der Firma um 1900 übernommen hatte. Dies war uns „natürlich“ bekannt, denn wir hatten schließlich im November auf unserer Tour Richtung Süden das Wohnhaus von Robert Lincoln in Vermont besichtigt.

Besonders hervorgehoben wurde in der Ausstellung der Streik von 1896. Aufgrund fehlender Aufträge hatte die Firma Pullman den Arbeitern weniger Lohn bezahlt, so dass diese ein Problem hatten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Erschwerend kam hinzu, dass viele der Arbeiter in firmeneigenen Häusern zur Miete wohnten und die Höhe der Miete gleich blieb, obwohl sie weniger verdienten. Als sich die anderen Eisenbahn-Gewerkschaften mit den Arbeitern der Pullman Fabrik solidarisch erklärten, kam es zum landesweiten Streik. Dieser endete damit, dass die Streikführer verhaftet wurden und die Nationalgarde den Streik auflöste.

Von der eigentlichen Fabrik steht kaum noch etwas. Die ehemaligen Häuser der Arbeiter sind heute großteils bewohnt.

Die ehemalige Markthalle sowie das ehemalige Hotel dagegen verfallen immer mehr.

Nach einem Rundgang durch die Siedlung fuhren wir nach Downtown von Chicago. Hier hatten wir von einem Stellplatz mitten in Downtown gelesen, bei dem es angeblich möglich war, über Nacht stehen zu bleiben. Als wir dort ankamen und aufgrund der Schilder nicht genau erkennen konnten, ob wir wirklich über Nacht stehen bleiben können, riefen wir den Betreiber des Parkplatzes an. Ergebnis des Gesprächs war, dass wir gerne über Nacht stehen bleiben können, aber pro Nacht 80 $ bezahlen müssen, da wir mit unserem Mausmobil zwei Parkplätze besetzen. Bei dem Preis mussten wir erst einmal schlucken. Als dann noch eine Metro direkt neben dem Parkplatz laut rumpelnd vorbeifuhr, war für uns klar, dass wir hier bestimmt keine ruhige Nacht haben werden. So fuhren wir zum Truck Marshalling in der Nähe des Football Stadions. Bei der Einfahrt sahen wir große Schilder, wonach das Parken an diesem Wochenende wegen einer Veranstaltung untersagt ist. Als wir aber beim Betreiber nachfragten, erlaubte uns dieser, in der Nähe des Eingangs bis Montag zu stehen. Die Nächte werden hier wahrscheinlich auch nicht ganz ruhig sein, da die großen Trucks diesen Platz ebenso nutzen, aber es wird deutlich ruhiger als in Downtown sein. Zudem kostet hier der Tag nur 39 $.

Bevor wir unser Abendessen kochten, erkundeten wir noch kurz die Umgebung. Nach dem Abendessen planten wir unseren dreitägigen Aufenthalt in Chicago.

 

Freitag, 16. August 2024

Chicago (Il)

0 km

Obwohl wir hier mitten in der Stadt stehen, war die Nacht ruhig. Nur ein kleines Gewitter mitten in der Nacht störte unseren Schlaf.

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Frank Lloyd Wright. Zunächst fuhren wir mit der grünen Metro-Linie in den Stadtteil Oak Park zu seinem Wohnhaus. Hier hatten wir uns Karten für eine Führung besorgt. Da wir früher da waren als geplant, gingen wir zunächst die so genannte Selfguided Tour in der Nähe seines Wohnhauses ab. Dort stehen mehrere Häuser, die er entworfen und gebaut hat. Sie können leider nur von außen besichtigt werden, da sie bewohnt sind.

Über den Audioguide erfuhren wir alles Wissenswerte zu den einzelnen Häusern.

Anschließend begann unsere Tour durch sein Wohnhaus und sein Atelier unter fachkundiger Anleitung. So erfuhren wir zum Beispiel, dass er einer der amerikanischen Architekten des 19. und 20. Jahrhundert war, die einen eigenen amerikanischen Baustil kreierten. Diese so genannten Präriehäuser zeichneten sich durch eine horizontale Linienführung aus. Die Fenster waren üblicherweise ebenso in einer horizontalen Linie angeordnet worden. Die Dächer wurden entweder als Flachdächer oder Walmdächer mit überstehenden Traufen ausgeführt. Ziel war, das Haus nahtlos in die Landschaft zu integrieren. Gleichzeitig sollten sie ein Sinnbild des amerikanischen Geistes von Demokratie, Pioniergeist und Zusammenhalt sein. Zudem legte er Wert auf Funktionalität und Einfachheit. Sein Baustil spiegelte sich auch in den von ihm entworfenen Möbeln wider. Diese sind zeitlos und wirken auch heute noch sehr modern.

Von den von ihm etwa 400 entworfenen und gebauten Häusern stehen heute noch etwa zwei Drittel und sind großteils bewohnt beziehungsweise - wie wir selbst feststellen konnten - als Museum oder Ausstellungsstück vorhanden.

Unser Führer, ein quirliger älterer Herr, brachte seinen Wissen so spannend rüber, dass wir ihm stundenlang hätten zuhören können. Nach über einer Stunde war die Führung zu Ende.

Bevor wir das nächste Bauwerk von Frank Lloyd Wright besichtigten, stärkten wir uns zunächst mit einem sehr leckeren Sandwich. Anschließend gingen wir zum Unity Temple, der ebenso von ihm gestaltet worden war. Hier kamen wir gerade noch rechtzeitig, um dieses Gotteshaus auf eigene Faust besichtigen zu können. Witzig fanden wir zwei Sofakissen auf der Bank, auf der der Pfarrer während des Gottesdienstes sitzt. Diese sahen nicht so aus, als wären sie nachträglich hinzugefügt worden. Vielmehr bildeten sie eine Einheit mit dem Sofa.

Mit diesem Gebäude hatten wir alle sehenswerten Häuser dieses berühmten Architekten im Stadtteil Oak Park besichtigt und fuhren deshalb nach Downtown. Dort besichtigten wir das von ihm ebenso gestaltete Bürogebäude The Rookery. Zwar wurden in den 1930er Jahren mehrere Elemente von dem neuen Besitzer verändert, aber die Handschrift von Frank Lloyd Wright war immer noch zu sehen. 

Unser anschließender Versuch, eine Touristeninformation zu finden, endete kläglich in einem Sommergewitter. Wir konnten uns zwar unterstellen und wurden deshalb kaum nass, aber eine richtige Touristeninformation fanden wir nicht. Aus Frust darüber gingen wir zu einem Eisladen und stärkten uns mit einem großen Eis. Anschließend fuhren wir mit der Metro wieder zu unserem Mausmobil zurück. Der Nominierungs-Parteitag der Demokraten, welcher am Montag beginnen soll, wirft jetzt schon seine Schatten voraus: Die Absperrgitter rund um das Convention Center werden immer mehr. Mal schauen, wie das am Sonntag sein wird.

Den Abend beendeten wir mit dem Sichten der Bilder des heutigen Tages.

 

Samstag, 17. August 2024

Chicago (Il)

0 km

Heute stand der Besuch des ersten NFL-Spiels unseres Lebens auf dem Plan. Um 12:00 Uhr mittags sollte die Partie der Chicago Bears gegen die Cincinnati Bengals starten. Wir ließen uns deshalb nach dem Frühstück Zeit. Um 10:00 Uhr marschierten wir Richtung des Soldier Field Stadions los. Der PKW-Parkplatz neben unserem Stellplatz hatte über Nacht eine wundersame Inflation durchgemacht: Gestern kostete er noch 17 $ und heute 50 $ (am Abend waren die Schilder wieder auf 17 $ gestanden). Eine ganz schöne Abzocke, wenn man bedenkt, dass dies die einzigen Parkplätze in der Nähe des Stadions sind. Die Sportbegeisterten ließen sich davon aber nicht stören und bauten bei ihren Autos Holzkohlengrills auf, räumten Campingmöbel raus und feierten eine Party bereits vor dem Spiel.

Im Stadion angekommen, ließen wir uns von der Atmosphäre mitreißen. Unsere Plätze waren auf der Tribüne ganz oben. Weiter unten waren uns die Plätze zu teuer gewesen. Aber selbst von unseren Plätzen am oberen Rand der Tribüne hatten wir einen sehr guten Blick auf das Spielfeld.

Kurz vor 12:00 Uhr mittags begannen die Vorbereitungen und die Mannschaften liefen ein.

Nach einem kräftigen Regenguss und dem Abspielen der Nationalhymne startete das Spiel. Wir hatten im Internet ein bisschen die Regeln gelesen, damit wir nicht ganz ahnungslos sind. Eigentlich dauert das Spiel 4 × 15 Minuten. Rein rechnerisch wäre es somit nach einer Stunde zu Ende gewesen. Allerdings wird die Spielzeit häufig angehalten und es werden Werbepausen eingeschoben. Es war eine tolle Stimmung im Stadion.

Ganz ohne Krawalle und Randale, die man immer wieder mal in deutschen Fußballstadien erlebt, denn alle Zuschauer benahmen sich. Auch wurden keine Feuerwerkskörper oder ähnliche Dinge angezündet. Nach dem zweiten Viertel gab es eine längere Pause, die wir nutzten, um dem Bier wieder an die frische Luft zu verhelfen.

Während der letzten 15 Minuten hatte der Himmel die Schleusen aufgerissen und es schüttete. Wir hatten dünne Plastikponchos dabei und schützten uns notdürftig. Der Stimmung im Stadion tat dieser Wassereinbruch allerdings keinen Abbruch.

Nach knapp 3 Stunden war das Spiel zu Ende. Die Heimmannschaft Chicago Bears hatte 2:0 gewonnen. Alle Zuschauer verließen gesittet das Stadion. Es war eine tolle Erfahrung für uns!

Mittlerweile war es nach 15 Uhr und wir hatten noch kein Mittagessen gehabt. Wir gingen deshalb nach Downtown hinein und stärkten uns mit einem leckeren, reichlich belegten Sandwich. Anschließend schlenderten wir durch die Hochhausschluchten und gingen den Fußweg am Fluss beziehungsweise am Michigan See entlang.

Nachdem wir uns noch zwei Bootstickets für morgen gekauft hatten, gingen wir geschätzt 5 Kilometer zu Fuß zu unserem Mausmobil zurück. Dort ließen wir den Abend bei einem leckeren Drink ausklingen.

 

Sonntag, 18. August 2024

Chicago (Il)

0 km

Blauer Himmel begrüßte uns, als wir die Vorhänge beiseite bezogen. Leider blieb dieses Wetter nicht lange und der Himmel bewölkte sich. Ein bisschen sah es sogar nach Regen aus. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und gingen wieder zu Fuß nach Downtown. Unser erstes Ziel war der Millennium Park. Hier war das besondere Highlight eine verspiegelte Plastik.

Trotz des bewölkten Wetters konnten wir nette Fotos machen.

Unser nächstes Ziel war das Chicago Cultural Center. Wir waren begeistert von der Gestaltung der Treppenhäuser. Diese waren wie in alten Schlössern wunderschön unter Einsatz von viel Marmor hergerichtet. Auch die Kunstausstellung, die sich in dem Gebäude befand, gefiel uns. Highlight war das Werk einer Künstlerin, die über 1000 Schalen getöpfert hatte, um in diesen Geld zu sammeln. Sie wollte damit auf die Verschuldungssituation von Studenten hinweisen.

Anschließend schlenderten wir zur Magnificent Mile. Nachdem wir den Chicago River überquert hatten, gab es rechts und links viele interessante Gebäude zu sehen. Zum Teil ragten sie ganz schön weit in den Himmel. Kein Wunder, wurde doch das erste Hochhaus der Welt auch in Chicago gebaut.

An einer alten Kirche machten wir kehrt. Zum Glück war sie geöffnet und wir konnten auch das Innere besichtigen.

Nach einer Stärkung zur Mittagszeit gingen wir zum Navy Pier. Dort angekommen, mussten wir noch ein paar Tropfen aushalten. Dann aber riss der Himmel vollständig auf und wir hatten blauen Himmel über uns. Wie anders sahen gleich die Häuser um uns herum aus!

Nach dieser Besichtigung wurde es Zeit, zur Anlegestelle der CHICAGO‘S LEADING LADY zu gehen. Wir hatten uns gestern Karten für eine Architekturfahrt durch die Hochhausschluchten von Chicago auf dem gleichnamigen Fluss gebucht. Im Heck des Schiffes fanden wir sehr schöne sonnige Plätze mit freier Rundumsicht. 

Die folgenden anderthalb Stunden erhielten wir so viele Informationen, dass wir uns gar nicht alles merken konnten. Wir fanden es aber interessant, dem Moderator zuzuhören. Er wusste zu jedem Gebäude eine kurze Geschichte zu erzählen. Spannend fanden wir auch, dass die Stadt Chicago seinerzeit den Chicago River in den Mississippi umgeleitet hatte, damit die Trinkwasserversorgung der Stadt aus dem Lake Michigan nicht gefährdet war.

Viel zu schnell war die Zeit vorbei. Wir hätten nichts dagegen gehabt, wenn die Tour länger gedauert hätte. Anschließend gingen wir zur Nicholas J. Melas Centennial Fountain, da dort zu jeder vollen Stunde ein starker Wasserstrahl über den Fluss sprühen sollte. Warum dies heute nicht passierte, wissen wir nicht. Wir gingen deshalb in das Chicago Brewhouse am Chicago River und stärkten uns dort inmitten der Hochhäuser. Es war ein schöner Abschluss unseres Besuchs in Chicago.

Statt mit der Metro zurückzufahren, beschlossen wir, zu Fuß zum Mausmobil zurückzukehren. Unterwegs stoppten wir noch bei der wunderschön beleuchteten Clarence F. Buckingham Memorial Fountain.

Es war schon später Abend, bis wir unser rollendes Heim erreichten. Duschen und ein alkoholfreies Bier - zu mehr waren wir heute nicht mehr in der Lage. Und damit endete ein interessanter, aber anstrengender Tag.

 

Montag, 19. August 2024

Chicago (Il) - Madison (WI)

332 km

Bevor wir Chicago ganz verließen, fuhren wir noch zum Frederick C. Robie House, welches von Frank Lloyd Wright entworfen und gebaut worden war. Dieses Haus wurde, wie auch das Wasserfall-Haus und der Unity Temple im Stadtteil Oak Park, in die UNESCO Weltkulturerbe-Liste aufgenommen.

Es war gar nicht so einfach, in der Nähe des Hauses einen Parkplatz zu finden. Mit etwas Suchen allerdings schafften wir es, unser Mausmobil am Straßenrand abzustellen.

Im Eintrittspreis enthalten ist neben der offiziellen Führung durch das Haus eine selbst geführte Tour durch die Nachbarschaft des Hauses. Als es 1910 gebaut wurde, standen noch keine Häuser in dieser Gegend. Erst später baute die Universität mehrere Gebäude im neugotischen Stil in direkter Nachbarschaft. Die Tour durch die Nachbarschaft war ganz nett, da wir hier gut sehen konnten, in welch außergewöhnlichem Stil das Haus von Frank Lloyd Wright konzipiert worden war.

Für die Führung durch das Haus fanden wir uns im Innenhof des Hauses ein. Die Fläche des Hauses nimmt fast das gesamte Grundstück ein. Es wirkt aber nicht gedrängt, sondern fast schon spielerisch leicht durch seine aufgelockerte Bauweise und Pflanzungen.

Im Gegensatz zu anderen Häusern, die wir von diesem Architekten bereits besichtigt hatten, fehlte hier nahezu das komplette Mobiliar. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es viele Jahre von der Universität als Schlafstätte und für Büros genutzt wurde. Nach Übertragung des Hauses an den Frank Lloyd Wright Trust wurde es aufwändig von 2016-2018 renoviert. Obwohl kaum Möbel vorhanden waren, schaffte es unsere Führerin dennoch, das möblierte Haus vor unserem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Zudem besticht das Haus, auch ohne Möbel, durch die vielen wunderschönen Glasfenster, die offene Bauweise und die Lampen.

Nach der Führung verließen wir Chicago endgültig und fuhren auf der I94 Richtung Norden. Als wir die Bundesstaatsgrenze nach Wisconsin überquert hatten, änderten wir unsere Pläne kurzfristig und fuhren Richtung Madison, der Hauptstadt des Bundesstaates Wisconsin. Leider ist Wisconsin anscheinend nicht so camperfreundlich wie zum Beispiel Oregon oder Washington State, weshalb wir etwas suchen mussten, bis wir unseren Wasservorrat auffüllen konnten. Dank iOverlander fanden wir eine Quelle mit frischem Wasser. Zum Glück hatten wir unsere Gießkanne dabei, da ein Wasserschlauch dort nicht angebracht werden konnte.

Nach einem Zwischenstopp bei Walmart zur Vervollständigung der Vorräte fuhren wir weiter bis nach Madison und stellten uns im Duane F. Bowman Park für die Nacht hin.

Nach dem Abendessen planten wir unsere morgige Besichtigung in Madison sowie die weitere Tour.

 

Dienstag, 20. August 2024

Madison (WI) - Oconomowoc (WI)

87 km

Wir hatten eine absolut ruhige Nacht. Kein Laut störte uns bis 8:00 Uhr morgens.

Nach dem Frühstück fuhren wir zum State Capitol.

Parkplätze für unser Mausmobil gab es dort nicht, weshalb wir zum Lake Mendota fuhren und uns dort auf einen kostenlosen Parkplatz am See stellten. 

Wir kamen gerade rechtzeitig zu einer Führung durch das State Capitol. Dieses ist sehr opulent gestaltet. Das Wappentier des Bundesstaates, der Dachs, ist allgegenwärtig.

Der Präsentationsraum des Gouverneurs ist eine Kopie aus dem venezianischen Dogenpalast. Lediglich die Bilder wurden an den Staat Wisconsin angepasst.

In den Bildern steckt (wie so oft) sehr viel Symbolik. Es dominiert die römisch-griechische Götterwelt. Interessant war die Darstellung von Nord-, Zentral- und Südamerika sowie dem Atlantik und Pazifik. Dieser Mittelteil wurde auf der einen Seite von Europa mit den Ländern Frankreich, Deutschland und Großbritannien und auf der anderen Seite von Asien mit den Ländern China, Japan sowie Mikronesien eingerahmt. Jedes dieser Länder wurde durch eine griechische Gottheit dargestellt.

Nach einer Stunde war die Führung zu Ende. Anschließend hatten wir Gelegenheit, den unteren Rand der Kuppel zu begehen. Dort befindet sich ein Museum, welches die Entstehungsgeschichte dieses Kapitols beschreibt. Bis es die heutige Fassung erhielt, war es insgesamt zweimal abgebrannt.

Nach dieser Führung gingen wir zum Convention Center am Lake Monona. Dieses war von Frank Lloyd Wright entworfen worden. Es dauerte allerdings mehr als 35 Jahre nach seinem Tod, bis seine Pläne verwirklicht wurden. Seine Handschrift war unverkennbar. 

Interessant war eine Ausstellung von Porträts des Architekten, welche in seinen letzten Lebensmonaten aufgenommen wurde.

Nachdem wir dieses Convention Center besichtigt hatten, gingen wir zurück zu unserem Mausmobil. Wir kamen wieder am Capitol Building vorbei, wo eine Band irische Musik während der Mittagspause spielte. So dauerte es länger, bis wir unser Mausmobil erreicht hatten.

Nach dem Mittagessen gingen wir noch ein paar Schritte am Lake Mendota entlang und fuhren anschließend zu unserem heutigen Tagesziel, der SteelTank Brewing Co. Dort hatten wir über Harvest Hosts einen Stellplatz für die Nacht bekommen.

Unser Abendessen nahmen wir in der Brauerei ein. Ein reichhaltiges und vielfältiges Speisenangebot sowie verschiedene Biersorten führten dazu, dass wir kugelrund in unser Mausmobil zurückkehrten. Zu einem leckeren Single Malt sahen wir noch den Münsteraner TATORT „Ein Freund, ein guter Freund“ an und beendeten damit diesen Tag.

 

Mittwoch, 21. August 2024

Oconomowoc (WI) - Manitowoc (WI)

194 km

Zum Frühstück schien die Sonne, aber die Außentemperaturen waren noch relativ frisch. Man merkt, dass es langsam Richtung Herbst geht.

Unser erstes Ziel für heute war die kleine Stadt Sheboygan am Lake Michigan. Beim Visitor-Center konnten wir unser Mausmobil kostenfrei abstellen. Es wurde uns sogar angeboten, dass wir auf dem Parkplatz übernachten können. Nachdem wir uns einige Tipps geholt hatten, gingen wir entlang des Flusses zum Leuchtturm. Der Fußweg ist sehr gut ausgebaut.

Man merkt, dass dieser Ort auf Sommertouristen eingestellt ist.

Der Leuchtturm ist relativ schmucklos, weshalb wir uns nicht lange aufhielten. Unser weiterer Fußweg führte uns zum Cape North. Dabei konnten wir etwa die Hälfte der Strecke barfuß durch den weichen Sand des Ortsstrandes zurücklegen. Es war ein herrliches Gefühl, den warmen Sand und die Sonne zu spüren.

Nachdem wir Cape North erreicht hatten (welches uns empfohlen wurde, da hier dasselbe Gestein wie bei den Niagarafällen vorkommt), gingen wir zurück in den Ort. In der Markthalle kauften wir noch leckeres Brot, Käse und Schinken für unser Abendessen.

Auf unserer Fahrt nach Sheboygan hatten wir kurz vor Erreichen des Ortes eine überdimensionale amerikanische Flagge gesehen. Nach einer Stärkung im Mausmobil fuhren wir deshalb zu dieser weltgrößten freihängenden amerikanischen Flagge.

Diese befindet sich am längsten Flaggenmast Nordamerikas, welcher etwa 100 Fuß höher als die Statue of Liberty ist. Die aus Nylon gefertigte Flagge mit den Ausmaßen 70x140 Fuß wiegt allein 250 Pfund. Sobald die Flagge Abnutzungserscheinungen zeigt, wird sie ausgetauscht. Dies geschieht etwa alle 130 Tage.

Als wir vor dieser Flagge standen, mussten wir unseren Hals ganz schön recken, um die Spitze des Flaggenmastes zu sehen. Es war schon ein fantastisches Schauspiel, diese Flagge im Wind wehen zu sehen.

Damit beendeten wir unseren Besuch in Sheboygan und fuhren zu unserem heutigen Tagesziel nach Manitowoc. Dort hatten wir beim Fährhafen einen Stellplatz über IOverlander gefunden. Es war noch nicht zu spät am Tag, weshalb wir das schöne Wetter für einen Spaziergang nutzten. Unser Ziel war der Leuchtturm des Ortes. Dafür mussten wir allerdings zwei Hafenbecken umrunden. Nach einer Stunde waren wir am Leuchtturm angekommen. Dieser war um einiges fotogener als der Leuchtturm in Sheboygan.

Auf dem Rückweg zum Mausmobil stärkten wir uns unterwegs noch mit einer großen Portion Eis.

Nach dem leckeren Abendessen mit Rotwein lasen wir noch einige Seiten in unseren Bamberger Krimis um Kommissar Haderlein und sein Schweinchen Riemenschneider.

 

Donnerstag, 22. August 2024

Manitowoc (WI) - Baileys Harbour (WI)

193 km

Obwohl wir am Straßenrand gestanden hatten, war die Nacht total ruhig. Nach dem Frühstück nutzten wir die Entsorgungsmöglichkeiten im Hafen von Manitowoc. Anschließend fuhren wir auf der I43 Richtung Green Bay. Auf der Rest Area auf dem Weg dorthin konnten wir unseren Frischwasservorrat auffüllen.

Unser heutiges Ziel war die Door Peninsula. Dort besichtigten wir als erstes den Whitefish Dunes SP. Zunächst führte uns unser Weg am kilometerlangen Sandstrand entlang der Whitefish Bay.

Es war schön, bei diesem sonnigen Wetter barfuß durch den warmen Sand zu gehen. Unser Ziel war die höchste Düne von Wisconsin, der Old Baldy. Da der öffentliche Strand irgendwann zu einem privaten Strand wurde und wir die Düne auf diesem Weg nicht erreichen konnten, drehten wir um und gingen den dritten Strandzugang nach oben auf den kombinierten Fuß- und Fahrradweg. Nach einigen 100 m ging rechts ein Plankenweg ab. Wir marschierten diesen entlang, stiegen viele Stufen nach oben - und dann standen wir auf dem „Aussichtspunkt“. Leider sahen wir von dort keine Düne, da diese mittlerweile mit Bäumen und Gras bewachsen ist. Ein bisschen enttäuscht traten wir den Rückweg an und erreichten nach einer Tour von etwas mehr als 5 Kilometern wieder unser Mausmobil.

Nach der mittagstäglichen Stärkung fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum Cave Point County Park. Die Höhlen können nur vom Wasser aus gesehen werden. So mussten wir uns damit begnügen, am Ufer entlang zu gehen und die zerklüfteten Felsformationen ohne Höhlen zu sehen.

Auch führte der „Weg“ über Wurzeln sowie Steine und wir mussten aufpassen, nicht zu stolpern. Da die Fläche des County Parks sehr klein ist, waren wir mit unserer Tour sehr schnell am Ende.

Es war noch nicht allzu spät, weshalb wir weiter nach Baileys Harbour fuhren. Ein paar Kilometer hinter dem Ort erreichten wir das Cana Island Lighthouse. Dieser hübsche und auffällige Leuchtturm wird heute nicht mehr genutzt und ist ein Museum.

Wir kamen gerade rechtzeitig vor der Schließung des Museums, um uns die Anlage ansehen zu können. In früheren Jahren war der Leuchtturm mit einem Leuchtturmwärter und seinem Gehilfen besetzt. Oftmals war der Gehilfe die Ehefrau des Leuchtturmwärters. Dies hatte den Vorteil, dass beide Ehepartner Geld verdienten und so auf ein Monatseinkommen von zusammen 1000 $ kamen. Für damalige Verhältnisse war dies ein gutes Familien-Einkommen.

Nachdem wir uns die Anlage ausgiebig angesehen und natürlich die 97 Stufen des Leuchtturms erklommen hatten, fuhren wir zurück nach Baileys Harbour. Dort machten wir einen Spaziergang zum Ober- und Unterfeuer, welches Schiffen noch heute den Weg in den Hafen weist. Die Anlage stammt ebenso aus dem 19. Jahrhundert, weshalb vor allen Dingen das Haus, in dem das Oberfeuer untergebracht ist, sehr hübsch anzusehen ist. Da die Leuchtfeuer heute aktiv betrieben werden, ist das Haus auch bewohnt, weshalb die Inneneinrichtung nur mit einer angemeldeten Tour besichtigt werden kann.

Nach einer „eiskalten“ Stärkung gingen wir zurück zu unserem Mausmobil, welches wir auf dem Parkplatz der Bücherei abgestellt hatten. Diesen Tipp hatten wir über iOverlander bekommen.

Nach dem Abendessen entspannten wir noch bei einem POLIZEIRUF 110 („An der Saale hellem Strande“) und beendeten damit diesen Tag.

 

Freitag, 23. August 2024

Baileys Harbour (WI) - Marquette (MI)

429 km

Kurz nach Mitternacht klopfte es an unser Mausmobil. Ein Mann mit Hund wies uns darauf hin, dass wir hier eigentlich nicht stehen können. Er warnte uns, dass wir gegebenenfalls am nächsten Morgen einen Strafzettel bekommen. Wir nahmen dies zur Kenntnis und legten uns wieder hin.

Nach dem Frühstück (und ohne Strafzettel) fuhren wir in den kleinen Ort Ephraim. Dieser liegt direkt am Lake Michigan. Wir konnten dort einige hübsche Häuser besichtigen. Anschließend fuhren wir in den Peninsula SP. Unseren ersten Stopp legten wir beim Eagle Tower ein. 

Als wir dieses imposante Holzgerüst erklommen hatten, hatten wir einen guten Blick über den Lake Michigan. Nach einer Wanderung stand uns heute nicht der Sinn, weshalb wir anschließend zum Eagle Bluff Lighthouse weiterfuhren. Auch dieser Leuchtturm ist heute als Museum eingerichtet. Allerdings ist er hinsichtlich des Leuchtfeuers noch in Betrieb, weshalb der Turm nicht bis zur Spitze bestiegen werden kann.

Interessant fanden wir, dass einer der Leuchtturmwärter insgesamt sieben Söhne hatten. Diese lebten alle zusammen in einem Kinderzimmer und schliefen zum Teil zu dritt beziehungsweise viert in einem Bett.

Nachdem wir die Anlage ausgiebig besichtigt hatten, verließen wir den Park. Vor dem Ausgang des Parks gab es zu unserer großen Freude eine Dumpstation und gleichzeitig die Möglichkeit, kostenlos Frischwasser zu bunkern.

Wieder gut versorgt, verließen wir die Upper Door Peninsula und fuhren zu unserem heutigen Tagesziel Marquette. Unterwegs überquerten wir eine Zeitgrenze und befinden uns ab sofort in der Eastern Standard Time Zone. Diese verkürzt unseren Tag um eine Stunde.

Auf unserem Weg nach Marquette hatten wir gelesen, dass es dort ein Restaurant „Steinhaus“ gibt. Kurz entschlossen entschieden wir, dort zu Abend zu essen. 

Als wir dem Kellner unseren Nachnamen sagten, musste er schmunzeln und begrüßte uns herzlich. In diesem Restaurant wird deutsche Küche inklusive importierter Biere angeboten. Der von uns bestellte Sauerbraten mit Spätzle kam dem deutschen Original schon sehr nahe. Insgesamt gesehen waren wir mit unserer Wahl sehr zufrieden und fuhren anschließend gut gesättigt zu Walmart, um dort zu übernachten.

Als wir bei Walmart ankamen, standen dort schon sehr viele Wohnmobile und Wohnanhänger. Die anscheinend unvermeidlichen Generatoren liefen bei einigen Fahrzeugen auch schon. Wir ließen uns davon nicht stören, tranken noch einen leckeren Absacker und beendeten damit diesen Tag.

 

Samstag, 24. August 2024

Marquette (MI) - Munising (MI)

105 km

Gefühlt war die Nacht viel zu schnell vorbei. Immerhin fehlte uns eine Stunde.

Nach dem Frühstück fuhren wir das kurze Stück zum Presque Isle Park. Gleich zu Beginn der Halbinsel fanden wir einen Parkplatz im Schatten. Anschließend umrundeten wir auf dem Fußweg die Halbinsel. Sie ist berühmt für ihre rotbraunen und schwarzen Felsen. Der Lake Superior hatte gerade aufgrund der Windstille absolut keine Wellen, so dass der blaue Horizont und das Wasser optisch miteinander verschwammen.

Da es an dieser Halbinsel keinen Sandstrand gibt, war das Wasser außergewöhnlich klar.

Nach diesem Morgenspaziergang fuhren wir zum Marquette Harbor Lighthouse. Dieser Leuchtturm sticht besonders hervor, da das Haus komplett rot angestrichen ist.

Für 13:00 Uhr bekamen wir noch zwei Tickets für die Führung. Eine junge Frau erklärte uns die Geschichte der Gebäude wie auch der Rettungsstelle, die bis 1991 in diesen alten Gebäuden untergebracht war. Witzig fanden wir die Geschichte vom Abriss eines dieser Gebäude im Jahr 1983: Mit Sprengstoff wurde das Haus in die Luft gejagt, ohne aber die Bevölkerung und Behörden davor zu unterrichten. So waren viele Anwohner erschrocken, als plötzlich Ziegelsteine vom Himmel fielen.

Nach dieser interessanten Führung fuhren wir nach Munising. Dort kauften wir bei Pictured Rocks Cruises zunächst zwei Karten für die erste morgige Schiffstour entlang der Küste. Anschließend gingen wir in das Visitor-Center des Pictured Rocks National Lakeshore. Das dortige Personal wirkte nicht besonders engagiert. So war ihnen zum Beispiel schon seit längerem bekannt, dass die Sticker für den Nationalpark nicht mehr vorrätig waren. Statt neue Exemplare zu bestellen, wurde einfach nichts getan. Wir nahmen uns deshalb nur einen der ausliegenden Prospekte und besichtigten den Munising Wasserfall.

Dieser kleine Wasserfall ist nicht besonders spektakulär, aber das einzige Highlight, welches in unmittelbarer Nähe zum Visitor Center zu besichtigen ist. Anschließend fuhren wir in den kleinen Ort zurück und stärkten uns mit einem Eis.

Da es im Ort verboten ist, mit dem Wohnmobil über Nacht zu stehen, fuhren wir drei Meilen außerhalb zur Tankstelle Circle K. Dort stellten wir uns etwas abseits für die Nacht hin.

Nach dem Abendessen verfolgten wir in unseren Büchern weiter die Abenteuer von Kommissar Haderlein und seinem kleinen Schweinchen Riemenschneider.

 

Sonntag, 25. August 2024

Munising (MI)

36 km

Wir hatten eine total ruhige Nacht, obwohl es sich bei unserem Stellplatz um eine Tankstelle handelte. Wir schliefen sehr gut, denn kein LKW störte unseren Schlaf.

Wir hatten uns den Wecker etwas früher gestellt, da wir um 10:00 Uhr eine Schiffstour entlang der bunten Felsen gebucht hatten. Wir waren pünktlich um 9:00 Uhr da. Obwohl die Abfahrt erst in einer Dreiviertelstunde sein sollte, stellten sich die ersten bereits um 9:15 Uhr an.

Kurz vor 10:00 Uhr begann das Boarding und wir nahmen uns Plätze in der hintersten Reihe. Und dann begann die Tour. Mit Rauschefahrt fuhren wir zu den ersten bunten Felsen. Leider stand die Sonne für Fotos sehr ungünstig. Unterwegs sahen wir viele Paddelboote und beschlossen kurzfristig, eine solche Tour am Nachmittag bei besseren Lichtverhältnissen zu machen.

Unsere Schiffstour führte uns bis zu den Spray Falls. Auf dem Rückweg hatten wir beim East Channel Leuchtturm sehr gute Lichtverhältnisse. Hier konnten wir endlich vernünftige Fotos machen.

Um 12:00 Uhr waren wir wieder zurück im Hafen und fuhren zum Anbieter Uncle Ducky’s Outdoor Adventures. Hier buchten wir für den Nachmittag und frühen Abend eine sechsstündige Paddeltour.

Da die Tour um 15:00 Uhr losgehen sollte, nutzen wir die Zeit bis dahin für das Mittagessen. Gleichzeitig bereiteten wir uns für den Abend einen Couscous-Salat zu, den wir auf die Paddeltour mitnahmen. Während der sechsstündigen Paddeltour war eine Pause für das Abendessen geplant und jeder war informiert worden, dass er sich selbst etwas mitbringen soll. 

Wir waren pünktlich zum Beginn der Paddeltour in der Nähe des Miners Beach. Nach dem Einchecken wurden wir zum Strand gefahren. Dort bekam jeder eine Spritzdecke, eine Schwimmweste und das Paddel. Und dann ging unsere Tour los. Wie anders waren die Lichtverhältnisse jetzt im Vergleich zu heute Morgen! In den buntesten Farben leuchteten die Felsen. Dank unserer Paddelboote kamen wir sehr nahe an die Felsen heran und konnten sogar in kleine Höhlen hineinfahren. Das machte Spaß, denn die Sonne schien vom blauen Himmel und wir hatten kaum Wellen.

Beim Lover‘s Leap Bogen drehten wir um und fuhren ein kurzes Stück zu einem Strand zurück.

Nach der Pause paddelten wir das restliche Stück zum Ausgangspunkt zurück. Wir waren das erste Boot, welches am Strand anlegte.

Bis zur Abfahrt des Shuttle-Busses mussten wir allerdings warten, ehe alle Nachzügler am Strand angekommen waren.

Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz hätten wir beinahe noch einen Wildunfall gehabt: Mehrere Rehe überquerten direkt vor uns die Fahrbahn. Dank einer Vollbremsung konnten wir einen Aufprall verhindern.

Wir stellten uns wieder für die Nacht bei der Tankstelle Circle K hin. Beim Verdunkeln unseres Mausmobils für die Nacht stellten wir fest, dass sich durch die Vollbremsung der Vorhang an der Aufbautür anscheinend verzogen hatte und nicht mehr bewegen ließ. Zudem war die Verdunklung der Beifahrertür aus dem Rahmen gesprungen.

Mit einem leckeren Drink beendeten wir diesen schönen Tag (der beinahe in einem Desaster geendet hätte).

 

Montag, 26. August 2024

Munising (MI) - Sault Ste. Marie (MI)

199 km

Und wieder hatten wir eine sehr ruhige Nacht. Dieser Übernachtungsplatz bei der Tankstelle ist wirklich zu empfehlen.

Die Strecke zu unserem heutigen Tagesziel Sault Ste. Marie könnte man auch als langweilig bezeichnen. Überwiegend führte die Straße kerzengerade durch eine Waldlandschaft. So erreichten wir noch vor der Mittagszeit den Ort. Unser erster Weg führte uns zu den Soo Locks. Diese Schleusenanlage verbindet den Lake Superior mit dem Lake Huron. Wir kamen gerade rechtzeitig, um die Schleusung eines großen Frachtschiffes in den Lake Superior beobachten zu können. Anschließend sahen wir uns die Ausstellung im nebenan liegenden kleinen Museum an. Interessant fanden wir, dass der Bau der Schleusen damals auf den Widerstand der Bevölkerung stieß, da mit den Schleusen viele Lagerarbeiter und Transporteure überflüssig wurden. Diese hatten sich darauf spezialisiert, die Waren von einem See zum anderen zu transportieren.

Anschließend gingen wir am Wasser entlang, um die historischen Reste der ältesten und nicht von Indigenen errichteten Siedlung in Michigan zu besichtigen. Vom ehemaligen Fort steht überhaupt nichts mehr. Lediglich vier Häuser stammen noch aus den Anfangstagen des Ortes.

Auf dem Rückweg zu unserem Mausmobil fuhren wir im Tower of History mit dem Aufzug noch nach oben. Von dort hatten wir einen sehr guten Blick auf die Stadt. Dieser Tower war früher die Kontrollstelle für die Schleusen gewesen.

Nach dem Mittagessen besichtigten wir das Museumsschiff VALLEY CAMP. Dieses ehemalige Frachtschiff beherbergt viele Ausstellungsstücke, erinnert an Schiffsunglücke und gibt einen Überblick über die Entwicklungsstufen der Technik.

Besonders beeindruckend fanden wir einen Film über den Untergang eines Frachtschiffes im Jahr 1958. In diesem Film schilderten die Besatzungsmitglieder (von Schauspielern nachgestellt), wie sie den Untergang des Schiffes und ihren Überlebenskampf, den sie aufgrund des eiskalten Wassers und der für heutige Verhältnisse mageren Ausrüstung verloren, erlebten. Nur zwei der fast 40 Besatzungsmitglieder überlebten dieses tragische Unglück.

Nachdem wir noch das Oberdeck mit den Unterkünften besichtigt hatten, wurde es angesichts der Temperaturen um 30° Zeit für eine Abkühlung. Wir hatten heute Vormittag bei unserem Rundgang durch den Ort eine Eisdiele entdeckt und gingen dorthin. Das Eis schmeckte lecker und war für amerikanische Verhältnisse günstig. 

Anschließend fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsplatz bei Walmart. Nach dem Abendessen sortierten wir noch Bilder und lasen ein paar Seiten.

 

Dienstag, 27. August 2024

Sault Ste. Marie (MI) - Burdickville (MI)

316 km

Der blaue Himmel der letzten Tage scheint uns verlassen zu haben, denn beim Aufwachen regnete es.

Auf unserem Weg nach Süden überquerten wir die Mackinac Brücke.

Diese trennt den Lake Michigan vom Lake Huron. Heute konnten wir auch die Mautgebühren bezahlen, da eine Mitarbeiterin der Betreiberfirma vor Ort den Betrag kassierte.

Der weitere Weg zu unserem Tagesziel verlief unspektakulär. Wir erreichten deshalb schon am Nachmittag den Sleeping Bear Dunes NLS. Unser erster Weg führte uns in das Visitor-Center. Nachdem wir uns dort den Film über den Park angesehen und uns Tipps für Unternehmungen im Park besorgt hatten, fuhren wir den Pierce Stocking Scenic Drive ab. Auch wenn es etwas regnete, stiegen wir dennoch aus und gingen durch den weichen Sand zu den jeweiligen Aussichtspunkten.

Bei der höchsten Düne angekommen, wurde mit Schildern ausdrücklich davor gewarnt, durch den Sand hinab zum Lake Michigan zu gehen. Der Weg hinab stellt sich einfach dar, aber der steile Aufstieg durch den tiefen Sand bedeutet 450 Fuß Höhenunterschied.

Wir verzichteten auf dieses Abenteuer, denn wir konnten bei anderen (sportlich, jungen) Touristen sehen, welche Schwierigkeiten sie hatten, die Düne wieder hinauf zu steigen. In unseren Augen sehr leichtsinnig verhielt sich ein älteres Paar, welches die Düne hinab gegangen war. Wir hoffen für sie, dass sie nicht gerettet werden müssen.

Nachdem wir den Scenic Drive abgefahren waren, fuhren wir zum Inspiration Point, einem Aussichtspunkt auf den See Glen. Dieser liegt mitten im Wald oberhalb des Sees und ist total einsam.

Nach dem Abendessen sahen wir uns noch einmal die Unterlagen des Sleeping Bear Dunes NLS an und stellten dabei fest, dass wir mit unserem Mausmobil noch innerhalb der Grenzen dieses Parks sind. Aus Rückmeldungen von iOverlander erfuhren wir, dass die Ranger hier genau kontrollieren und bei Übernachtungen innerhalb des Parks 150 $ Strafe fällig werden. Dieses Risiko wollten wir nicht eingehen und fuhren 4 km weiter nach Burdickville. Dort stellten wir uns im Old Settlers Park für die Nacht hin.

 

Mittwoch, 28. August 2024

Burdickville (MI) - Saugatuck (MI)

333 km

Nach einer ruhigen und ungestörten Nacht versuchten wir hier im Park, unseren Wasservorrat aufzufüllen. Allerdings waren sämtliche Wasserhähne abgestellt. Da wir Wasser noch für zwei Tage haben, war dies nicht so schlimm.

Unser erstes Ziel war der Port Oneida Historic District. Hier stehen mehrere alte Häuser, die zur Blütezeit der Dampfschifffahrt erbaut worden waren. Damit die Maschinen der Schiffe liefen, wurden Unmengen von Holz benötigt, die hier bereitgestellt wurden. Als die Dampfmaschinen auf Kohle umgestellt wurden, brach der Handel ein und die Ortschaft verfiel. Die Häuser konnten wir nur von außen besichtigen, da diese anscheinend nur einmal im Jahr an einem Festtag geöffnet werden.

Auf unserem Weg zum Glen Haven Historic Village konnten wir am Campground unser Wasservorrat auffüllen. Auch der kleine Ort Glen Haven erlitt das gleiche Schicksal wie Port Oneida. Hier werden die Häuser allerdings noch genutzt. So existiert der Dorfladen, ein Hotel, ein Museum sowie die Schmiede.

Nach der Besichtigung dieses kleinen Ortes fuhren wir zum Dune Climb. Hier konnten wir die große Sanddüne erklimmen, um von dort einen Blick auf den Lake Michigan zu erhaschen.

Nach dieser letzten Tour im Sleeping Bear NLS führte uns unser Weg Richtung Süden durch Waldlandschaften und unspektakuläre Ortschaften. Beim Point Betsie Lighthouse stoppten wir und besichtigten wir zunächst das Leuchtturmwärterhaus.

Dann bestiegen wir den Leuchtturm, von welchem wir einen schönen Blick auf den Michigansee hatten. Zusätzlich konnten wir dort einen Film über die Rettung von Schiffbrüchigen in damaliger Zeit sehen. Für uns heute unverständlich war, dass die Retter zunächst 6 Meilen ihre schweren Gerätschaften durch Wald und über Dünen transportieren mussten, um an den Strand zu gelangen. Zum Glück geht Seenotrettung heute schneller und besser.

Nach dem Mittagessen fuhren wir die restlichen Meilen nach Holland. Hinter dem Ort stellten wir uns für die Nacht auf die Rest Area am Freeway 196.

Nach dem Abendessen kniffelten wir noch ein paar Runden und beendeten damit diesen Reisetag.

 

Donnerstag, 29. August 2024

Saugatuck (MI) - Benton Harbor (MI)

84 km

Grauer Himmel begrüßte uns beim Aufwachen. Das waren keine schönen Aussichten für heute!

Je weiter wir Richtung Süden fuhren, umso mehr verschwand das Grau des Himmels. In St. Joseph angekommen, fuhren wir zu den beiden kleinen Leuchttürmen, die die Hafeneinfahrt markieren. Nachdem wir beide besichtigt hatten, waren die letzten Wolken am Himmel verschwunden. Kurz entschlossen entschieden wir, den Tag heute am Strand zu verbringen.

Die Wellen waren wie am Meer, nur, dass es kein Salzwasser war.

Nach einem herrlichen Tag in der Sonne mit gutem Lesestoff fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsziel in Benton Harbor. Über Harvest Hosts hatten wir eine Brauerei gefunden, bei der wir über Nacht stehen dürfen.

Natürlich nahmen wir unser Abendessen auch in der Brauerei ein. Das Essen war lecker und die Biere schmeckten. Es war später Abend, als wir in unser Mausmobil zurückkehrten. Obwohl wir uns heute nicht viel bewegt hatten, waren wir dennoch vom Nichtstun müde und gingen früh zu Bett.

 

Freitag, 30. August 2024

Benton Harbor (MI) - Indiana Dunes NP (IN)

149 km

Nach einer sehr ruhigen Nacht erwartete uns wieder der graue Himmel. Die Temperaturen waren zwar sehr angenehm, aber das Leuchten der Sonne fehlte uns doch etwas.

Je weiter wir Richtung Süden kamen, umso mehr riss der Himmel auf. Zudem stellten sich unsere Uhren eine Stunde zurück, da wir wieder die Central Standard Time haben. Als wir den Indiana Dunes NP erreichten, hatten wir blauen Himmel und 30°. Im Visitor Center ließen wir uns Tipps geben, was in diesem Park sehenswert ist. Zudem wurde uns zu unserer großen Freude bestätigt, dass wir auf dem Parkplatz des Visitor-Centers über Nacht stehen dürfen.

Der Nordteil des Parks hat mehr Sehenswürdigkeiten als der Südteil, weshalb wir uns heute auf den Nordteil beschränkten. Unser erster Weg führte uns zum Kemil Beach und weiter zu den sogenannten „Century of Progress Homes“.

Diese wurden anlässlich der Weltausstellung 1933 in Chicago gebaut und als Zukunft des Wohnens ausgestellt. Nach der Weltausstellung wurden sie an den jetzigen Standort transportiert. Die Häuser sind heute bewohnt. Eine Besichtigung der Innenräume ist deshalb nicht möglich. Vom Baustil und den verwendeten Materialien her sind die Häuser unterschiedlich: Es wurden sowohl Natursteine wie auch Metallplatten verwendet, um die Häuser zu bauen. Ein Blockhaus war ebenso dabei, um einen naturnahen Baustil darzustellen.

Nach dieser Besichtigung fuhren wir weiter Richtung Norden zum Central Ave Beach. Hier machten wir einen längeren Strandspaziergang. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur, weshalb wir häufiger unsere vom heißen Sand erhitzten Füße kühlten.

Der letzte Besichtigungspunkt war der Mount Baldy Beach. Hier befindet sich die höchste Düne des Parks.

Nach einem kurzen Weg durch den Wald erreichten wir den Strand. Wie die meisten Dünen hier, ist auch diese Düne fast überwiegend mit Gras bewachsen.

Unseren Plan, noch den kleinen Leuchtturm im Hafen des Washington Parks zu besichtigen, gaben wir auf, denn wir hätten sonst 20 $ Parkgebühren bezahlen müssen.

Bevor wir unseren Stellplatz beim Visitor-Center ansteuerten, fuhren wir noch schnell zur Chellberg Farm. Diese war von schwedischen Auswanderern erbaut und betrieben worden und befindet sich innerhalb des Nationalparks. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um uns die ehemalige Scheune und das Wohnhaus von außen ansehen zu können, denn eine Rangerin schloss nach uns ab.

Auf unserem Stellplatz beim Visitor-Center planten wir unsere weitere Tour und besorgten uns schon einmal Eintrittskarten für das Henry Ford Museum in Detroit.

Nach dem Abendessen lasen wir weiter die Abenteuer von Kommissar Haderlein und dem Schweinchen Riemenschneider.

 

Samstag, 31. August 2024

Indiana Dunes NP (IN) - Landing (MI)

277 km

Heute verließen wir den Lake Michigan. Davor nutzten wir allerdings das schöne Wetter und gingen noch einmal an den Strand. Die Temperaturen waren angenehm und das Wasser erfrischte. Am Horizont konnten wir die Silhouette von Downtown Chicago sehen.

Die Fahrt zu unserem heutigen Tagesziel war unspektakulär. Unterwegs wurde uns wieder eine Stunde abgezogen, da wir in die Eastern Standard Time Zone kamen. In Lansing angekommen, stellten wir uns auf den Parkplatz bei Cracker Barrel.

Nach dem Abendessen bei Cracker Barrel schauten wir noch einen POLIZEIRUF 110 ("Tod einer Toten") an.